chapter 14

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Geständnis

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Der Abend ist schon etwas vorangeschritten und Emily ist überrascht darüber, wie gut sie sich mit ihrem Chef versteht. Der Mann ist aufmerksam, lustig und charmant zugleich. Sie hängt wie sonst auch an seinen Lippen und die Zeit mit ihm vergeht wie im Flug.

Emily nimmt gerade einen Schluck von ihrem Weißwein, als Robert eine Geschichte darüber erzählt, wie er als Jugendlicher mit seinen Freunden ein Straßenschild geklaut hat. Die Polizei ist ausgerechnet genau in dem Augenblick vorbeigefahren, sodass er und seine Freunde sich in einem Graben verstecken mussten. Robert war danach dreckig, nass und voll mit Matsch, aber hatte dafür dann ein Straßenschild in seinem Zimmer.

Die Schwarzhaarige schmunzelt. In ihrem Kopf sieht sie einen Sechzehnjährigen breit grinsenden Robert vor sich, voll mit Matsch und rot, weißen Nike Sneakers.

Sie könnte ihm Stunden lang zuhören und es würde nie langweilig werden. Es ist unglaublich und unvorstellbar, was ein einziger Mann bei einem selbst auslösen kann.

Er lacht herzhaft auf und der Schimmer in seinen Augen verrät ihr, dass er in Erinnerungen schwelgt.

„Nun Emily, es gibt aber noch einen anderen Grund, warum ich Sie zum Essen eingeladen habe. Natürlich abgesehen davon, dass ich ihre Gesellschaft genieße," entgegnet er ihr, als er von seinem Rotwein nippt. Er stellt das Glas ab und richtet seine Krawatte.

„Susan und ich- nun ja" er räuspert sich „es ist schwer zu erklären und klingt wohlmöglich verrückt, aber ich möchte, dass Sie mir zuhören, bis ich alles erklärt habe, okay?" er scheint etwas unruhig, ganz entgegen seinem eigentlichen Verhalten.

Emily leckt sich über die Lippen und zieht die Augenbrauen hoch. Sein verändertes Verhalten macht sie neugierig.

„Fahren Sie fort" sagt sie und lehnt sich interessiert nach vorne. Sie hat ihren Kopf auf ihrer Hand abgelegt und ihre volle Aufmerksamkeit auf den Mann gerichtet.

„Nun, Susan und ich sind verheiratet, das ist richtig" er räuspert sich erneut und senkt seinen Blick „aber das ist nur Schein"

Emily's Augen weiten sich. Was meint er damit ?

„es war eine arrangierte Ehe meiner Eltern und ihres Großvaters, der gleichzeitig ein riesigen Immobilen Monopol in LA hat. Wir beide kommen aus reichen Familien, Familien, in denen die Zukunft der Kinder, in den Händen der Eltern liegt. Wir wurden geboren und es war schon klar, was aus uns werden sollte."

Er lacht rau auf, eine gewisse Bitterkeit liegt in seiner Stimme. Emily bekommt Gänsehaut.

„versteh mich nicht falsch, Susan und ich verstehen uns prächtig. Wir sind ... ich würde sagen beste Freunde und immer für einander da, aber es war und wird auch nie mehr sein. Als Geschäftspartner sind wir perfekt, aber ich merke wie wir beide darunter leiden, dass wir nicht unseren Gefühlen nachgehen können. Wir sind gefangen in dieser Ehe bis Susans Opa uns sein Vermächtnis abtritt und solange müssen wir den Schein wahren. Er würde mir die Firma nicht überlassen, wenn seine Enkelin und ich uns nicht aufrichtig lieben und ich sie nicht gut behandle als Ehemann."

Robert lehnt sich nach hinten und atmet tief aus.

„manchmal ist es schwer und ich frage mich, ob meine Eltern mir den Weg in eine glückliche Zukunft verbaut haben, aber das ist ein anderes Thema. Das was wichtig und auch relevant für dich ist, ist, dass ich und Susan uns nicht lieben. Ich gehe ihr nicht fremd und sie mir auch nicht. Solange wir aufpassen und es nicht nach außen an die Öffentlichkeit getragen wird, ist alles gut."

Roberts Gesicht verzieht sich in eine qualvolle Grimasse.

„Ich hoffe, ich schrecke dich nicht ab Emily. Wenn du hier einen Schlussstrich setzten willst, kann ich das nachvollziehen und werde dich ab sofort in Ruhe lassen."

Emily blinzelt mehrfach. Ist ihr Chef nervös?

Sie hat mit allem gerechnet, aber nicht damit.

„Okay wow" gibt sie tief ausatmend von sich und nimmt einen großen Schluck von ihrem Wein.

„Und ich dachte schon du wärst so ein Arschloch, dass seiner Frau auf Geschäftsreisen fremdgeht und sie mit der Sekretären betrügt," Emily lacht auf.

„Tut mir leid, wenn ich dich enttäuschen muss" antwortet Robert und zwinkert ihr zu. Emily muss schmunzeln.

Sie schweigt für einige Momente, in denen sie nachdenkt. Es ist nicht zu verleugnen, dass sie gefallen an dem Mann findet. Eigentlich macht es sein Geständnis ihr gegenüber ihr sogar leichter. Sie hatte ein schlechtes Gewissen wegen Susan und auch weil die beiden verheiratet sind. Sie wollte nicht dazwischenstehen, aber es scheint so, als würde sich Susan sogar freuen, wenn Robert auch jemanden hat und glücklich ist.

„Nur gut, dass Ich Geheimnisse für mich behalten kann," Emily überschlägt ihre Beine „Gefährliches finde ich spannend, lass uns spielen Romeo"

Sie zwinkert ihm zu. Und Robert schluckt schwer.

„Was ist?" fragt sie „macht dich das heiß?"

Robert richtet seine Krawatte und legt den Kopf leicht schief.

„Wenn du wüsstest" seine Stimme ist rau.

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author's note: BOOM die Bombe ist geplatzt!!! wer hat damit gerechnet? Was denkt ihr wie es weitergeht?

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