Kapitel 21 - Die Vergangenheit

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Klavier bitte in weiß vorstellen. Hab kein schönes weißes gefunden 🙈
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Meine Schritte waren langsam.
Immer mehr zögernd verlangsamte ich diese, doch als ich dann doch in der Mitte des Raumes ankam, glitt ich über das bekannte, weiß lackierte und schon immer nach echtem Holz riechende, Oberfläche.

Ich konnte nicht aus dem Staunen raus kommen. Ich versuchte es zu realisieren. Was suchte mein Jahre altes Klavier, hier in Yusuf's Haus?

"Wie...was...?" Ich brachte kein gescheites Wort heraus.

Yusuf lächelte leicht und kam auf mich zu.

"Komm." Befahl er und setzte sich auf das Sofa in der anderen Ecke des Raumes hin.

Ich gesellte mich zu ihm und wartete, bis er sprach.

"Ich erzähle dir jtz alles Asli, all deine Fragen kann ich vielleicht nicht beantworten, aber diese werden dir helfen alles besser zu verstehen." Er machte eine kurze Pause.
"Wie du weißt sind wir mit Sinan schon jahrelang befreundet. Sicherlich du warst damals zu klein um dich an mich zu erinnern. Auf jeden Fall liebte mein Vater ihn wie sein zweiten Sohn. Wenn ich nicht bei euch war, war er immer bei uns...in diesem Haus. Auch dich hatte er wie eine Tochter gesehen, du warst damals eine verrückte Klavier Liebhaberin. Doch als mein Vater schwer krank wurde, entschieden wir uns nach Amerika zu ziehen, weil wir dort bessere Therapie Möglichkeiten hatten. Ihm war wohl klar das er nicht mehr lange zu leben hatte und wollte seine letzten Tage mit guten Taten voll enden.
Genau in der Zeit hatten deine Eltern Probleme mit eurer Firma, mein Vater wollte seinem jahrelangen Freund helfen, ansonsten würde deine Familie vieles verloren haben. Als er erfuhr das sogar dein Klavier versteigert wurde um die Schulden zu begleichen, kaufte er es und machte mit eurer Firma eine Partnerschaft. Seit dem war ich nicht mehr hier gewesen und seitdem Stand dein Klavier hier, in diesem Raum, als würde mein Vater gewusst haben, das du es eines Tages wieder bekommen würdest..."

Ich war sprachlos, ich wusste nicht wie oder was ich dazu sagen sollte.

Yusuf's Vater war schwer krank. Immer noch leidet er darunter aber so wie die Ärzte behauptet hatten, starb er nicht, er hatte gekämpft.

Er hatte uns schon damals gerettet und jetzt half nun sein Sohn mir, indem er seine Zukunft ins Spiel setzte.

Ich wusste von all dem nichts. Nicht einmal als sie an dem Abend bei uns waren hatte ich es nicht bemerkt das unsere Väter dermaßen gute Freunde waren.

Seit paar Stunden saß ich auf meinem Bett und versuchte zu realisieren, was in so kurzer Zeit alles geschah. Wie mein Leben sich so dermaßen verändern konnte...

Nachdem Essen verzog sich auch Yusuf in sein Arbeitszimmer und ich versank seitdem in meiner Traumwelt.

Ich bewegte mich langsam aus meinem Bett und lief auf das Bad zu, genau in dem Moment öffnete es sich und Yusuf trat raus. Er sah mich kurz verwundet und schüchtern an, keine Ahnung warum.

"Gebetswaschung." Sagte ich nur und zeigte auf die Tür hinter ihm. Er stand immer noch davor.

"Ah, sorry." Er kratzte sich am hinter Kopf und glitt zur Seite.

Als ich die Tür hinter mir schließen wollte, hörte ich seine tiefe stimme, was mich stoppen lies.

"Kannst du anschließend dann kurz in mein Arbeitszimmer kommen, ich muss mit dir etwas besprechen." Ich nickte.

Nachdem ich mein Gebet vollendet hatte, lief ich mit schüchternen Schritten auf sein Arbeitszimmer zu.

Mit dem Wort herein, lief ich in den Raum hinein und saß mich anschließen auf ein Sessel vor seinem Tisch.

Bırakma ~ Verlass mich nicht...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt