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Als ich durch die Flechten ging sah ich das sich darin ein Nest befand. Davor saß Kupferstern und Holunderpelz saß neben ihm, beide Katzen schauten mich an, ihre Mienen konnte ich nicht deuten. Ich neigte respektvoll den Kopf vor den Kriegern und setzte mich ihnen gegenüber hin.

,,Wie ist den dein Name junge Kätzin?'' fragte Kupferstern ruhig. Ich konnte Weisheit und Geduld in seiner Stimme hören.

,,Mein Name ist Helia.'' sagte ich etwas nervös. Der Anführer sah mich nachdenklich an, er schwieg eine weile als würde er über etwas nachdenken.

,,Sich mit einem Dachs anzulegen ist sehr gefährlich, selbst für einen Erwachsenen Krieger. Dank dem SternenClan das ihr nur mit ein paar Kratzern davongekommen seid. Ist deine Verletzung den wieder geheilt?''

Ich hörten auf ihm zuzuhören als er das Wort: SternenClan sagte. Bei dem Gedanken an diese Katzen die mich erst in diesen Körper gebracht haben brachte mich zum kochen und ließ gedankenlos meine Krallen spielen. Und wieso sagte der Anführer es so als ob sie Schutzengel wären?

,,Ist alles in Ordnung?'' fragte Kupferstern als er meinen abweisenden Blick bemerkte. Ich kam wieder in die Realität zurück.

,,Ja, ich habe nur gerade nachgedacht.'' sagte ich schnell.

Kupferstern und Falkenflug wechselten einen Blick.

,,Woher kommst du den Helia?'' fragte nun Holunderpelz.

Ich erzählte zögernd ihnen dieselbe Geschichte die ich den Schülern erzählt habe. Beide Katzen hörten mir aufmerksam zu.

,,Es muss schwer sein alleine umherzuwandern, ohne zu wissen wonach man sucht.'' sagte Kupferstern traurig. ,,Du hast sicher einiges durchgemacht.''

,,Ach, nein. Bis auf die Katzen vom Moor und denn Dachs kam ich eigentlich klar.'' erwiderte ich gelassen. Was wohl etwas übertrieben war, weil die beiden mich mit hochgezogenen Augen anstarrten.

,,Weißt du wo du als nächstes hingehen willst?'' fragte Holunderpelz mich dann.

Ich machte den Mund auf um zu sagen das ich mich so bald wie möglich auf dem Weg machen will. Doch die Worte blieben mir im Hals stecken. Selbst wenn ich zu meiner Mutter gelangen würde, würde sie mich überhaupt wiedererkennen? Würde sie mich den verstehen? Die Lichtung mit den vier Eichen war der einzige Ort an dem mein Traum am meisten in Verbindung stand und ich hatte dort keinen einzigen Hinweis gefunden wie ich wieder zum Menschen werden konnte, wie konnte ich also denken das es bei meiner Mutter anders laufen würde. Ich kann in meiner jetzigen Form nirgendwo hin, ich hatte keine Familie, kein Zuhause, ich war auf mich gestellt, ohne einen Plan. 

Ich senkte traurig den Kopf. ,,Nein, eigentlich nicht.'' sagte ich mit erstickter Stimme. Bloß nicht heulen!

Kupferstern und Holunderpelz tauschten mitleidige Blicke aus bevor sie sich an mich wandten.

,,Helia.'' begann Kupferstern. ,,Würdest du dich gerne dem DonnerClan anschließen?''

Ich spitze meine Ohren. So etwas hatte ich nicht erwartet. Hatte Kupferstern mir etwa angeboten Teil seines Clans zu werden?

,,Wir können junge und mutige Katzen immer gebrauchen.'' meinte der dunkelgraue Stellvertreter. ,,Und es wäre von uns gemein dich ziehen zulassen ohne ein Zuhause wo du zurückkehren kannst.''

Ich senkte den Kopf und starrte auf meine Pfoten hinunter. Ich war mir über dieses Angebot nicht sicher.

,,Du wärst keine Last für uns.'' sagte der rotbraune Anführer ruhig. ,,Die Blattfrische ist gekommen und die Beute läuft gut, es wird kein Problem für uns sein noch ein Maul zu stopfen. Und wir können immer gute Krieger für den Clan gebrauchen.''

Sie wollen mich zur Kriegerin ausbilden? Mir war immer noch mulmig zu mute, wusste nicht was ich sagen sollte.

,,Du kriegst Natürlich bedenk Zeit.'' versicherte Kupferstern. ,,Nimm so viel Zeit wie du brauchst, in der Zwischenzeit bist du unser Gast.''

Ich sah zum Anführer hinauf und Dankbarkeit flammte in mir auf, ich senkte respektvoll den Kopf als er mir erlaubte nach draußen zu gehen. Als ich den Flechtenvorhang hinter mir ließ, stieß ich schwer die Luft aus, als hätte ich im Bau die ganze Zeit die Luft angehalten. Meine Beine zitterten und fühlten sich wie Gummi an. Konnte ich wirklich in einem Clan voller Katzen leben und mein altes Leben hinter mir lassen? Das alles schien völlig unmöglich zu erscheinen.

,,Hey Helia!'' Graupfote kam aus mich zugelaufen. ,,Was wollte Kupferstern mit dir besprechen? Was hat er gesagt?''

Ich erzählte ihr von ihrem Gespräch mit Kupferstern und von dem Angebot das er mir machte. Graupfotes Augen weiteten sich.

,,Das ist doch super!'' meinte Graupfote als ich ihr sagte das ich mir nicht sicher war, ob ich zustimmen würde. ,,Denk doch mal nach! Wir könnten zusammen auf die Jagd gehen, Patrouillen begleiten und Kampf Techniken lernen! Wir könnten beide zu Kriegerinnen werden! Das wäre doch toll!''

Ich konnte ihre Begeisterung nicht teilen. Obwohl Kämpfen lernen nach Spaß klang, konnte ich den Gedanken das meine arme Mutter, die weinend irgendwo lag und um ihre vermisste Tochter trauerte, einfach nicht loswerden. Graupfote bemerkte meine traurige Stimmung und wollte mich aufheitern.

,,Komm mit.'' miaute sie. ,,Ich werde dir das Lager zeigen, das bringt dich sicher auf andere Gedanken.''

Ich bezweifelte das, aber folgte der grau-weißen Schülerin trotzdem. Ich würde nicht weiterkommen wenn ich nur Trübsal blase. Eine Ablenkung konnte ich im Moment wohl wirklich gut gebrauchen.

Warrior Cats - Ein nie dagewesenes SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt