Türchen 13 Kapitel 13

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Liam kommt gar nicht zum Antworten, da kocht die Milch über. Wir reagieren schnell. Er stellt die Milch zur Seite, während ich mir ein Tuch schnappe und alles wegwische. Dennoch ist schon viel angebrannt.

»Es tut mir leid, das war nicht meine Absicht«, sage ich.

»Schon gut. Kann passieren.« Er macht eine kurze Pause. »Aber wenigstens nehme ich deine Entschuldigung an.«

»Das kannst du nicht vergleichen.«

»Es war auch nicht meine Absicht, dich Zoey zu nennen.«

»Ich habe mit dir geschlafen, dann sehe ich ihre Nachricht und zum Schluss nennst du mich beim Namen deiner Ex.«

»Wie kann ich es gutmachen? Sag es mir.«

»Als ob man das wie mit Feenstaub einfach gutmachen könnte.«

»Unsere Diskussion entwickelt sich zu einem Roman und ich würde endlich zu einem Ende kommen, denn wir sind nicht hergekommen, um zu streiten.«

»Tja, hättest du dich lieber auf die Zunge gebissen, anstatt ihren Namen auszusprechen.«

Ich nehme etwas von der warmen Milch, was noch übrig geblieben ist, und mache mir einen Kakao. Daraufhin nehme ich die Schlagsahne aus dem Kühlschrank und sprühe sie drauf. »Und jetzt lass mich in Ruhe. Ich will meinen Kakao genießen.«

»Den würde ich jetzt nicht trinken.«

»Was du würdest, ist mir egal.«

»Ich meine es ernst, Julie.«

»Oh, der Herr kennt meinen Namen doch noch.«

»Trink das nicht.«

»Doch werde ich.« Ich will einen Schluck nehmen, da reißt mir Liam die Tasse aus der Hand. »Kannst du mir nicht einmal einen Kakao gönnen?«

»Wenn du dich vergiften willst, bitte.«

»Vergiften? Also jetzt übertreibst du. So schlecht mache ich keinen Kakao.«

»Das ist keine Schlagsahne, sondern Rasierschaum

Erst jetzt sehe ich mir die Dose an und merke, dass er recht hat. »Was macht das im Kühlschrank?«

»Keine Ahnung. Mein Bruder war als Letzter in dem Haus. Er hat hier seinen Geburtstag gefeiert.«

»Travis hat hier gefeiert und das Haus steht noch?«

»Eine Matratze mussten wir entsorgen und ein kaputtes Bett gab es auch. Ach, ja und fast hätte es ein Feuer gegeben. Sozusagen war der Wecker, der in tausend Teile zerschmettert wurde, das kleinste Problem.«

»Typisch Travis. Wie es zu dem gekommen ist, möchte ich lieber nicht wissen.«

»Das weiß nicht einmal mehr er selbst.« Liam nimmt meine Hand. »Kannst du mir meinen dummen Fehler verzeihen?«

»Du hast mich sehr verletzt.«

»Du warst mir schon immer wichtig und das solltest du das am besten wissen. Ich habe damals Zoeys Geburtstag verpasst, weil wir zwei uns schon die Reise nach Maine ausgemacht hatten. Du weißt schon, als du mich diesen weiten Weg mitgeschleppt hast, um die Nordlichter zu sehen.«

An die Reise kann ich mich sehr gut erinnern. Ich wollte unbedingt einmal Nordlichter sehen, aber mir ist es nicht nur darum gegangen. Ich wollte eine schöne Zeit mit Liam verbringen. Es ist in der Vorweihnachtszeit gewesen. Alles war perfekt, wir zwei allein, in einer kleinen Hütte, gemütlich vor dem Kamin. Es wäre der perfekte Ausflug gewesen, dass wir über die platonische Beziehung hinausgehen.

»Wie sehr habe ich damals gehofft, dass du mich küsst.«

»Ich war ein Idiot, dass ich es nicht getan habe.«

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