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Als ich durch den Ginstertunnel auf die Lichtung trat marschierte ich direkt auf den Ältestenbau zu. Als ich mich unter dem Baumstamm quetschte sah ich drinnen die Ältesten die sich in ihre Nester eingerollt haben und schliefen. Ich schaute traurig auf die Stelle wo früher mal Unkenfußs Nest lag, ohne ihn fühlte es sich an als ob ein Teil fehlen würde. Ich hoffte das er bei seinen Ahnen Frieden gefunden hat. Ich tappte zu Rehlieds Nest rüber und stupste die hellbraune Kätzin mit den Pfoten an, die marmorierte Älteste bewegte sich zwar hob aber nicht den Kopf.

,,Rehlied.'' flüsterte ich ihr zu. ,,Wach auf Rehlied, ich muss mit dir reden.''

,,Kann das nicht warten bis ich ausgeschlafen habe.'' sagte die Älteste im Halbschlaf.

,,Nein, kann es nicht.'' zischte ich schon ungeduldig. ,,Es geht wahrscheinlich um Leben und Tod. Du musst mir sagen was du über Regenfall und Eisklaue weißt.'' 

Rehlied hob sofort ihren Kopf und schaute mich aus ängstlichen gelben Augen an.

,,Warum willst du etwas über die beiden wissen?'' fragte sie flüsternd. Ich senkte den Kopf so nah, das nur sie es verstehen konnte.

,,Weil ich kein gutes Gefühl bei den beiden habe, sie hätten heute fast ein Hauskätzchen getötet nur weil er eine Taube im Wald erlegt hat. Ich weiß das es den Katzen vom Zweibernerort verboten ist hierherzukommen, aber dafür bringt man doch keinen fast um. Und da du mich vor ihnen gewarnt hast denke ich du weißt wovon ich rede. Bitte Rehlied, es ist wichtig.'' flehte ich die alte Katze an. Die hellbraune Kätzin senkte den Kopf und schien nachzudenken, dann erhob sie sich aus ihrem Nest.

,,Aber nicht hier.'' flüsterte sie. ,,Folge mir.''

Ich folgte der Ältesten aus dem Ginstertunnel in den Wald bis zu einer Ansammlung von Brombeerbüschen die weit entfernt vom Lager standen und versteckten uns dahinter. Rehlied überprüfte kurz die Luft um sicherzugehen das wir allein waren und wandte sich dann zu mir rüber.

,,Wieso willst du über die beiden reden?'' fragte sie flüsternd. Für ein paar Sekunden herrschte Schweigen zwischen uns.

Ich senkte den Kopf und antwortete mit belegter Stimme: ,,Weil ich denke das die beiden gefährlich sind. Ich habe vor einer Zeit lang gesehen, wie Eisklaue versucht hat einen kleinen Hund zu töten, und vor kurzem habe ich erlegte Beutetiere gefunden dessen Blut den Fuchs angelockt hat und so den Weg zum Lager gefunden hat. An der Beute waren Eisklaues und Regenfalls Haare, als ich das nächste mal nachschauen wollte war die Beute verschwunden, sicher irgendwo vergraben.'' ich sah der Ältesten in die gelben Augen ,,Wenn die beiden für den Fuchs verantwortlich waren, dann ist Unkenfuß sicher wegen ihnen gestorben. Ich muss mit meiner Theorie sicher sein. Bitte, Rehlied.''

Rehlieds Augen sahen betrübt aus und sie sah auf einmal viel älter aus. Die Worte die aus ihrem Mund kamen klangen verzweifelt.

,,Oh großer SternenClan, wieso mussten die beiden den dunkeln Weg ihres Vaters bestreiten.'' flüsterte die Älteste und sah dann mit rüben Augen zu mir auf. ,,Du musst wissen Sonnenpfote, Frostherz, der Vater von Regenfall und Eisklaue war ein ganz ehrgeiziger Kater. Er wollte nichts anderes werden als Clananführer. Als er jedoch zu alt dafür wurde und seine Gefährtin ihm Junge schenkte zog er sie unter strenger Obhut groß, damit sie eines Tages Anführer werden. Jeden Tag trainierte er sie heimlich die härtesten Kampftricks damit sie es mit jedem Gegner aufnehmen konnten, und beide zeigten bei ihren Feinden keine Gnade.'' bei der Erinnerung zuckte die alte Kätzin zusammen. ,,Eines Tages bei einem Patrouillengang, hat man Frostherzs Leiche in einer lache von Blut gefunden. Wir dachten er hätte allein gegen eine FlussClan-Patrouille gekämpft, und dabei den Tod gefunden.'' Rehlied schwieg.

,,Wieso weißt du das alles?'' fragte ich sie nach einer Weile des schweigens.

,,Ich war früher mit ihm befreundet.'' gestand sie. ,,Ich habe erst viel später seine Gier bemerkt. Ich habe nach seinem Tod gebetet, in der Hoffnung das seine Jungen niemals so werden wie er. Aber da habe ich mich wohl geirrt.'' sie schwieg wieder eine kurze Zeit. ,,Ich weiß ich hätte es jemandem sagen sollen, aber ich hatte Angst das die beiden jemanden deswegen töten werden. Ich dachte ich würde so meine Gefährten beschützen, aber das tat ich nicht. Jetzt ist einer von ihnen tot.''    

Die alte Kätzin tat mir leid, all diese Zeit dieses Geheimnis zu wahren war sicher schwierig. Ich schmiegte mich an ihre Schulter und begann ihr über den Rücken zu lecken.

,,Du hast nichts falsch gemacht.'' flüsterte ich ihr zu. ,,Du wolltest deine Gefährten beschützen, jeder hätte es sicher so getan. Unkenfuß gibt dir nicht die Schuld an seinem Tod, du hast ihn nicht umgebracht.'' Rehlied sah auf und leckte mir die Ohren.

,,Du bist eine gute Katze, Sonnenpfote. Kupferstern hat eine gute Wahl getroffen dich in unseren Clan aufzunehmen.'' schnurrte die alte Kätzin, erfreut ihre Last, die sie alleine trug losgeworden zu sein.

,,Das glaub ich auch.'' Regenfall und Eisklaue werden dafür bezahlen dem Clan Schaden zugefügt zu haben.

Und da kam mir die Warnung von Fluss in den Sinn: Hüte dich vor den Kriegern, dessen Herzen die Dunkelheit verschluckt hat. 



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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 23 ⏰

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Warrior Cats - Ein nie dagewesenes SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt