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Bald hat sich der halbe Clan um uns versammelt. Die Nachricht hat sich schnell verbreitet und nun wollten alle Katzen die Geschichte hören. Regenfall erzählte Kupferstern das sie und Eisklaue beobachtet haben wie ich mit der Taube und dem Ampfer zum FlussClan-Kater rüber geschwommen bin, ihm die Beute gegeben habe und ihn behandelt habe. Das ich ihm das Leben gerettet habe haben sie aber nicht erwähnt!

Entweder haben sie es nicht gesehen. Oder das haben sie, und erzählen es aber nicht.

Ich war aber erleichtert das sie nicht erzählt haben das Steinkralle und ich wie kleine Katzenjunge gespielt haben. Sie hätten sicher gedacht das wir gekämpft hätten.

,,Nun gut.'' Kupfersterns bernsteinfarbene Augen blickten zu mir rüber als Regenfall ihm alles erzählt hat. In seinem Blick lag weder Wut noch Enttäuschung, er wollte einfach verstehen was passiert ist. ,,Ich denke wir sollten die Geschichte aus Sonnenpfotes Sicht noch mal anhören.''

,,Was!'' Regenfalls graue Nackenharre stellten sich auf. ,,Wieso sollten wir das tun? Sie hat diesem Kater Beute aus unserem Territorium gegeben. Sowas machen nur Verräter! Eisklaue und ich haben alles gesehen.''

,,Habt ihr auch gesehen wieso, sie ihm das Kraut und die Beute gegeben hat?'' fragte Kupferstern mit ruhiger Stimme.

Regenfall machte den Mund auf um etwas zu sagen, jedoch fiel ihr kein passender Grund ein und blieb deshalb still. Kupferstern wandte sich an mich.

,,Nun erzähl Sonnenpfote. Was ist passiert?''

Ich erwähnte sicherheitshalber nicht Steinkralles Namen, noch das wir uns freundlich unterhalten haben. Sonst würden die Katzen vielleicht denken das ich sie dadurch verraten hätte und werden mich vielleicht verbannen.

Ich erzählte ihnen von dem Netz, den Wunden und wieso ich den Ampfer und die Taube gebraucht habe. Kupferstern und die anderen Katzen hörten zu.

,,Ihr müsst verstehen.'' sagte ich als ich meinen Bericht vollendete. ,,Wenn ich ihm nicht geholfen hätte wäre er sicher gestorben. Ich weiß das ich gegen das Gesetz der Krieger verstoßen habe, aber ich konnte ihn nicht einfach sterben lassen.''       

Kupferstern schloss die Augen und schwieg eine weile.

,,Ich verstehe.'' erwiderte er dann und öffnete seine Bernstein Augen. ,,Es war mutig von dir diesem Kater zu helfen, und ich werde dich dafür nicht bestrafen. Aber Beute und Heilkräuter einem anderen Clan zu geben ist etwas anderes. Deshalb wirst du bis zur Großen Versammlung dich allein um die Ältesten kümmern, ihre Nester säubern, Moos sammeln und Beute bringen. Die anderen Schüler dürfen dir nicht helfen.''

,,Was!'' irritiert sah Regenfall Kupferstern an. ,,Kupferstern, sie ist eine Verräterin! Woher wissen wir das sie die Sache mit Netz nicht einfach erfunden hat um den wahren Grund zu verschleiern? Sie könnte auch eine Spionin des FlussClans sein.''

Die Katzen begannen zu tuscheln und fragten sich ob Regenfalls Vermutung der Wahrheit entspricht. Ich hörte mein Herz hämmern und dachte schon es würde mir gleich aus der Brust springen.

,,Ich glaube Sonnenpfote!'' rief Graupfote und stellte sich neben mich. ,,Sie ist keine Verräterin! Sie ist meine Freundin, und wenn Kupferstern vorhat sie zu verbannen wird er wohl auch mich verbannen müssen.''

Meine Augen weiteten sich. Wollte Graupfote wegen mir wirklich riskieren verbannt zu werden?

,,Uns auch!'' Stachelpfote, Lichtpfote und Heckenpfote stellten sich um uns herum auf. 

,,Sonnenpfote ist unsere Clangefährtin!'' sagte Lichtpfote.

,,Und sie würde den Clan niemals verraten.'' fügte Heckenpfote hinzu.

,,Sie hat vielleicht das Gesetz der Krieger missachtet.'' sagte Stachelpfote. ,,Aber sie hat damit ein Leben gerettet. Und wir sollten so etwas mit Verbannung danken?''

Die Katzen tuschelten erneut. Ich war überrascht das sich meine Baugefährten so für mich einsetzten. 

Wurzelpfote und sogar Weißjunges und Disteljunges gesellten sich zu uns. Die beiden Jungen stellten sich vor mich, als ob sie mich damit beschützen würden.

,,Ich glaube Sonnenpfote auch.'' Drosselflügel kam aus der Katzenmenge auf uns zu und stellte sich vor Kupferstern und sah ihm in die Augen. ,,Sie ist eine gute Schülerin und sie kennt das Gesetz der Krieger. Sie wusste das ihre Tat Konsequenzen nach sich zieht, hat die Warnung jedoch in den Wind geschlagen und hat somit ein Katzenleben gerettet. Und ich finde es ungerecht das wir sie für solch eine Tugend verbannen sollten.''

Die Katzen tuschelten wieder miteinander, diesmal klang es jedoch positiv. Sie schienen alle zu glauben das ich das richtige gemacht habe und glauben nicht das ich eine Verräterin wäre. 

Kupferstern brachte sie alle mit einem Schwanzschnippen zur Ruhe.

,,Deine Tat war ehrenwert, Sonnenpfote.'' miaute Kupferstern. Und ich konnte einen Moment großen Stolz in seinen Augen erkennen. Er erkannte auch das es richtig war dem Kater zu helfen. ,,Aber ich bleibe bei meiner Strafe für dich. Bis zur Großen Versammlung wirst du dich allein um die Ältesten kümmern, verstanden.''

Nun, es hätte mich schlimmer treffen können. 

,,Einverstanden.'' sagte ich.

Die Katzen gingen wieder ihren Tätigkeiten nach. Ich wandte mich an meine Freunde die mich verteidigt haben.

,,Danke Leute.'' sagte ich gerührt. Graupfote berührte meine Schulter mit der Schnauze.

,,Clangefährten müssen doch aufeinander achtgeben.'' meinte sie. 

,,Wir würden dich niemals Verbannen.'' sagte Stachelpfote. ,,Du bist doch unsere Freundin.''

,,Genau!'' miauten Heckenpfote und Lichtpfote gleichzeitig.

,,Bitte bleib!'' quiekte Weißjunges und seine Schwester schmiegte sich an meinen Beinen.

Wenn ich weinen könnte würde ich jetzt vielleicht losheulen. Diese Katzen waren treue Freunde, und ich würde auch alles geben um sie zu beschützen.

Ich schaute zu Drosselflügel rüber, in seinen grünen Augen glitzerte Stolz.

,,Du bist eine gute Katze, Sonnenpfote.'' sagte er. ,,Behalte dieses Mitgefühl immer in deinem Herzen.''

Ich hob stolz meine Brust und mein Schwanz stand in der Höhe. Ich werde mein bestes für den DonnerClan und meine Freunde tun. 



Warrior Cats - Ein nie dagewesenes SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt