KAPITEL NEUN

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Immer wieder musste ich an Phillys Worte denken. Er schien besorgt zu sein. Leider hat er niemandem von uns an dem Abend noch verraten woher er Diego kannte, jedoch konnte Shelly später als sie mit ihm alleine war herausfinden, dass Diego als mit ein paar zwielichtigen Typen die VIP Lounge im Club buchte und er ihm daher bekannt war. Was auch passen würde, da ich ihn damals an Shellys Geburtstag im Flur des VIP Bereichs antraf.

Ich packte gerade meine Sporttasche und machte mich auf den Weg ins Fitness. Es war mir egal was Diego vor zwei Tagen zu mir sagte. Er hat kein Recht darüber zu bestimmen wo ich trainiere.

Ich kam pünktlich um 19.00 Uhr an und begrüßte den alten grießgrämigen Mann hinter der Theke: "Amela, warte" hielt dieser mich auf bevor ich an ihm vorbei kam.

"Es tut mir leid aber wir müssen deinen Vertrag leider auflösen. Du kannst hier nicht mehr trainieren" sprach dieser auf.

Falsch lachte ich auf. Das ist wohl ein Witz. "Weil das Diego "das Monster" es so will?" Hakte ich nach und machte mich gleichzeitig über ihn lustig.

"Amela du musst verstehen, mir sind die Hände gebunden" sprach er weiter.

"Natürlich. Macht hier den jeder was dieser Idiot will? Das geht doch nicht" seufzte ich.

"So ist es aber. Es war sein Wunsch. Er wird seine Gründe haben. Das wars. Tut mir leid" sagte der alte Mann mit Nachdruck.

"Ich habe aber bereits für den ganzen Monat bezahlt" protestierte ich weiter.

"Du kannst bis Ende des Monats noch trainieren. Dann aber gehst du. Verstanden? Ich werde Diego Bescheid geben". Bot er mir an.

Enttäuscht lief ich weiter zu den Kabinen. Das konnte echt nicht sein. Ich war wütend darüber, dass alle nach der Pfeiffe von Diego tanzten und niemand ihm mal die Stirn bot. Warum hatten alle solche Angst vor ihm? Ist er der verdammte Messias. Und was hab ich mit dem allem zu tun. Ich verstand es einfach nicht. Immerhin hatte ich noch gute drei Wochen bis es Ende Monat war. Die würde ich auf alle Fälle ausnutzen. Vielleicht kennt ja jemand von den Typen hier noch ein anderes Studio welches ebenfalls in mein Budget passte.

Jetzt wollte ich erst mal trainieren. Ich war frustriert und hatte Wut im Bauch. Ich rannte auf dem Laufband als würde es um mein Leben gehen. Zwanzig Minuten später stieg ich erschöpft hinab und sah gerade Bobby und die anderen am Ring stehen.

Ich lief zu ihm hinüber und erkannte an seinem Hals einen bläulichen Abdruck, sofort hatte ich ein schlechtes Gewissen.

"Hi Amela, mach dir kein Kopf, du kannst nichts dafür. Geht es dir den gut?" Wollte er wissen. Er war wirklich nett zu mir.

Ich seufzte. "Ich bin wütend Bobby" gab ich ehrlich meine Gefühle zu "steht das Angebot noch mit dem Boxen? Vielleicht kann ich meien Frust an dem Boxsack auslassen?" Fragte ich ihn überraschenderweise.

Bobby lächelte mich an. "Nichts lieber als das" und schon drückte er mir zwei Handschuhe in die Hand.

"Die brauchst du süße" sagte er und zwinkerte mir zu. Wir gingen in den Boxbereich an dem viele Säcke und Zubehör zum trainieren standen. Bobby erklärte mir den richtigen Stand und wie ich am besten zuschlagen sollte.

Ich war ein naturtalent. Zumindestens wenn ich seinen Worten glauben schenken sollte. Aber es machte Spaß. Es machte wirklich Spaß. Ich schlug in den Sandsack so fest ich konnte und ließ all meine Wut und meinen Frust heraus.

Völlig erschöpft umarmte ich den Boxsack und lächelte in mich hinein. "Gut gemacht" grinste Bobby mich an und klopfte mir auf die Schultern.

Plötzlich entfernte er sich von mir und ich spürte sofort wieso. Diego.

𝙻𝚞𝚌𝚑𝚊 𝚘 𝚖𝚞𝚎𝚛𝚎, 𝚙𝚎𝚚𝚞𝚎𝚘. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt