Story Adventskalender

Türchen 18 Kapitel 18

Liam sieht meinen skeptischen Blick. »Du brauchst mich nicht so anschauen. Ich kann nichts dafür.«

»Ich möchte keinen Streit anfangen, aber warum versucht sie, dich noch immer zu kontaktieren?«

Er überlegt kurz. »Ich glaube, weil ich ihr noch immer nicht auf die Nachricht geantwortet habe.«

»Blockier sie doch einfach.«

»Dann steht sie vor meiner Tür. Willst du das?«

»Oh.« Es hört auf zu klingeln. »Es ist vorbei.«

»3 ... 2 ... 1.«

Und Zoey ruft wieder an.

»Du kennst sie schon zu gut.«

»Ich war lange genug mit ihr zusammen.« Liam meldet sich und aktiviert den Lautsprecher. »Hi, Zoey. Was brauchst du?«

»Hast du meine Nachricht nicht gesehen? Natürlich hast du sie gesehen, aber du hast mir nicht geantwortet. Warum ignorierst du mich, Liam?«

»Ehrlich, ich habe vergessen, dir zu antworten. Ich hatte etwas Stress die letzten Tage.«

»Mit Julie?«

»Was?«

Das hätte sie wohl gerne.

»Ob du Stress mit Julie hast?«

»Nein. Warum rufst du an?«

»Ich wollte mit dir reden. Ich weiß, dass mein Verhalten letztens nicht in Ordnung war und ich wollte mich entschuldigen.«

»Entschuldigung angenommen. Gute Nacht, Zoey.«

»Warte!«

»Was jetzt?«

»Ich wollte mich persönlich bei dir entschuldigen. Nicht übers Handy. Können wir uns treffen?«

»Ach, das geht auch so. Bye.«

Warte!«

Liam atmet einmal tief durch. »Was?«

»Bald ist Weihnachten und ich wollte fragen, ob du mit uns zu Heiligabend in die Kirche gehen möchtest?«

Liam schaut mich mit einem flehend Blick an. »Da gehe ich schon mit Julie hin.«

Ich nicke ihm zu und er formt ein >Danke< mit seinen Lippen.

»Können wir nicht einen Kompromiss eingehen? Mit ihr gehst du in die Kirche und später kommst du zu uns?«

»Ich habe dir schon gesagt, dass mich Julies Mom zum Abendessen eingeladen hat. Zoey, verstehe es einfach, dass es keinen Sinn hat. Das mit uns zwei ist vorbei. Am besten du löschst meine Nummer.«

Man hört sie schniefen und eine Packung Taschentücher öffnen. »Du brichst mir das Herz ... zum zweiten Mal.«

»Ich habe dir nie Hoffnungen gemacht.«

»Tief in dir drinnen liebst du mich noch. Ich weiß es. Bye.«

Verwirrt schaut mich Liam an. »Was war das jetzt?«

»Das werden wir noch sehen.«

Die Nacht bleibe ich bei Liam. Am nächsten Tag stehe ich vor ihm auf und gehe einkaufen. Mit einer Tanne und Baumschmuck komme ich in die Wohnung zurück und fange an. Leise lasse ich die Weihnachtsmusik im Hintergrund spielen, damit ich Liam nicht aufwecke. Während ich den Baum mit den rosa Weihnachtskugeln und der Lichterkette schmücke, esse ich eine ganze Packung Spekulatius auf.

Genau in dem Moment, als ich fertig werde, kommt Liam verschlafen aus dem Schlafzimmer. »Guten Morgen, Schatz.« Er bleibt abrupt stehen und reißt seine Augen auf, als er den Baum sieht. »Was macht das Ding in meinem Wohnzimmer?«

»Ich wollte ein bisschen Weihnachtsstimmung in deine Wohnung bringen.«

»Aber er ist rosa.«