KAPITEL SECHS

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Seit dem Zusammenstoß mit Blauauge ist es bereits zwei Wochen her und zum Glück habe ich ihn kaum im Fitnessstudio angetroffen. Wenn er dann doch mal da war ignorierte ich ihn mit eiserner Disziplin. Er soll ja nicht auf den Gedanken kommen, er würde mich in irgendeiner Form interessieren. Er sollte das Gefühl haben, als sei er Luft für mich. Aber auch er ließ mich in Ruhe. Sprach nicht einmal mit mir oder kam in meine Nähe.

Ich bemerkte jedoch seine Blicke. Jedes Mal wenn er mich ansah brannte meine Haut unerklärlich und ich spürte seine Augen auf mir, selbst wenn mein Rücken ihm zugewandt war. Es war unbeschreiblich. Dieses Gefühl. Es brachte mich jedesmal dazu, aus seinem blickwinkel zu flüchten und ein anderes Gerät zu benutzen.

Immer wenn die Jungs im Ring trainierten für einen Kampf, unterbrach ich mein Training und sah interessiert zu. Die Schläge waren hart jedoch waren alle immer geschützt und es gehörte zum Training. Es faszinierte mich ihnen zuzuschauen je öfter ich ihnen zu sah.

Es war gerade Freitagabend als ich fertig mit meinem Training war und unter die heiße Dusche sprang. Der Idiot mit den eiskalten bellblauen Augen war heute Gott sei Dank nicht da weshalb meine Laune auch etwas besser war als bei seiner Anwesenheit.

Ich zog mir meine blaue, enge Jeans an sowie ein Crop top in schwarz. Meine Haare ließ ich in Wellen offen während ich meine Tasche über meine Schulter zog. Ich betrat wieder den Fitnessraum und sah wie ein Kampf im Ring statt fand. Ich blieb neugierig stehen und beobachtete die zwei Typen im Ring.

Nach einer Weile kam Bobby zu mir rüber und blieb neben mir stehen: "Du willst es immer noch nicht ausprobieren?" Fragte er mich. "Nein ich bleibe gerne beim zuschauen" erwiederte ich.

"Zuschauen? Dann komm heute Abend doch mal mit zu einem richtigen Kampf. Das würde dir bestimmt gefallen". Redete er weiter.

"Richtigen Kampf?" hackte ich nach.

"Ja, gar nicht so weit von hier findet im Underground heute fünf Kämpfe statt. Mix Martial Arts kurz MMA. Jede kampfsportart ist erlaubt" erklärte er weiter.

Ich zog meine Augenbrauen skeptisch in die Höhe "ich weiß nicht... das ist nichts für mich denke ich" gab ich ehrlich zu.

"Keine Sorgen wir sind zu viert und lassen dich auch nicht alleine versprochen. Du solltest dir das wirklich mal ansehen. Der Adrenalin kick ist unbeschreiblich und das nur als Zuschauer" versuchte bobby es weiter.

Ich seufzte. Eigentlich war mein Plan heute abend zu Shelly in den Club zu gehen. Ich habe ihr versprochen in ihrer Pause kurz vorbei zu schauen. Lust hatte ich keine, jedoch ein echten Kampf ansehen? Definitiv nein. Die Gewalt wäre echt. Kein Training. Ob ich da überhaupt hinsehen könnte?

"Du kommst mit Amela. Wenn es dir nicht gefällt werde ich auch nie wieder fragen versprochen". Redete er weiter.

Geschlagen stimmte ich zu und wartete bis die Jungs fertig waren mit ihrem Training und frisch geduscht und umgezogen parat standen.

Wir fuhren gemeinsam im Auto von Bobby zu dem Ort an dem die Kämpfe statt fanden. Es war ebenfalls in dem Idustriegebiet und etwas abgelegen. Versteckt in Dritter Reihe zur Straße hin parkten wir schließlich und liefen noch einige Meter bis wir an eine große Halle kamen.

Zwei Türsteher standen vor den großen Metalltüren und nickten bobby zu. Sie kannten ihn wohl. Sie öffneten uns die Türe und ohne Probleme liefen wir hinein.

Auf dem langen, schlecht beleuchteten Flur waren kaum Menschen man konnte jedoch gedämpft Lärm hören wie Musik und Menschen die redeten.

Wir kamen zu einem Lift. Ein Lastenaufzug. Klapprig, alt und verrostet. So langsam frage ich mich ob das so eine gute Idee war mitzukommen.

𝙻𝚞𝚌𝚑𝚊 𝚘 𝚖𝚞𝚎𝚛𝚎, 𝚙𝚎𝚚𝚞𝚎𝚘. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt