„Hi, willkommen am -" Colin sah in die blauen Augen seines neuen Mitbewohners und verlor sein komplettes Sprachvermögen. Er hatte nicht gewusst, dass Jungs so schön sein können. Ebenmäßige sanfte Gesichtszüge, die blonden Haare zu einem Dutt zusammengebunden, ein einfacher schwarzer Hoodie und Jeans, die an ihm aber umwerfend aussahen, und dann diese großen blauen Augen mit scheinbar endlos langen Wimpern.
Der fremde Junge lächelte und Colin vergaß, wie man atmete.
„Einstein?", fragte der Neue nach einer kurzen Pause, in der sie sich nur angestarrt hatten. Für einen Moment dachte Colin, dass der Junge wissen wollte, ob er Einstein sei; dann setzte sein Gehirn endlich wieder ein und ihm wurde bewusst, dass der Blonde nur seinen Satz vervollständigt hatte.
„Ja, genau. Ich bin Colin.", brachte er heraus und spürte Hitze in seinem Gesicht aufsteigen.
„Noah.", erwiderte der Blonde immer noch lächelnd und auch um Colins Herz wurde es warm.
„Soll ich dir vielleicht eine Tour vom Internat geben und dir den Weg zur Schule zeigen?", war das Erste, was Colin einfiel zu fragen. Nervös rieb er die Hände an seinen Hosenbeinen und spürte, wie sein Herz schneller klopfte als üblich. Wieso hatte dieser Junge nur so eine starke Wirkung auf ihn? Colin hatte das noch nie erlebt und war komplett überfordert.
Noahs Lächeln verrutschte ein wenig.
„Ich kann jetzt leider nicht, ich muss noch etwas erledigen.", sagte er entschuldigend. Bildete Colin sich ein, dass Noah enttäuscht klang? Er selbst war es jedenfalls, aber gab sich Mühe, es so gut wie möglich zu überspielen.
„Oh, okay, klar.", meinte er versucht gelassen, ging zu seinem Bett und begann willkürlich aus seinem Koffer ein paar Sachen im Schrank neben seinem Bett zu verteilen. Er war sich nicht sicher, wo was landete und musste vermutlich später nochmal alles umräumen, aber im Moment konnte er sich einfach nicht konzentrieren.
„Aber später? So in zwei Stunden, wenn du da noch kannst?", kam es plötzlich von Noah und Colin wandte sich ihm wieder zu. Der Junge schaute ihn mit hoffnungsvollen Augen an und Colin wusste nicht, wie irgendjemand jemals diesem Blick widerstehen sollte.
„Okay.", stimmte er vorsichtig lächelnd zu.
„Okay." Auch Noah lächelte wieder, dann verschwand er aus der Tür und ließ Colin allein zurück. Colin warf sich auf sein Bett und legte einen Arm über seine Augen.
Wow. Mit so einem Gefühlschaos am ersten Tag hatte er nicht gerechnet.
Allzu lange konnte er seinen Gedanken um den blonden Jungen jedoch nicht nachhängen, da sein zweiter neuer Mitbewohner das Zimmer betrat und, nachdem er sich kurz als Joel vorgestellt hatte, eine Lektion über Fenchelsaft anfing. Colin wusste nicht wirklich, wie und warum es zu diesem Thema gekommen war und wünschte sich, die nächsten zwei Stunden würden ein bisschen schneller vergehen.
![](https://img.wattpad.com/cover/362056662-288-k975607.jpg)
DU LIEST GERADE
Nolin | Unconditionally
FanfictionHappy Nolin, von Anfang an, weil mein Herz nicht noch mehr angst aushält. Tooth-rotting fluff. Realismus? I don't know her.