Warrior Cats - Ein nie dagewesenes Schicksal

21.

Eine Pfote traf mein Gesicht und ich taumelte rückwärts. Ich versuchte mit einem Schlag entgegenzukommen doch mein Gegner war schnell, er stieß meine Pfote beiseite und warf mich nach unten, das Gewicht meines Gegners drückte mich auf dem Boden fest.

,,Gut gemacht, Graupfote!'' rief Fuchsschweif vom Rand der Sandkuhle aus. Graupfote ging von mir runter und musterte mich verwirrt.

,,Geht's dir gut Sonnenpfote? Normalerweise bist du nicht so langsam.''

,,Alles bestens.'' entgegnete ich.

Aber ehrlich gesagt, ich konnte diese Nacht überhaupt nicht schlafen. Mein gestriger Traum hat mir so viel Angst gemacht das ich Nachts wieder von toten Katzen und einem teuflischen Fuchs geträumt habe. Und von dieser Königin die bei der Großen Platane Junge gebärt.

Drosselflügel musterte mich besorgt. ,,Hattest du wieder einen Albtraum?''

Ich nickte Gedankenlos, ich war zu müde um etwas zu sagen.

,,Du solltest dir den Rest des Tages frei nehmen.'' miaute er. ,,Geh zu Luchsbart und bitte um ein paar Mohnsamen damit du dich richtig erholst. Morgen werden wir dann weitersehen.''

Das letzte was ich wollte war schlafen, aber vielleicht könnte mir ein Heiler tatsächlich helfen. Die Heiler-Katzen sind doch mit Träumen vertraut.

Ich schleifte mich müde ins Lager zurück und mein trüber Blick wechselte vom Ältestenbau zum Heilerbau. In diesem Lager gibt es drei Heiler-Katzen, und zwei von ihnen sind im Ruhestand. Ich wechselte von den beiden Bauen hin und her bis ich schließlich zum Ältestenbau marschierte. Salbeibart und Schwanenherz sind zwar im Ruhestand, aber sie sind Katzen mit mehr Erfahrungen.

Ich holte noch ein Eichhörnchen vom Frischbeutehaufen und ging auf den Ältestenbau zu. Als ich unter dem Baumstamm hindurchglitt sah ich Unkenfuß und Rehlied in ihren Nestern eingerollt. Schwanenherz putzte sich das Fell während Salbeibart auf dem Boden ausgestreckt lag. 

,,Salbeibart! Schwanenherz!'' rief ich durch das Stück Beute in meinem Maul. Schwanenherz und Salbeibart sahen auf.

,,Sonnenpfote!'' entgegnete die schwarz-weiße Kätzin erfreut. ,,Wie geht es dir, Kleine?''

Ich wünschte ich könnte sagen das alles gut sei, aber das ist es nicht. Ich legte das Eichhörnchen zwischen ihr und ihrem Bruder ab. 

,,Ich...ich bin gekommen um euch etwas zu fragen.'' sagte ich. ,,Ich weiß das ihr schon im Ruhestand seid, aber bei meinem Problem können vielleicht nur Heiler-Katzen helfen.''

Salbeibart sah mich verwirrt an. ,,Wieso gehst du nicht zu Luchsbart? Sie ist momentan die Heilerin des Clans.''

,,Ich weiß.'' erwiderte ich. ,,Aber ihr seid Katzen mit mehr Erfahrungen, und da dachte ich ihr könntet mir helfen meinen Traum zu deuten.''

Schwanenherz musterte mich. ,,Welchen Traum den?''

,,Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.'' gestand ich. ,,Aber ich habe ihn schon seit zwei Nächten. Und ich glaube er bedeutet nichts gutes.''

Ich erzählte den alten Heilern über die Königin bei der Großen Platane und den Fuchs im Lager. Schwanenherz und Salbeibart hörten konzentriert zu und ihre alten Augen trafen aufeinander, der schwarze Schwanz der Kätzin zuckte.

,,Das ist wahrlich kein guter Traum.'' miaute sie. ,,Und du hast ihn seit zwei Nächten?''

,,Ja.'' sagte ich. ,,Und bei beiden mahlen fühlte er sich so echt an, als wäre ich direkt dabei. Ich hatte sogar das Gefühl das Blut des Fuchses zu schmecken.''

Salbeibart schloss seine grünen Augen und dachte nach, seine langen Schnurharre zuckten.

,,Ich denke es ist eine Botschaft des SternenClans.'' meinte er.

,,Des StrenenClans?'' fragte ich verwirrt. ,,Aber teilt der SternenClan nicht normalerweise mit Heilern die Träume?'' 

,,Schon, aber der Weg des SternenClans kann auch für uns Heiler verborgen sein.'' erwiderte Schwanenherz und aus ihren gelben Augen sprach Weisheit. ,,Und der SternenClan versucht dir wahrscheinlich mit diesem Traum etwas mitzuteilen.''

,,Und was?'' wollte ich wissen.

Salbeibart senkte den Kopf. ,,Das musst du selbst herausfinden Sonnenpfote.'' entgegnete der ehemalige Heiler. ,,Selbst die Heiler können nicht alles vom SternenClan deuten.''