„Und jetzt? Wollen wir noch einen Film sehen?", fragte er und zwinkerte mir bestimmt und zweideutig zu. „Vergiss es! Raus aus meiner Wohnung!", sagte ich völlig aufgebracht. Ich schon ihn an seinem Rücken, raus aus meiner Wohnung und knallte ohne das er noch etwas sagen konnte schon die Tür zu. Ein komischer Typ...
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Mein Wecker klingelte. Ich warf ihn gegen die Wand und er zerfiel in seine Einzel teile. Jetzt kam ich wohl wirklich nicht mehr herum mir einen neuen zu kaufen. Es sei den ich würde mir einfach keinen neuen kaufen. Die Verlockung war schon groß. Ich frage mich jedoch außerdem ob mittlerweile auffiel, dass ich das Gegenteil von einem Morgenmenschen war.
Das einzige Positive war, es war Sonntag, das bedeutete keine Arbeit und keine Pflichten. Das einzige was ich heute vor gehabt hatte war, zu Mei zu fahren und sie zu besuchen. Wir hatten dieses Treffen nun schon seit einiger Zeit geplant und freuten uns beide gleichermaßen darüber den jeweils anderen wiederzusehen.
Noch immer völlig glücklich darüber sie in nur wenigen Minuten wieder zu sehen, stieg ich auch schon aus dem extremst überfüllten Zug aus.
Vor ihrem Haus angekommen musste ich stutzen, es wimmelte nur so von Polizisten und Krankenwägen. Mir dämmerte ein unschöner Gedanke den ich sofort wieder vertrieb. Hör auf Y/N, solche negativen Gedanken sind nicht gut! Sprach ich mir selber Mut zu.
Ich erblickte Mei's Freund, dieser völlig am Boden zerstört auf einer Mauer vor ihrem Haus saß. Zwei Polizisten standen um ihn und waren dabei ihn zu befragen. Aber worüber? Seitdem sich die Gang aufgelöst hatte, hatte Mei ihr Leben deutlich verändert, sie war ein völlig neuer Mensch geworden und hatte im Gegensatz zu mir ihr Leben in den Griff bekommen. Als sie weggingen blickte er nur weiterhin stumm in die leere.
Ich setzte mich zu ihm. „Shu, wo ist Mei?", fragte ich ihn mit zittriger Stimme, obwohl mir eine Antwort auf diese Frage schon seit meiner Ankunft durch den Kopf ging. „Du weißt die Antwort doch schon oder nicht?", stellte er mir monoton und noch immer zu Boden blickend die Gegenfrage. Sein Blick hob sich und es lief mir kalt den Rücken hinunter, als ich in diese Augen blickte. Diese waren vor Tränen schon ganz rot geschwollen und wirkten völlig leer vor Trauer, als könnten sie nie wieder Fröhlichkeit ausstrahlen.
„Mei ist tot."
Drei Worte und doch lösten sie so viel aus. Ich konnte meine Tränen nicht zurück halten. „Du solltest gehen, bevor dich noch jemand erkennt.", meinte er nur und klopfte mir tröstend auf die Schultern. „Sag mir erst was passiert ist.", forderte ich ihn auf.
„Als ich vorhin von der Arbeit zurückgekommen bin...", begann er mir zu erzählen. „...Habe ich Mei vor der Tür liegend mit einem Messer in der Brust gefunden.", die Tränen begann wieder von seinen Wangen zu laufen und Tropfen unter ihm auf den Boden. „Die Polizisten hatten mich gefragt was ich denke wer es gewesen war, aber ich kann mir beim besten Willen niemanden vorstellen, der ihr so etwas grausames antun könnte. Sie war so ein netter und fröhlicher Mensch. Verdammt ich habe sie so scheiße doll geliebt.", er schlug mit seiner Faust senkrecht auf die Mauer und blickte in den Himmel.
„Manchmal sind die Erinnerungen, die schlimmste Qual.", ich legte eine meiner Hände auf seine Schulter.
Plötzlich stand Shu von der Mauer auf und ging vor mir auf die Knie. Ich war verwirrt: „Shu was wird dass?" „Bring das hier in Ordnung.", begann er mich anzuflehen. „Du weißt das ich dass nicht kann, Shu." „Bitte, ich bin auf meinen Knien und flehe dich an.", bat er mich weiterhin verzweifelt und faltete seine Hände zusammen.
„Ich kann es nicht. Wie sollte ich auch, ich kann tote schließlich nicht wieder lebendig machen.", meinte ich ironisch und fing bei dem letzten Teil an schmerzhaft aufzulachen. Es viel schwer sie als tot zu bezeichnen.
„Ich weiß dass du das nicht kannst, aber bitte finde ihren Mörder und räche dich, für Mei". Ich nickte nur kurz. Schweigend blickte ich rüber zu den Polizisten, sie hatten mich wohl gesehen, denn langsam begannen sie wieder in unsere Richtung zugehen. Das war dann wohl mein Stichwort zu gehen. Shu sah mich noch immer verzweifelt an.
„Vergiss nicht Shu, die Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben.", sagte ich ehe ich mich schon umdrehte und verschwand.
Nach einer Zugfahrt, die sich angefühlt hatte, als würde sie nie enden, war ich nun wieder zuhause angekommen. Ich schloss meine Wohnungstür auf und griff im vorbei gehen noch nach der Post aus meinem Briefkasten. Ich hing meine Jacke ordentlich über ihren Haken und warf meine Schuhe jedoch einfach unachtsam in irgendeine Ecke. Ich hatte mir auf dem Weg an einem Imbiss eine Miso Suppe, ein paar Yakitori Spieße und Taiyaki's gekauft, genau das Essen was ich nach so einem Tag brauchte. Es war zwar erst Mittag, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass irgendetwas diesen Tag noch retten könnte.
Ich setzte mich mit dem Essen an meinen Tisch und ging die Post durch. Rechnung, Werbung, Werbung, noch mehr Werbung. Ich wollte schon alles in den Müll werfen bis mir ein Brief zwischen den ganzen Werbungen auffiel. Während ich also meine Miso Suppe schlürfte öffnete ich ihn. Nirgends war ein Absender zu sehen. Ein Drohbrief? Wunderte ich mich. Die Buchstaben waren aus einer Zeitung ausgeschnitten und ergaben zusammen die Sätze, "Das war erst der Anfang. Du wirst für deine Sünden bezahlen müssen.". „Aha...Was denn bitte für Sünden?", fragte ich mich laut und wenig beeindruckt mit vollem Mund, während ich eine Augenbraue hochzog.
Plötzlich klingelte es an der Tür, ich blickte zwischen ihr und dem Brief hin und her. Ich stand auf und mit einem kurzen Zögern ob ich sie doch öffnen sollte, tat ich es dann doch und blickte in das Gesicht von...Hanma!
„Was willst du denn hier?", fragte ich vielleicht etwas zu unhöflich wofür ich ihn augenblicklich entschuldigend ansah. „Ich dachte ich schau mal vorbei.", meinte er nur Schulter zuckend. Er drängte sich an mir vorbei und betrat somit meine Wohnung. Unbeirrt steuerte er auf meine Küche zu. „Na klar, komm doch bitte rein.", sagte ich ihm ironisch hinterher und hing seine Jacke auf, die er mir im vorbeigehen zu geworfen hatte.
Ich kam nun zu ihm in die Küche. Ganz ruhig bleiben Y/N, sprach ich zu mir selbst als ich ihn dort gerade vor fand wie er genüsslich meinen Taiyaki aß. „Was ist das?", fragte er mich nun besorgt und wütend und hielt mir den Drohbrief unter die Nase.
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~ 1122 Wörter
Vielen Dank fürs lesen und Voten! Ich wünsche euch noch viel Spaß mit den nächsten Kapiteln! ❣️
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Not enough time to die, live, love || 𝙷𝙰𝙽𝙼𝙰 𝚡 𝚁𝙴𝙰𝙳𝙴𝚁
FanficHanma und Y/N nichts und niemand könnte sie je trennen, außer der Tod. Oder könnte sich selbst dieser ihrer Liebe nicht in den Weg stellen? . . . Es würde mich freuen, wenn ihr mal reinschaut! Die Charaktere gehören Ken Wakui! Mit gehört lediglich...