KAPITEL ZWÖLF

920 29 0
                                    

Seine Lippen waren unglaublich weich und ich wusste bereits, ich würde mich in diesem Kuss verlieren. Er bewegte sich leidenschaftlich und ich erwiederte diesen Kuss. Vorsichtig drang er mit seiner Zunge in meinen Mund und eroberte ihn. Unsere Zungen spielten miteinander und immer wieder küsste er mich auch wieder ohne, dass er seine Zunge benutzte. Er wusste genau was er tat. Er war ein perfekter küsser. Verflucht.

Je länger wir uns küssten desto mehr schmiegte ich meinen zierlichen Körper an ihn. Ich spürte mittlerweile deutlich seine Härte die an meinen unteren Bauch drückte.

Er küsste mich weiter während seine Hand, welche er zum abstützen benutzte, langsam über meinen Körper fuhr. Er strich über mein Spitzenoberteil welches einen sehr dünnen Stoff vorwies. Meine Brustwarzen reagieren sofort bei seiner sanften Berührung und wurden steinhart. Seine Hand wanderte weiter zu dem Träger des Oberteils, er wollte es herunter streifen.

Ich war wie in Trance. Es ist lange her, dass ich einem Mann so nah war. Sehr lange. Und dieser fiese Idiot wusste zu meinem Leidwesen genau wie er mich um den Verstand bringen konnte...wie er jede frau um den Finger wickeln konnte. Dabei sollte ich ihn doch hassen? Jetzt stehe ich hier und lasse mich von ihm verführen. Ich wiederhole mich: toxisch.

Ruckartig öffnete ich plötzlich meine Augen und versteifte mich als ich jemand meinen Namen rufen hörte: es war Max. In diesem Moment wurde mir bewusst war ich gerade tat.

Sofort stemmte ich Diego mit voller Kraft von mir, dieses Mal gab er nach und machte einige schritte zurück. "Was ist?" Fragte er verwirrt.

"Ich muss los" sagte ich hastig und bewegte mich zum Ausgang. Diego presste seine Lippen zusammen. Es gefiel ihm nicht, dass ich ging. Er hatte sich wohl mehr erhofft.

"Ist das dein kleiner Freund?" Knurrte er wütend.

"Ein Freund Diego und er ist nicht klein" sagte ich keck und umschlang die Türklinke.

"Ich würde ihn in Ring zerquetschte wie eine fliege" spuckte er mir entgegen. Was war sein scheiß Problem? Er soll gefälligst Max in Ruhe lassen.

"Max kämpft nicht. Er ist intelligent. Er ist Arzt und flickt Leute wieder zusammen, Diego" verteidigte ich ihn. Okay der war gemein aber musste sein um Diego mal ein bisschen von seinem hohen Ross herunter zu bekommen wenn das überhaupt möglich war.

"Und dennoch verbringst du deine Zeit mit mir in einer dunklen Abstellkammer " entgegnete er mir siegessicher.

"Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun Diego. Und jeder macht mal Fehler. Ach übrigens trainiere ich bereits seit drei Wochen in einem neuen Fitnessstudio und was soll ich sagen? Die Gesellschaft dort ist deutlich besser als in meinem alten" mit diesen Worten ließ ich Diego hinter mir, öffnete die Türe und lief in den Flur. Am Ende angekommen sah ich Max:

"Ich bin hier" sagte ich. Max machte einen besorgten Gesichtsausdruck "wo warst du?" Wollte er gleich wissen.

Doch bevor ich antworten konnte, blickte Max an mir vorbei. Ich folgte seinem Blick und da stand Diego. Ein sehr sehr wütender Diego.

Ich nahm Max seine Hand "Lass uns gehen" und zog ihn weg in unseren VIP Bereich.

Kaum dort angekommen schimpfte Max: "wer zum Teufel war das?" Oh fuck. Wie komme ich aus der Nummer wieder raus.

"Wo ist Shelly?" Versuchte ich schließlich von mir abzulenken.

"Sie war müde und wartet bereits im Auto auf mich" antwortet Philly. "Also wer war wer?" Wollte nun auch er wissen.

"Ich hab keine Ahnung was ihr meint?" Versuchte ich mich raus zu reden jedoch konnte man sofort erahnen das ich log.

"Amela?" Ermahnte mich Max.

Ich seufzte auf: "Ich kenne ihn von dem Fitnessstudio welches Philly mir empfohlen hatte" muss ja nicht gleich alles erzählen.

"Und was habt ihr gemacht?" Hackte Max nach.

"Uns unterhalten?" Stellte ich mehr als frage als dass es als Antwort gelten könnte.

"Max sie sah der Kerl aus?" Wollte Phill von ihm wissen. Jetzt ging es los. Ohje.

"Groß, breit gebaut mit vielen Muskeln, tättoviert soweit ich das sehen konnte, dunkle Haare und er wirkte irgendwie gefährlich. Seine Augen. Er sah wütend aus". Sehr gute Beschreibung Max, du und dein verdammten Wunderhirn.

Sofort sah ich Phill entschuldigend an. "Verdammt Amela, was hast du mit Diego Carcía am Hut?" Schrie er mich an. Er war sauer. Auf mich?

Ich schnaubte auf und wurde auch langsam wütend "hör auf mich anzuschreien. Ich weiß auch nicht" antwortete ich.

"Wie du weißt nicht? Ich habe dich bereits gewarnt. Mit diesem Typen ist nicht zu spaßen. Verdammt Amela" zischte er weiter.

"Ich habe wirklich nichts mit ihm zu tun. Das war reiner Zufall heute" sagte ich die Wahrheit.

"Und was wollte er?" Wollte Max nun wissen.

"Keine Ahnung, dass weiß ich selber nicht so genau" und auch das war nicht gelogen. Was will Diego den eigentlich von mir?

"Können wir bitte nach Hause gehen? Fragte ich Max geschlagen. Dieser nickte und endlich entkam ich diesem Kreuzverhör.

Diego war Gott sei Dank weg als wir das Dimonds verließen. Max brachte mich nach Hause und ich war ihm sehe dankbar. Zuhause angekommen musste ich erst mal realisieren was heute abend alles geschah. Heilige scheiße.

Shelly ist verlobt und sie erwarten ein Kind. Ein Kind Verdammt. Das verändert ein ganzes Leben. Nichts wird mehr so sein wie davor. Und dann treffe ich Diego und lasse mich von Ihm in einer fucking Abstellkammer küssen und berühren. Und wäre Max nicht gekommen wer weiß wie weit es gegangen wäre. Und das schlimmste daran ist, dass es mir gefiel. Mehr als das, es macht mich süchtig. Sein Mund auf meinem, seine Hände die mich berühren, der Gedanke daran wie es sich wohl anfühlt, mich ihm komplett hinzugeben.

Das ist sowas von falsch. Ich darf ihn definitiv nicht mehr sehen. Immerhin hatte ich mal das letzte Wort und konnte ihm noch schön provozieren bevor er reagieren konnte. Er war wütend. Und das meinetwegen. Ein Lächeln zierte sich auf mein Gesicht. Ja da kam das Teufelchen in mir heraus. Mein Bruder hatte recht.

Jedoch hatte es Diego verdient. Bzw. Verdient er noch so einiges mehr.

𝙻𝚞𝚌𝚑𝚊 𝚘 𝚖𝚞𝚎𝚛𝚎, 𝚙𝚎𝚚𝚞𝚎𝚘. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt