chapter 7

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Kontrolle

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Robert

Es war natürlich keines Wegs ein Hindernis gewesen, Susan zu überreden, dass er mitkommen kann. Einen Abend in der Wohnung bei seiner äußerst attraktiven Assistentin, lässt er sich nicht entgehen. Auch wenn er etwas gekränkt ist, dass er nicht auch eingeladen wurde. Zumindest nicht offiziell.

Robert richtet seine Krawatte, als er mit seiner Frau die Immobilie betritt, in der Emily wohnt und die zudem ihm gehört. Er schmunzelt. Dieses Projekt war jede Mühe und jeden Cent wert, den er hinein reingesteckt hat.

„Geh schon mal vor, ich möchte ihr noch Blumen kaufen vorne an der Ecke" Susan mustert ihren Mann „sei nett zu ihr und vergraul sie bloß nicht."

Robert zieht die Augenbrauen in die Höhe.

„Wie könnte ich bloß" scherzt er „aber nun denn, ich werde unserer Gastgeberin schon mal hallo sagen"

Er grinst Susan an und läuft zum Fahrstuhl, während sie die wenigen Meter vorne zum Blumenladen an der Ecke eilt. Sorgfältig blickt er sich im Fahrstuhl um und richtet zwanghaft seine Krawatte.

Das alles hier gehört ihm. Ihm allein und es wäre eine zutiefst befriedigende Tatsache, wenn es auch die Frau in Wohnung 135 täte. Robert schmunzelt und als das 'Ding' des Fahrstuhls ertönt, erstreckt sich vor ihm der Flur.

Elegant schreitet er heraus, seine Gedanken währenddessen in Besitz genommen von Emily. Er kann nicht anders, als an die Vorfälle der letzten Wochen zu denken.

Was ein Zufall, dass es ausgerechnet die Frau aus Florida ist, die hier eingezogen und nun seine neue Assistentin ist. Sie ist trotzig, hat eine große Klappe und ist mehr als nur selbstbewusst. Zumindest scheint es so.

Er kann das schon noch brechen. Er wird ihr noch das Mundwerk stopfen.

Und dennoch ist sie diejenige, die ihn und seine Gedanken kontrolliert. Noch nie hat eine Frau ihn das fühlen lassen. Noch nie hat er die Kontrolle verloren und in den unmöglichsten Momenten ein tiefes Verlangen in ihm ausgelöst.

Wie sie mit ihm redet, wie sie ihn provoziert und in den Wahnsinn treibt! Robert weiß, dass die Frau auch eine gewisse Anziehung ihm gegenüber verspürt, sonst würde sie ihn nicht so anblicken. Doch sie wehrt sich gegen das Offensichtliche.

Ja, es hat ihm gekränkt, dass sie die Blumen weggeworfen hat, doch dies ist auch nur eine Lappalie, nichts bedeutungsvolles. Ihre vermeintliche Entschuldigung in der Abstellkammer wird Konsequenzen haben und auch wenn er denkt, er hat die Situation im Griff, wird er mit der Wahrheit konfrontiert. Er hat sie alles andere als im Griff.

Seine Selbstbeherrschung scheint in ihrer Nähe von Sekunde zu Sekunde zu schwinden und alleine das Streichen ihrerseits über seinem Schritt, hat gereicht um ihn hart zu machen.

Nachdem sie die Kammer verlassen hat, hat es nicht lange gedauert um sich mit verbissenen Zähnen selbst zu erlösen und voller Selbstbewusstsein vor das Marketing Team zu treten, ohne sich auch nur die kleinste Schwäche anmerken zu lassen. Doch er hat es nicht vergessen.

Das alles wird sie noch bereuen.

Robert räuspert sich, richtet noch ein letztes Mal seine Krawatte und klingelt. Mit den Händen in den Hosentaschen wartete er geduldig und nach nur wenigen Sekunden öffnet sich die Türe. Er kann erkennen, dass sich Emily's Gesichtsausdruck schlagartig ändert, als sie ihn erblickt. Damit hat sie nicht gerechnet.

Er muss sich schnell aus dem Bann ihrer großen Augen lösen, bevor das Ganze hier anders ausgeht. Ohne zu zögern betritt er nach der Begrüßung die Wohnung, schaut sich um und bekommt gerade so mit, dass seine Frau eingetroffen ist.

Emily scheint völlig perplex und er nutzt den Moment ihrer Verwirrung, um in ihr Schlafzimmer einzutreten. Es ist geschmackvoll eingerichtet und leicht beeindruckt schaut er sich um. Er leckt sich über die Zähne und nähert sich einer Kommode mit Schubladen. Leise und sorgfältig öffnet er eine Schublade nach der nächsten, auf der Suche nach etwas bestimmten.

Da. Es ist die dritte Schublade von oben.

Ordentlich gefaltet offenbaren sich ihm in dem Kasten ihre Slips und Tangas. Robert schluckt schwer, fasst sich an den Kragen des Hemdes und lockert ihn. Sein Blick huscht hinter sich zur Türe und schnell greift er hinein.

Der rote Tanga verschwindet in seiner Hosentasche und alleine das Material des Stoffes zu fühlen, der sich um Emily's Po und Intimbereich legt, erregt ihn. Er versucht sich zu kontrollieren und die sich aufbauende Erregung zu unterdrücken.

Er verschließt die Schublade und verlässt den Raum. Emily hat ihn gesehen. Durch den Raum schauen ihn ihre großen braunen Augen skeptisch an. Was sie wohl denkt?

Susan bittet ihn sich zu setzten und so setzt er sich. Das Essen ist köstlich und verläuft weitesgehend ruhig. Er kann sehen, wie Emily an seinen Lippen hängt und ihm gebannt zuhört. Ab und zu verschwindet seine Hand in seiner Hosentasche und berührt den Slip.

Unangebrachte Gedanken machen sich in seinem Kopf breit und als Emily sich entschuldigt, um kurz auf die Toilette zu gehen, schenkt Susan ihm einen wissenden Blick. Er erwidert ein Schmunzeln.

Nach einigen Minuten kehrt Emily zurück und ihr Gesichtsausdruck verheißt Skepsis. Selbst wenn sie es bemerkt haben sollte, spielt sie es gekonnt herunter.

Robert zieht die Augenbrauen hoch.

„Ich werde auch kurz zur Toilette gehen" er erhebt und entschuldigt sich. Angespannt läuft er zum Gästeklo und verschließt die Türe hinter sich.

Er atmet tief ein und blickt in den Spiegel. Ihr Duft umnebelt ihn und lässt ihn verrückt werden.

Schlagartig greift er in seine Hosentasche und holt den Tanga heraus. Er drückt ihn an sein Gesicht und zieht tief durch die Nase mit geschlossenen Augen den Duft ein.

Er riecht frisch. Nach Rosen.

In ihm breitet sich das Verlangen nach einem Tanga aus, der nach ihr riecht. Einem der nicht gewaschen wurde und ihren Geruch auslöscht.

Behutsam steckt er den Slip zurück in die Tasche und betätigt die Spülung.

Alles mit der Zeit.

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author's note: ein neues Kapitel und gleichzeitig ein kleines Experiment. Wie gefällt es euch mal ein Kapitel aus Roberts Perspektive zu lesen?
Ich wollte mal etwas Neues ausprobieren und bin gespannt, was ihr sagt :)

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