7 | Im Büro

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Viel zu schnell fuhr Nick durch die Straßen von Boston, weshalb Ana sich mit ihrer rechten Hand an dem Türgriff festkrallte. Sie hatte zwar keine Angst vor der Schnelligkeit, viel zu gerne drückte sie selbst mal auf das Gaspedal ihres Autos, doch so wie Nick fuhr, hatte sie eher Angst um ihr Leben.

Stopschilder und rote Ampeln waren ihm egal, genauso egal, wie die fahrenden Autos, die seinetwegen eine Vollbremsung machen mussten.

»Könnten Sie bitte etwas langsamer fahren? Oder zumindest auf die Verkehrsregeln achten?«, bat Ana, doch von ihm kam keine Reaktion.

Schnaufend lehnte die junge Frau sich mit ihrem Kopf an der Kopfschütze an und schloss die Augen. Sie betete regelrecht dafür, dass Nick keinen Unfall bauen würde.

Als er schließlich mit Wucht auf die Bremse trat, fiel Ana mit einem Ruck nach vorne, dass sich der Anschnallgurt fest um ihren Körper legte. Hustend warf sie Nick einen finsteren Blick zu, der ihr jedoch kein bisschen Aufmerksamkeit schenkte.

Was Ana nicht verstand; warum klingelte er sie erst mitten in der Nacht aus dem Bett, beobachtet sie beim Umziehen, wenn er sie jetzt so ignorierte. Sie wurde einfach nicht schlau aus ihm - doch konnte man das überhaupt? Nick war ein Rätsel für sich, doch Ana hasste Rätsel und hatte auch gar keine Lust darauf, zu erfahren, weshalb er überhaupt so ein Arschloch war.

»Aussteigen, wir haben nicht ewig Zeit«, befahl er ihr mit rauem Ton, schnallte sich ab und verließ das Auto.

Genervt rollte Ana mit den Augen, bevor sie sich dann ebenfalls abschnallte und aus dem Auto ausstieg. Sie hatte jetzt schon die Nase gestrichen voll und nach wie vor konnte sie es nicht begreifen, dass sie ihm überhaupt die Tür geöffnet hatte. Sie fühlte sich gerade so dumm, wie noch nie und hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt.

»Was machen wir hier? Warum haben Sie mich hergebracht?«, wollte Ana wissen, als sie bemerkte, dass er sie mit zur Firma genommen hatte; was wollte er mitten in der Nacht in der Firma?

Er hatte eigentlich noch nie großes Interesse an dieser, weshalb er seinem Großvater auch nie böse war, dass er - nach dessen Ableben - nichts von der Firma abbekommen würde. Nick ging es eher um ein anderes Erbe, ein finanzielles Erbe.

»Das wirst du gleich sehen«, erwiderte er leise, packte Ana hart am Handgelenk und zog sie regelrecht hinter sich her.

Ana hatte Mühe nicht über ihre eigenen Füße zu stolpern, da er es offensichtlich sehr eilig hatte. Ebenso fragte sie sich, woher Nick die Schlüssel für das Gebäude hatte, denn Nachts war normalerweise keiner mehr in den Büros. Dennoch zog er einen großen Schlüsselbund aus der Tasche und schloss die Tür vom Personaleingang auf.

Hastig zog er sie in das Gebäude, schloss die Tür dann wieder ab und bugsierte Ana zu den Fahrstühlen. Der jungen Frau ging das mittlerweile so gegen den Strich, dass sie sich sträubte in den Fahrstuhl zu steigen.

»Verdammt.. Steig ein, oder willst du, dass ich sauer werde?«, knurrte Nick und sah sie mit dunklen Augen an.

Ana schluckte hart, schüttelte kurz den Kopf und fügte sich ihm. Doch innerlich verfluchte sie sich selbst. Dass sie sich so von ihm einschüchtern ließ, war normal nicht ihre Art, doch seine Augen hatten etwas Gefährliches und sie wollte beim besten Willen nicht herausfinden, was da in ihm loderte.

Unsicher betrat sie den Fahrstuhl und lehnte sich an dessen Wand an, während Nick den Knopf der 10. Etage drückte und sich dann ebenfalls an die Wand stellte - ihr gegenüber. Als die Türen sich schlossen, fixierte Nick die junge Frau mit seinen Augen. Da war es wieder, dieses Feuer, was sie schon bei sich zu Hause in seinen Augen bemerkt hatte. Dieses Verlangen danach, ihr die Kleider vom Leib zu reißen, um sie hier auf der Stelle zu ficken.

Murder for love - Dark Romance-Thriller - 18+ ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt