KAPITEL SIEBZEHN

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Ich rief mehrmals Philly an aber er nahm einfach nicht sein verdammten Handy ab. Panik kam in mir auf. Shelly war ein Frack und weite nur noch. Ich rief den Krankenwagen an der mir zusicherte bald da zu sein.

Ich packte so schnell ich konnte eine Tasche mit dem nötigsten für Shelly und versuchte sie zu beruhigen. Ich war jedoch selber total überfordert.

Als ich von weitem das Martinshorn hörte wusste ich, gleich wäre jemand da um uns zu helfen. Ich rannte zur Türe und die Rettungskräfte kamen mir bereits entgegen.

Sie kümmerten sich sofort um shelly und stellten mir parallel Fragen die ich alle zum Glück beantworten konnte. Sie erklärten mir, dass sie sie mitnehmen müssten und ich nachkommen sollte. Ich nickte und sah zu wie Shelly abtransportiert wurde.

Ich griff zu meinem Handy und wählte die Nummer von Diego. Er nahm nach nur zwei Sekunden direkt ab. "Amela?" "Kannst du mich bitte ins Krankenhaus fahren?" Fragte ich ihn mit weitermachen Stimme. "Was ist passiert?" "Shelly, da war überall Blut im Bett. Oh gott ich..." dann brach meine Stimme. "Ganz ruhig, atme tief durch, kleines. Wo bist du gerade?" Beruhigte er mich "bei shelly. Der Krankenwagen hat sie eben mitgenommen". "Ich bin in 10 Minuten bei dir" erklärte er mir. Dann legte er auf. Ich zitterte. Ich wollte mir gar nicht ausmalen was wäre, wenn dem Baby was zugestoßen ist.

Ich zog mich schnell an, nahm aus Shellys Kleiderschrank paar anziehsachen und wartete mit ihrer Tasche vor ihrem Wohnkomplex. Tatsächlich stand Diego keine zehn Minuten später mit seinem Auto da.

Ich stieg sofort ein und er fuhr los Richtung Krankenhaus. In diesem Moment war ich dankbar, dass er so schnell gekommen ist und da war. Ich war es wirklich.

Wir kamen im Krankenhaus an und Diego begleitete mich. Shelly wurde gerade Gynäkologisch untersucht. Wir saßen beide auf den harten Stühlen im Wertebereich und hofften drauf bald zu erfahren, dass alles gut gegangen ist. Zumindestens wollte ich feste daran glauben. Diego hielt meine Hand feste und ließ sie nicht los. Er sagte kein Wort. Er war einfach nur da.

Dann nach gefühlter Ewigkeit kam auch Phill im Krankenhaus an. Er wollte direkt wissen was los sei, doch ich konnte ihm auch nicht mehr sagen. Zuletzt suchte Max uns auf und wartete ebenfalls darauf endlich zu erfahren, was mit Shelly und dem Baby ist.

Dann endlich kam die Ärztin zu uns. Sofort sprachen wir alle auf und warteten darauf bis sie endlich sprach "Es tut mir sehr leid. Leider konnten wir keinen Herzschlag mehr feststellen und musste daher eine Ausschabung vornehmen. Wir haben ihrer Verlobten starke Beruhigungsmittel gegeben weshalb sie bis Morgen durchschlafen wird. Der Verlust ist sehr schmerzhaft und sie müssen nun stark sein. Gerne reiche ich ihnen die Nummer von Dr. Kann. Sie ist Psychologin in unserem Krankenhaus und kann ihnen helfen den Schmerz zu bewältigen. Zögern Sie nicht sie zu kontaktieren. Sich Hilfe zu holen ist keine Schande. Alles gute für Sie" dann ging die Gynäkologin und ließ uns alleine.

Stumm liefen mir Tränen über die Wangen. Diego legte von hinten einen Arm um meine Taillie und Bauch und zog mich mit meinem Rücken an seine harte Brust.

Ich sah zu Philly. Er war wie betäubt. Keine Träne, keine Reaktion. Ich flüsterte "Philly" dann sah er zu mir. Mit leeren Augen "ich muss zur Arbeit" sagte er trocken. "Was?" Fragte ich geschockt. Doch er lief bereits los und flüchtete aus dem Krankenhaus. Aber was ist mit shelly?

"Ich mach das!" Erklärte Max und rannte Phill hinterher.

Nun waren nur noch Diego und ich da. "Komm lass uns gehen" flüsterte dieser in mein Ohr. "Sobald Shelly wach ist, bringe ich dich wieder zu ihr" sagte er weiter. "Aber wohin? Wohin soll ich gehen?" Fragte ich völlig niedergeschlagen.

"Wirst du dann sehen, komm" und mit diesen Worten führte mich Diego an der Hand hinaus aus dem Krankenhaus zu seinem Auto. Wir stiegen ein und fuhren ca. Eine halbe Stunde bergauf bis wir auf einem Schotterplatz hielten.

Wir stiegen aus und mussten noch einige Meter zu Fuß gehen. Der Weg war eng und steinig und vor allem steil. "Bist du sicher das wir hier richtig sind?" Fragte ich ihn misstrauisch. "Jap: sagte er kurz und knapp. Ich war müde. Erschöpft. Traurig und leer und hatte eigentlich keine Lust auf eine Wanderung. Was machte ich hier eigentlich?

"Diego ich möchte lieber nach Hause, wirklich" erklärte ich ihm. "Wir sind gleich da" antwortete er ohne auf meine Bitte einzugehen. Was habe ich auch erwartet?

Schließlich kamen wir endlich an. Der Ausblick, der sich mir dann bot war atemberaubend. Wir standen auf einer Art Klippe mit Gras besäumt. Der Blick auf das unglaublich weite Meer und die Stadt zur rechten war zu sehen. Die Sonne würde direkt am Horizont des Meeres untergehen. Es war nicht in Worte zu fassen.

Diego legte seine Jacke auf den Boden, setzte sich darauf und zog mich ebenfalls runter, so dass ich vor ihm saß und meinen Rücken an seine Brust lehnen konnte. Ich wickelte meine Beine an während Diego mir umarmte.

Nach einigen Minuten der Stille flüsterte Diego in mein Ohr: "Sieh dir die Welt an Amela. Das Leben ist manchmal unglaublich hart. Aber es lohnt sich stark zu sein. Für diese Momente" wow ich glaube dass ist das schönste was ich je aus seinem Mund gehört habe.

Ich stieg auf, drehte mich um und saß nun rittlings auf Diego. Meine Hände legte ich in sein Genick während er seine Hände auf meine Taillie legte. Ich sah ihm tief in die Augen "was ist wenn ich zu müde bin? Ich nicht stark genug sein kann? Fragte ich ihn mit belegter Stimme. In letzter Zeit waren so viele Dinge, die mir emotional Kraft raubten, dass ich mich unendlich schwach fühlte.

"Dann werde ich für dich stark sein Amela" antwortete er mir. Ich konnte in seinem Gesicht erkennen, dass er die Wahrheit sprach.

Und ohne weiter darüber nachzudenken legte ich meine Lippen auf seine und küsste ihn. Er erwiederte sofort den Kuss und zog mich näher zu sich.

Wir küssten uns voller Leidenschaft und unsere Münder bewegten sich synchron. Unsere Augen waren geschlossen und wir spürten nichts als unsere weichen Lippen die sich Liebkosten. Immer mal wieder unterbrachen wir unseren Kuss und stubsten uns zärtlich Nase an Nase.

Dieser Kuss war so viel mehr. Es lag so viel Gefühl darin, daß konnte ich spüren.

Ich legte meinen Kopf in seine Halsbeuge und drückte meine Nase an seinen Hals. Diego strich sanft über meinen Rücken und streichelte mich.

"Danke Diego" murmelte ich gegen seine Haut. Er antwortete nicht, das war auch nicht nötig. Er wusste genau, dass was er heute für mich getan hat, einiges Wiedergut machte.

Und als ich wieder zum Meer blickte ging die Sonne unter und ein wundervoller Himmel färbte sich rot. Der Anblick war so unglaublich schön. Ich spürte die Schönheit der Erde. Dann dachte ich an Shelly und das ungeborene Baby : lebe wohl kleiner Stern und pass von dort oben gut auf deine Mami auf.....

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 30, 2023 ⏰

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𝙻𝚞𝚌𝚑𝚊 𝚘 𝚖𝚞𝚎𝚛𝚎, 𝚙𝚎𝚚𝚞𝚎𝚘. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt