Zoey ... die Ex, die mich immer gehasst hat. Als Liams beste Freundin bin ich ihr damals ein Dorn im Auge gewesen. Sie hat mich immer als Konkurrenz gesehen und nicht, als seine platonische Freundin. Ständig hat sie gegen mich gehetzt und wollte unsere Freundschaft zerstören. Zum Glück ist Liam nicht naiv gewesen und ist auf das nie eingegangen. Er hat sie damals verlassen, weil er nach Australien gezogen ist. Ich frage mich, ob sie heute noch zusammen wären, wenn er hiergeblieben wäre. Vielleicht wären sie sogar verheiratet und hätten Kinder. Wie schrecklich! Das will ich mir gar nicht vorstellen.
Zoey tastet ihn ab, als würde sie sonst nicht glauben können, dass er tatsächlich vor ihr steht. »Du bist in New York. Ich kann es nicht fassen.«
»Ich bin noch nicht so lange hier.«
»Warum hast du mir nicht gesagt, dass du hier bist?«
»Wie gesagt, ich bin erst seit Kurzem wieder in der Stadt und habe mich bei noch niemandem gemeldet.«
Wollte er sie kontaktieren oder sagt er das nur so?
Zoey schaut abfällig zu mir. »Bei ihr konntest du dich auch melden.«
Wir haben uns zufällig getroffen, aber ich sage nichts, denn ich würde gerne Liams Antwort hören.
»Julie und ich haben uns am Weihnachtsmarkt getroffen.«
»Weihnachtsmarkt und jetzt hier beim Coca-Cola-Weihnachtstruck? Du warst doch sonst immer ein Weihnachtsmuffel.«
»Julie aber nicht und ich wollte ihr eine Freude machen.«
»Wie nett von dir.« Zoeys Lächeln erreicht ihre Augen nicht. »Komm mit. Meine Eltern sind auch hier. Sie würden dich bestimmt sehen wollen.«
Diese miese Schlange versucht, ihn mir wegzunehmen. Sind wir hier im Kindergarten oder was? Außerdem sind ihre Eltern wütend auf Liam gewesen, weil er sich von ihr getrennt hat. Sie haben ihn schon als ihren Schwiegersohn bezeichnet und haben sich damals schon eine Hochzeit gewünscht. Er war von der Idee nicht so begeistert. Er hat Gefühle für Zoey gehabt, keine Frage, aber zu heiraten war ihm doch zu früh. Nach allem, was gewesen ist, bezweifle ich, dass er ihre Eltern sehen möchte.
»Vielleicht ein anderes Mal. Julie und ich wollten gerade weiter.«
Eindeutig eine Ausrede. Wir wollten nirgendwohin, aber mir soll es recht sein.
»Wo wolltet ihr denn hin.«
Da Liam zögert, sage ich das Erste, was mir einfällt: »Eislaufen.«
Zoeys Blick verfinstert sich. »Mit mir wolltest du nie eislaufen.«
Verdammt! Ich wollte sie loswerden und nicht in eine Diskussion verwickeln.
Trostlos antwortet er ihr: »Zeiten ändern sich.«
Noch bevor Zoey etwas sagen kann, hören wir eine Frauenstimme: »Liam? Ich kann es nicht glauben, du bist es wirklich.«
Estelle und Gary, Zoeys Eltern, kommen auf uns zu und begrüßen ihn.
»Wie geht es dir mein Junge«, fragt ihn Gary.
»Danke, gut.«
Estelle schaut zu ihrer Tochter. »Warum hast du uns nicht gesagt, dass Liam in der Stadt ist?«
»Mom, ich habe ihn auch gerade zufällig getroffen.«
»Warte Liam, ich hole dir einen Glühwein. Bei der Kälte tut das gut«, sagt Gary.
»Danke, Gary, aber -«, fängt Liam an, aber Gary dreht sich um und geht.
Natürlich werde ich von ihnen ignoriert, denn mich haben sie genauso wenig gemocht.
Mutter und Tochter bombardieren Liam mit Fragen, als kurze Zeit später Gary mit dem Glühwein zurückkommt. Unbeholfen stehe ich da und würde am liebsten gehen. Eigentlich kann ich das machen. Es würde sowieso niemand mitbekommen. Ich schaue, rüber zu Santa Claus, der vor dem Truck mit den Leuten fotografiert wird. Ich könnte mir auch ein Foto holen und dann gehen.
Gerade als ich abhauen möchte, ergreift Liam meine Hand und zieht mich zu sich. »Ihr könnt euch bestimmt noch an Julie erinnern.«
Sie versuchen, freundlich zu wirken, aber ihre Mimik wirkt so gekünstelt.
»Ja, Julie. Ich kann mich noch an sie erinnern«, antwortet Estelle mit einem erbitterten Unterton.
»Glühwein?«, fragt mich Liam und reicht mir seine Tasse.
Zoey und ihre Eltern passt das gar nicht, dass ich mir den mit ihm teile. Tja, Pech. Hättet ihr mir auch einen gebracht.
Innerlich schmunzle ich und nehme einen Schluck, obwohl ich Glühwein nicht wirklich mag, und Liam weiß das. Das sagt mir nur, dass er es ihnen genauso unter die Nase reiben möchte, wie ich.
»Liam, komm doch an Heiligabend zu uns. Ich mache den Gänsebraten, den du immer so gerne gegessen hast und teilen die Nikolausstiefel mit den Süßigkeiten aus. Du weißt doch, unsere Familientradition, wie wir es jedes Jahr machen.«
»Da bin ich schon bei Julies Eltern eingeladen, aber danke.«
Wieder bekomme ich die bösen Blicke ab, aber das ist mir im Moment egal. Ehrlich gesagt, gefallen mir diese Blicke, wenn es aus diesem Grund ist.
Zoey wechselt das Thema: »Sie wollten gerade eislaufen gehen. Wir können doch auch mit.«
Nein! Das könnt ihr nicht!
»Warum nicht. Ich bin immer noch fit wie ein Turnschuh«, antwortet Gary.
Na toll. Jetzt muss ich mit der Addams Family eislaufen gehen.
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Story Adventskalender
RomanceDer Story Adventskaldender ist eine Geschichte, die ich zusammen mit meinen Lesern schreibe. Auf Instagram gebt ihr mir jeden Tag ein paar Wörter (jeder ein Wort) und aus diesen Wörtern schreibe ich dann das nächste Kapitel. Jeden Tag wird ein Türc...