16. Kapitel

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POV Noah

Colin wirkt ziemlich unruhig. Nachdem wir uns dazu entschlossen haben, in unserem Zimmer zu warten, bis das Treffen vorbei ist, habe ich mich wieder auf mein Bett gesetzt und beobachte jetzt, wie Colin immer wieder den Kopf in den Händen vergräbt und anschließend wieder an die Wand starrt. Ich weiß nicht wie ich ihm helfen soll, aber wenn nicht bald was passiert, dreht er wahrscheinlich völlig durch. Dabei läuft das Picknick erst seit einer halben Stunde.

Jetzt steht Colin auf und läuft wie ein Wahnsinniger im Raum auf und ab. "Du machst mich auch ganz nervös", gebe ich wenig hilfreich von mir. Er schaut mich böse an. "Ich bin so ein Idiot. Er wird mich hassen." "Bist du nicht", gebe ich jetzt sanft zurück. Augenblicklich werden seine Gesichtszüge weicher. "Wollen wir vielleicht Tischkicker spielen gehen? Dann bist du abgelenkt", schlage ich vor. Er nickt. Somit stehe ich auch von meinem Bett auf und gehe mit ihm Richtung Tür. Als ich nach der Klinke greife, geht die Tür schwungvoll auf. Überrascht mache ich einen Schritt rückwärts und stoße dabei gegen Colin. "Sorry", murmele ich und bringe schnell wieder Abstand zwischen uns.

"Was sollte das?", fragt Joel jetzt aufgebracht. Er war derjenige, der eben die Tür aufgerissen hat. Colin sieht ihn schuldbewusst an. "Ich weiß es nicht, ich kann's dir nicht sagen", gibt Colin niedergeschlagen zu. "Ich hab' gehofft, dass es gut wird." "Ich hab' dir das im Vertrauen erzählt." "Ich weiß und du hast jedes Recht sauer zu sein", sagt Colin mit zitternder Stimme. Es scheint ihn wirklich fertig zu machen und es tut weh ihn so zu sehen.

"Wie lief's denn?", frage ich, um die Situation ein wenig von Colin wegzulenken. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich mal als Streitschlichter zwischen den beiden agieren muss. Joel sieht mich an und überlegt kurz, dann gibt er zögerlich zu: "Eigentlich ganz gut." "Aha, dann war es vielleicht doch eine gute Idee?", frage ich jetzt ein wenig neckend. "Es war, ganz vielleicht, eine gute Idee", gibt er jetzt endlich zu. "Wir haben viel geredet und gelacht und haben uns noch mal fürs Kino verabredet, diesmal nur zu zweit." Während er erzählt, wird sein Lächeln immer breiter.

"Tut mir leid, dass ich dich angeschnauzt habe", entschuldigt er sich jetzt bei Colin. "Es ist okay, ich hab nicht richtig gehandelt, egal wie es jetzt ausgegangen ist. Es tut mir leid, dass ich dein Vertrauen missbraucht habe." "Danke, dass du so ehrlich bist."

"Hast du immer noch Lust zu Kickern?", frage ich dann an Colin gerichtet. Wieder nickt er und diesmal verlassen wir tatsächlich das Zimmer um in den Gemeinschaftsraum zu gehen. "War doch nicht so falsch es Nesrin zu erzählen", sage ich grinsend. "Ich würd's trotzdem nicht noch mal machen", gibt Colin grinsend zu und ich muss ihm zustimmen. Diese ganze Aktion hat sehr an seinen Nerven gezerrt, es ist vielleicht wirklich besser, wenn er sich in Zukunft aus solchen Dingen raus hält.

Beim Kicker angekommen, müssen wir feststellen, dass dieser bereits in Benutzung ist. Mikka spielt gegen Reena und scheint dabei Haus hoch zu gewinnen. Wir stellen uns dazu und feuern Reena an, was sie tatsächlich anspornt sich noch mal ins Zeug zu legen. Am Ende verliert sie jedoch trotzdem mit 7:10. "Gut gespielt", versucht Mikka sie aufzumuntern. "Wollt ihr auch spielen?", fragt Reena. "Wir zwei gegen euch beide?", schlage ich vor und sie stimmen zu. Es ist ein ziemlich knappes Spiel. Jedes Mal, wenn wir ein Tor schießen, holen Reena und Mikka wieder auf. Am Ende gewinnen wir ganz knapp. Ich drehe mich zu Colin und grinse ihn an, dann hebe ich meine Hand zum High five. Er schlägt ein und grinst dabei genau so breit zurück. Seine Laune scheint wieder besser zu sein, das freut mich.

||Nolin|| Ich brauch' dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt