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Als ich erwachte hatte ich das Gefühl als wäre ich zerquetscht und wieder aufgepumpt worden. Dieser Traum, fühlte sich wirklich sehr realistisch an. Ich blinzelte in die viereckige Öffnung hinauf und sah das die Sonne schien. Panik machte sich in mir breit. Der Morgen war schon lange vorbei! Mom wird mich umbringen! Ich versuchte wieder auf die Beine zu kommen, geriet jedoch plötzlich ins Straucheln und landete auf meinen...Pfoten? 

Kein Scherz! Dort wo eigentlich meine Hände sein sollten, waren dort nun zwei haarige Pfoten. Ich sah an meinem Körper entlang und konnte nur überall gelbes Fell erkennen, mein Schlafanzug war verschwunden und meine Beine waren auch kleiner geworden. Und als es nicht noch schräger werden konnte, war an meinem Hintern ein langer Schwanz zu sehen. Ich wedelte ihn hin und her und konnte nicht glauben was gerade geschah. Mein Blick wanderte zum Felsen und dabei merkte ich das er größer erschien als gestern. Aber Steine konnten doch nicht wachsen.

Was ging den hier vor?! In der Spiegelung in dem glatten Stein, der jetzt ohne die Beleuchtung des Mondes wie ein gewöhnlicher Fels wirkte, sah mir kein Menschliches Gesicht entgegen. Sondern eine blonde, getigerte Kätzin mit braunen Augen. Ich starrte eine Zeit lang diese Bild an. Ich hob eine Pfote hoch und das wurde in dem Fels reflektiert, ich wackelte mit dem Schwanz, wobei auch das im Fels sichtbar war. 

,,Nein, nein, nein.'' versuchte ich mich zu beruhigen. ,,Das ist nur ein Traum, das ist nicht echt!''

Ich wartete ein paar Sekunden in der Erwartung aus meinen vermeintlichen Traum zu erwachen. Doch nichts änderte sich. Da warten nicht funktionierte, hob ich eines meiner beharrten Beine hoch und biss hinein. Ein starker Schmerz durchzog mich und ich wartete ein paar Sekunden. Doch auch das war nutzlos. 

Ich versuchte was anderes. Ich blieb ein paar Meter vor dem Fels stehen - das gehen mit vier Beinen war kein Zuckerschlecken. Lief mit Tempo auf den glatten Stein zu und knallte heftig dagegen. Ich fiel auf dem Boden und alles drehte sich, mein Kopf pochte heftig. 

Als ich wieder klar sehen konnte, sah ich wieder das Spiegelbild in dem Stein und musste feststellen das mir wieder eine Katze entgegenblickte. Und da fasste ich den Entschluss, dass das kein Traum war, in Träumen spürt man keine Schmerzen, ich war in der Realität und eine Katze. ,,Wie ist das bitte passiert?!'' schrie ich, was in der Höhle in einem Echo wiederhalte.   

Wie konnte sowas geschehen? Das war unmöglich? Oder war ich verrückt geworden? Es gab so viele Fragen, auf dessen Antwort ich keine wusste. Ich konnte nur mein Spiegelbild ansehen und die Person betrachten die ich jetzt war. Eine blonde, gestreifte Kätzin mit braunen Augen. 

Die Sonnenstrahlen schienen in die Höhle hinein, plötzlich fiel mir wieder der Traum ein den ich hatte. Mit den Katzen, diesem Donnerstern und...die Berührung! Donnerstern hatte seine Schnauze gegen meine Nase gepresst und hatte dabei diese Energie gespürt. Konnte das diese Verwandlung ausgelöst haben? 

,,Hey!'' Ich trommelte mit meinen Pfoten gegen den Stein, als würde ich gegen eine Tür hämmern. ,,Ich weiß nicht was für ein Spiel ihr Geisterkatzen treibt! Aber das ist nicht witzig! Ich will wieder ein Mensch sein, verstanden!''

Keine Antwort. Ich war alleine in dieser Höhle. Warum war ich bloß in dieser Gestalt und wieso hat Donnerstern mir das angetan? Plötzlich fielen mir seine Worte ein. Du wurdest von uns auserwählt wordenDer SternenClan wird dich auf deiner Reise leiten. ,,Was für eine Reise denn? Und was zum Kuckuck ist ein SternenClan?'' fragte ich mich.

Ich ahnte schon das ich die Antworten nicht hier finden würde. Sie tappte auf den vier Pfoten zum Höhlenausgang, ans Tageslicht. Als ich draußen ankam, war ich nicht auf das gefasst was mich draußen erwartete. Ich wurde auf einmal von einem Strudel Geräusch und Gerüchen überwältigt. Ich konnte deutlich die Vögel hören die sich in den Bäumen verkrochen und das rascheln der Blätter unter denen Kleintiere nach Futter suchten. Ich habe gewusste das Katzen ausgeprägterer Sinne hatten als Menschen, hätte aber nie gedacht es mal am eigenem Leib zu erleben. Ich betrachtete meine Umgebung die auf einmal viel größer erschien, die Bäume standen höher und der Weg den ich genommen hatte um hierherzukommen erschien auf einmal viel weiter. 

Ich atmete tief die Luft ein, so viele neue Gerüche umhüllten meine Nase, ich roch Tiere, frisches Gras und die ekelhaften Abgase von Autos die an der Straße entlangfuhren. Mein Blick fing das Moorland ein das sich weit erstreckte, sofort kamen meine Gedanken an Mom zurück. Ich wusste das ich zu ihr zurückkehren musste, aber würde Mom mich als Katze erkennen. Oh Gott, was soll ich nur tun?      

Der SternenClan wird dich auf deiner Reise leiten. Diese Worte hatte Donnerstern gesagte bevor ich erwachte. Meinte er etwa mit der Reise, das ich zu Mom zurückfinden musste. Hoffnung kam in mir hoch und betete inständig das es wahr ist. Wenn ich das Moorland überquerte und durch den Wald nach Hause finde, werde ich wieder zum Menschen, oder? 

Für mich war es eindeutig. Mit meinen vier Beine rannte ich den Hang hinunter, um so schnell wie möglich nach Hause zu kommen.

Warrior Cats - Ein nie dagewesenes SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt