Türchen 12 Kapitel 12

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»Du weißt, was das bedeutet«, sagt Liam.

»Das kannst du vergessen. Ich werde dich sicher nicht küssen.« Ich gehe ins Wohnzimmer und wühle in meiner Tasche.

»Was suchst du?«

»Mein Handy.«

»Viel Glück. Ich glaube, es gibt keinen Empfang mehr.«

»Das ist mir schon klar. Ich will irgendwie meine Zeit vertreiben, um nicht mit dir reden zu müssen.«

»Internet gibt es auch keins mehr.«

»Ich habe Moorhuhn am Handy. Dafür brauche ich kein Internet.«

»Echt jetzt? Du willst spielen?«

»Ja und dabei stelle ich mir vor, wie du das Moorhuhn bist.«

»Komm schon. Lass uns darüber reden. Es war ein Versehen.«

Mit meinem Handy in der Hand gehe ich zur Hängematte. Als ich mich hineinlege, macht die Matte eine Umdrehung, ich reiße die Lichterketten mit und klatsche auf den Boden. »Scheiße!«

Liam steht daneben und schmunzelt. »Wenn du wütend bist, solltest du keine Hängematte benutzen.«

»Das ist nicht lustig. Jetzt brauche ich wahrscheinlich ein neues Handy

Liam reicht mir seine Hand. »Komm, steh auf.«

Ohne sein Angebot anzunehmen, stehe ich auf, »Ich brauche deine Hilfe nicht.«, und gehe in die Küche.

»Was wird das jetzt?«, fragt er mich, als ich alle Schränke durchsuche.

»Ich suche Kakao

»Du wirst jetzt alles Mögliche tun, nur um mit mir nicht zu reden.«

»Hast du Kakao oder nicht?«

»Links, mittlere Schublade.«

Während ich darauf warte, dass die Milch warm wird, spiele ich aufgewühlt mit meiner Halskette.

»Ich habe dir gesagt, dass es mir leidtut.«

Ich ignoriere ihn.

»Ich verstehe dich, aber das hat wirklich nichts zu bedeuten. Lass uns darüber reden.«

Blöd, wenn ich hier mit ihm gefangen bin und nicht reden möchte. Ich nehme einen Lollipop, der auf der Küche liegt. Das Papier im Nikolausmuster reiße ich runter und stecke mir den Lollipop in den Mund. »Ich kann nicht reden. Bin beschäftigt.«

Liam reißt ihn mir weg und lutscht dran.

»Hey! Gib das wieder her.«

»Du bekommst ihn erst wieder, wenn du mit mir redest.«

»Gut. Reden wir. Warum hast du Zoeys Nummer gespeichert?«

»Wie kommst du jetzt auf den Schwachsinn?«

»Du bist so ein verdammter Lügner. Hör auf, so zu tun als wüsstest du von nichts.«

»Ich weiß wirklich nicht, wovon du sprichst.«

»Ich glaube dir kein Wort, aber gut, dann spielen wir das Spiel. Warum schreibt dir Zoey und was habt ihr vor?«

Er nimmt sein Handy. »Sie hat mir wirklich geschrieben.« Liam liest die Nachricht durch. »Sie fragt, wann wir uns sehen können, weil sie sich für ihr Verhalten entschuldigen möchte. Warum bist du deshalb wütend? Ich kann doch nichts dafür, dass sie mir schreibt und wer sagt, dass ich diesem Treffen zugestimmt hätte.«

»Ich kann nicht in die Zukunft schauen und weiß nicht, ob du das nicht wirklich gemacht hättest. Aber was ich weiß ist, dass du ihre Nummer hast und sie deine auch. Die kommt nicht von allein ins Handy.«

»Also, dass sie meine Nummer hat, wundert mich nicht. Sie war schon immer ein Spezialist im Schnüffeln.«

Daran kann ich mich auch erinnern. Sie wäre ein guter Detektiv gewesen.

»Und ich habe ihre Nummer gelöscht, aber sie war sicher irgendwo in meiner Cloud gespeichert und das Handy hat sie erkannt.«

Das sind gute Argumente, aber: »Dennoch hast du mich Zoey genannt.«

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