Kaya
Ich halte meine Augen immer noch geschlossen, als ich mich umdrehe. Was ich nicht sehe, ist nicht da, oder? Hoffentlich habe ich mir das gerade nur eingebildet.
„Mach die Augen auf Kaya und sieh mich an." Seine Stimme hat mittlerweile einen befehlenden Ton angenommen. Ich war nicht darauf gefasst, dass er weiß, wie mein Name lautet. Der Schock darüber lässt mich meine Augen aufreißen. Ein Schauer läuft mir über meinen Rücken.
Gegenüber von mir sitzt er auf einem Ledersessel, als wäre es ein Thron. Ein Thron für einen gottverdammten König. Pure Macht strahlt der Unbekannte aus der Gasse aus. Im hellen Licht des Raumes kann ich ihn zum ersten Mal richtig erkennen. Er scheint groß zu sein, zumindest deuten seine langen Beine darauf hin. Er trägt wieder einen Anzug und nach dem Sitz zu urteilen wurde ihm dieser auf den Körper geschneidert. Dies ließ auf eine menge Geld schließen. Seine schwarzen Haare sind kurz und seine smaragdgrünen Augen schauen mich viel zu intensiv an. „Hat es dir die Sprache verschlagen kleine Schönheit?" Belustigt schaut er mir entgegen. Der Mann hatte bemerkt, dass ich ihn gemustert habe.
Als Würden seine Worte mich aus einer Trance erwachen lassen, bricht es aus mir heraus „Was machst du hier? Wie hast du mich gefunden?" Ein böses Grinsen umspielt seine schönen Lippen, ehe er antwortet. „Es war ganz leicht dich zu finden kleine Kaya. Ich bin Akira Takagi, Underboss der Yakuza und hier um dich mit zu nehmen."
Panik. Das ist es, was ich bei seinen Worten fühle. In meinem Kopf hallen seine Worte nach. Yakuza ... Underboss ... mitnehmen ... Ich drehe mich um, reise die Tür hinter mir auf und renne dabei fast in zwei Männer hinein, die offensichtlich Wache halten. Ich erschrecke so sehr, das ich die Tür wieder zu werfe und mich dagegen zu pressen. Ich fühle mich wie ein Kaninchen in der Falle. Dies ist der Einzige weg aus diesem Zimmer heraus. Hier gab es keinen Notausgang. Der Mann, Akira, sitzt noch immer lässig auf dem Ledersessel, wobei er mich keine Sekunde aus den Augen lässt. „Na na wo willst du denn hin?" „Nach was sieht es den aus. Weg von dir. Ich habe in dieser einen Nacht nichts gesehen. Es gibt keinen Grund für dich, mich mit zu nehmen."
Langsam steht er auf und kommt auf mich zu. Seine Lippen tragen wieder dieses gefährliche Grinsen. Er bleibt erst stehen, als seine Brust fast die meine berührt. Der Underboss der Yakuza war mir viel zu nah. So einem gefährlichen Mann sollte man nicht so nahekommen. Seine Hand streicht mir sanft eine Strähne, die sich aus meinem Knoten gelöst haben muss, hinters Ohr. Er beugt sich zu mir herab, um mir etwas in mein Ohr zu flüstern. „Watashi no Chisana utsukushi-sa, ab sofort gehörst du mir. Du wirst sein wo ich bin. Du wirst tun was ich dir sage. Keine noch so durchdachte Aussage von dir wird mich umstimmen. Und nun geh zu dem Sessel, neben diesem, in einer Tasche, liegt Kleidung für dich. Ich werde nicht noch einmal zulassen das du so vor den Augen fremder Männer auftrittst, das habe ich nun wirklich lange genug zugelassen. Ich mag es nicht wenn Sie anschauen was mir gehört." Er tritt zwei Schritte zurück, um mir die Möglichkeit zu geben, zu tun, was er sagt.
Sprachlos. Das ist wohl das Wort, das in diesem Moment auf mich zu traf. Wie konnte er es wagen, mich zu seinem Eigentum du deklarieren? Wenn ich irgendeinem Menschen auf diesem Planeten gehörte, dann ja wohl mir. Außerdem was geht es dem Yakuza an, welche Kleidung ich trug? „Ganz sicher nicht du Arschloch. Ich gehöre dir nicht." Sein Blick verdüstert sich. „Kaya. Geh jetzt und zieh dich um. Die Konsequenzen werden dir sonst sicherlich nicht gefallen." Allein seine Stimmlage sollte mir zu denken geben und dennoch erlischt mein Kampfgeist nicht. Wieder rebelliere ich gegen ihn, in dem ich mich nicht vom Fleck bewege. Trotzig wie ein kleines Kind schiebe ich meine Unterlippe vor. Solle er doch zum Teufel fahren.
Akira seufzt. „Schön du willst es anscheined nicht anders. Sage danach ja nicht, ich hätte dich nicht gewarnt." Schneller als ich blinzeln kann, hat er mich am Ellenbogen gepackt und zerrt mich Richtung Sessel. Dort presst er mich mit dem Oberkörper voran über die Lehne und sorgt dafür, dass ich mich nicht erheben kann. Ich höre, wie er etwas aus seiner Tasche zieht. Ein Klicken ertönt, als würde er ein Klappmesser aufklappen. Wenig später höre ich das reisen von Kleidung. Kühle Luft kommt an meinen Po und ich weiß, dass dieser Psychopath mir die Shorts vom Leib geschnitten hat. Ich winde mich und beginne zu schreien „Was fällt dir ein du..." Doch weiter komme ich nicht, denn Akira presst mein Gesicht in die Polster. Kurz bekomme ich Panik, dass ich ersticken könnte. „Pass auf wie du mit mir redest Kaya. Für deine Manieren und dem verweigern, dich umzuziehen bekommst du 20 Schläge. Also sei nun ein braves Mädchen und halt still." Schläge? Hatte er etwa vor mich zu versohlen wie ein kleines unartiges Kind? Seine Hand gibt mich frei und ich hole keuchend Luft. Meine Wangen laufen rot an und ich versuche, mich wieder aus seinem Griff zu winden. Allerdings ist er um ein Vielfaches stärker als ich und es dauert nicht lange, da prasseln schnelle und verdammt starke Schläge auf meinen Hintern nieder. Als ich merke, dass mein Rebellieren mir nur stärkere Schläge einbringt halte ich still. Bei den ersten 10 versuche ich keine Reaktion zu zeigen, aber jeder Schlag danach bringt mich meinen Grenzen immer näher und näher. Langsam spüre ich wie mir die Tränen über das Gesicht laufen und ich lasse los. Mein Körper entspannt sich langsam und ich ergebe mich dieser Situation. Egal wie sehr meine Pobacken auch brennen.
Als der 20. und letzte Schlag auf mich niederrieselt, bin ich ein weinendes Häufchen Elend. Ich spüre, wie sich sein Griff lockert und er mich danach auf seinen Schoß zieht. „Braves Mädchen, lass es raus Kaya. Und danach wird es höchste Zeit, das du dich umziehst." Ich klammere mich an den Psychopathen und lasse zu, dass er mich solange in seinen Armen wiegt, bis ich mich beruhigt habe. Erst als er sich sicher ist, dass ich mich beruhigt habe, hebt er mich von seinem Schoß und deutet auf die Tasche. Da ich weiß wann ich einen Kampf verloren habe und ich endlich unten rum wieder mehr als mein Höschen tragen möchte, greife ich nach den Klamotten. Zum Vorschein kommen eine weite flauschige Jogginghose in Schwarz und ein Oversizedhoodie. Ich komme nicht umhin zu bemerken, dass es sich dabei um Markenklamotten handelt. Es sind Klamotten, die ich mir niemals hätte leisten können. Gemessen an seinem Anzug war es für ihn aber offensichtlich kein Problem.
Als ich mir die Klamotten übergestreift habe schaut mich Akira selbstzufrieden an. „Geht doch kleine Schönheit und jetzt komm, wir sind schon viel zu lange hier. Ich habe auch noch das ein oder andere zu tun." Da ich weiß, wie aussichtslos meine derzeitige Situation ist, lasse ich zu, dass er mich am Ellenbogen packt und mich aus dem Raum führt. Ein kurzes Nicken durch ihn und seine Gorillas teilen sich auf, so das der eine vor und der andere hinter mir läuft. Nun war ich von Männern der Yakuza wortwörtlich umzingelt. Auch das ist etwas, das meine Chance aus dieser Nummer heraus zu kommen erheblich schmälerte. Die Männer scheinen sich hier aus zu kennen, den sie steuern schnellen Schrittes geradewegs auf den Hinterausgang zu.
Hinter dieser Türe erwartete uns bereits eine teuer aussehende schwarze Limousine. Akira öffnet die Tür zur Rückbank und gestikuliert mir einzusteigen. Noch einmal werfe ich einen Blick zurück, ins Devils Eye, bevor ich seufzend seiner Anweisung nachkomme und einsteige. Sekunden später steigt mein Entführer hinter mir ein und sorgt dafür, dass ich mich anschnalle. Danach beginnt meine Fahrt ins Unbekannte. Aus dem Fenster blickend frage ich mich, warum um alles in der Welt ich diejenige war, die in eine solche Situation gekommen ist und bete, dass es sich vielleicht doch nur um einen verdammt realen Traum handelt. Als ich mich daraufhin selbst zwicke und bei dem Schmerz kurz zusammen zucke, verliere ich allerdings die Hoffnung, dass es sich um einen Traum handeln könnte. Das hier alles war schrecklich real.
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King of Japan - In love with the Yakuza
RomanceKaya ist ein Plus-Size Girl in Japan und versucht ihr Leben in den Griff zu bekommen. Das läuft auch solange gut bis Sie eines Nachts etwas zu Gesicht bekommt was Sie niemals hätte sehen sollen. So begegnet Kaya Akira Takagi. Wer das ist und ob Sie...