alive?

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Ich entschuldige mich im Vorraus...

Robert läuft ungeduldig im Gang auf und ab. Seit einer Stunde hat er von niemanden mehr was gehört.

Weder von der Ärztin oder von irgendwelchen Pflegerinnen. Seine Anspannung spürt ebenfalls auch Claudia die auf einem der Stühle sitzt und immer wieder besorgt auf den Grünen Minister schaut.

"Sie wird wieder Rob..." Haucht sie und setzt sich auf. Robert schaut zu ihr. "Und wenn nicht, wenn sie es nicht überlebt, dann bin ich Schuld am ganzen. Ich hätte sie nicht nach Kiew fahren lassen sollen..."

Robert ist so fertig das er nicht merkt wie ihm Tränen über die Wangen laufen. "Du kannst auf keinen Fall was dafür bitte setz dich ich mach mir Sorgen um dich Großer." Claudia nimmt ihre Jacke von dem Stuhl neben sich und schaut ihn fragend an.

Er setzt sich still und schaut auf seine Hände. "Sie hätte es lassen sollen." Murmelt er und legt seinen Kopf in die Hände.

"Robert sie ist Außenministerin das ist ihr Job und das war ein wichtiger Termin, und eine Entscheidung die sie getroffen hat." Sie streichelt sanft seinen Rücken.

"Ja und sie hätte es lassen sollen Sie hatte nicht sie Verpflichtungen da hin zu fahren..." Der Wirtschaftsminister fängt an zu weinen.

"Oh Robert." Claudia nimmt ihren besten Freund in den Arm und drückt ihn ganz fest so dass er sich wieder beruhigen kann.

Robert schließt seine Augen, er tut es weil er so Annalena sieht wie sie ihn ansieht.

Kurze Zeit später kommt die Ärztin zu den zwein. Ronert kennt sie schon weil sie hier in der Charité in Berlin öfters waren. Annalena hatte immer mal wieder Probleme mit ihrem Blutdruck oder auch mal eine Prellung erlitten, aber das war nie ein dringender Notfall.

Robert sah die Ärztin und ihren langsamen Gang vor sich als würde sie, sich nicht trauen genau diese Nachricht zu überbringen die sie hören wollen.

Er macht sich nicht die Mühe aufzustehen da er eh weiß das ihm sonst die Beine nachgeben würden.

Claudia steht auf einmal stocksteif vor der Ärztin und lässt sich berichten was vorgefallen ist und was jetzt passieren wird. Robert ist in Tranche.

Er spürt auf einmal nichts mehr. Hat kein Gefühl mehr irgendwas nur noch Reue an die Leute die Annalena das angetan haben.

Claudia versucht stark zu bleiben, doch Robert merkt das sie auch das Gefühl hat gleich umkippen zu müssen. Robert nimmt ihre Hand und zieht sie wieder zu sich.

"Sie können Sie nochmal sehen." Die Ärztin schaut zu ihm. Robert nickt leicht und schaut zu Claudia. "Willst du mit?" Haucht er und steht auf.

Sie schüttelt den Kopf. "Ich telefoniere mit Christian es müssen jetzt viele infomiert werden." Robert schluckt und folgt der Ärztin in den Bereich wo Annalenas Leichnam liegt.

Robert merkt das seine Brust enger wird. Er kann auf einmal an nichts mehr denken außer daran das er jetzt in den Moment alleine mit den Errinerungen ist.

Ein paar Tage später

Robert läuft die Straßen Berlins entlang. Morgen früh findet die erste Sitzung im Bundestag wieder statt.

Nach der Winterpause hat sich viel geändert. Seine Liebe des Lebens ist gestorben, oder gar umgebracht worden. Er hat Weihnachten mit Christian und Claudia im engsten Raum verbracht und in zwei Tagen ist die Beerdigung von Annalena.

Jetzt ist es schon dunkel und er läuft um die Häuser rum, um zur Abgeordneten Wohnung zu kommen wo Annalena das letzte Mal war.

Als er das Treppenhaus der Altbauwohnung erklimmt schaut er noch einmal zurück. An dieser Tür stand sie fast immer Abens oder morgens wenn er sie mit dem Auto abgeholt hat.

Baerbeck One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt