Kapitel 13

812 25 3
                                    

Akira

Es ist mir in den letzten Tagen erstaunlich schwer gefallen Kaya nicht aus Ihrem Zimmer zu zerren. Da ich aber zu dem Entschluss gekommen bin, dass es besser ist, Ihr Zeit zu geben, damit Sie die Informationen verarbeiten kann, habe ich Ihren Trotz hingenommen und Sie in ihrem Zimmer schmollen lassen. Das konnte ich durch die Kameras Tag ein, Tag aus beobachten. Außerdem wollte ich sichergehen, dass ich selbst keine Dummheit begann. Sie hatte bei all dem was kommt zwar kein Mitsprache recht, trotzdem wollte ich meine eigene Frau nicht in mein Bett zwingen. Immerhin würden wir zusammen sein bis das der Tod uns scheidet.

Den ganzen Sonntag über haben meine Männer mir mitgeteilt, was Hina und Kaya getan haben. Es freut mich außerordentlich, das meine kleine Schönheit sich tatsächlich ein Shiromuku ausgesucht hat. Sicherlich hat Sie sich ein wenig mit unserer gemeinsamen Zukunft abgefunden. bis Kaya es allerdings komplett akzeptieren würde, würde eine ganze Weile Dauern. Wenn Sie es überhaupt je tat.

Ich bin gerade dabei, den letzten meiner Clubs für heute einen Besuch ab zu statten, als mein Smartphone sich bemerkbar macht. Auf dem Display poppt eine Nachricht von meiner kleinen Schwester auf.

Hina: Nur damit du es weißt, deine Braut ist gerade in meinen Armen heulend zusammen gebrochen weil Sie vor lauter Einsamkeit nicht mehr weiß wo oben und unten ist. Ich lasse gerade Brianna abholen und wir machen hier einen Mädels Abend. Überleg mal was du Ihr antust. Wehe du störst heute abend. - X Hina

Kurz stehe ich da, als hätte man mir eine Ohrfeige verpasst. Irgendwie ist mir nie in den Sinn gekommen, das es Kaya so schlecht gehen könnte. Ich dachte Sie hätte alles was Sie braucht und würde die Ruhe, die ich Ihr zuteil werden lasse, brauchen sowie genießen. Wenn ich jetzt aber darüber nachdenke war Sie wirklich seit ich Sie geholt habe allein. Es gab ein paar Gespräche mit Sakura oder mir, aber sonst war Sie immer alleine gewesen. Da ich nicht weiß, was ich antworten soll, schicke ich eine schlichte kurze Nachricht.

OK. Treibt es nicht zu Wild und bleibt im Penthouse. : Ich

Danach schreibe ich eine Nachricht an meinen Vater.

Hina möchte einen Abend mit meiner Verlobten und Brianna verbringen. Habe Sie angewiesen im Penthouse zu bleiben. : Ich

Oyabun: Ich weiß. Lass die Frauen, Frauen sein. Sorge nur für zusätzliche Wachen in diesem Gebiet. 

Wird erledigt: Ich

Ich schreibe danach noch eine Nachricht an meine Wachen und überlege was ich nun mit meinem Abend anfangen werde. Schlussendlich entscheide ich mich dafür Yuuto und Takeru zu treffen, um auszugehen. Es schadete nie, wenn man sich hin und wieder im Territorium zeigte, da Sie erst heute morgen aus Belfast zurück gekommen waren stand zudem auch noch ein Bericht über die Situation dort aus. So dauert es also nicht all zu lange und wir speisen in unserem liebsten Restaurant zu Abend. „Nun erzählt, ist die Situation in Belfast unter Kontrolle oder müssen wir uns auf Komplikationen einstellen?" Frage ich die zwei nach der ersten Vorspeise. Takeru ist der Erste, der sich mir zuwendet. „Alles unter Kontrolle, Boss. Brianna ist soweit wieder auf den Beinen und ist mit ein paar blauen Flecken davon gekommen. Die Beweise sind so vernichtet, als hätten Sie niemals existiert und die Fallen Angels sollten auch keine Probleme machen." Yuuto räuspert sich. „Im Gegenteil, Akira. Am Abend vor unserer Abreise kamen der sogenannte Präsident Hunter und der Vize Cash auf uns zu. Sie haben klar dar gelegt, das Sie keine Probleme machen werden." Ich nicke. „Sehr gut. Dann können wir uns heute also wirklich einmal einen Männerabend gönnen." beschließe ich.

Der Abend und das ziemlich gute Abendessen zieht an mir vorbei. Der ein oder andere Sake findet den Weg in mich, Takeru und Yuuto hinein. 

Schlussendlich zerren, meine zwei besten Freunde, mich in das Devils Eye und aus einem spontanen Abend wird so etwas wie mein Junggesellenabschied. Gerade ist eine schöne rothaarige Frau dabei, mir und meinen Männern eine Solonummer zu bieten, als die Tür zum Separee geöffnet wird und der schmierige Besitzer Jack uns stört. Genervt nehme ich den Blick von der Darbietung und schaue zu ihm. Nervös kratzt er sich an der Schläfe bevor er seinen Mut zusammen nimmt und ausspricht, was er von mir will. Ich hoffe nur für Ihn, das er schnell zum Punkt kommt, denn ich hasse es, in meiner sowieso schon spärlichen Freizeit, gestört zu werden. „Herr Takegi ich möchte Sie nicht lange stören abe.." Weiter lasse ich ihn nicht kommen. „Warum tust du es dann überhaupt!" knurre ich. Er schluckt, nimmt aber seinen Mut zusammen und redet weiter. „...a-a-ber ich wollte fragen wann Ihr mit Miss Wolf fertig seit. Ich hätte Sie gern zurück." Fertig seit? Was um alles in der Welt dachte er würde ich mit ihr machen? 

Ich erhebe mich und gehe auf ihn zu. Er ist einige Zentimeter kleiner als ich, wodurch ich automatisch auf ihn herabsehe. „Jack" ich lege regelrechte Verachtung in meine Stimme. „am besten du schlägst dir Miss Wolf sofort aus deinem kleinen dreckigen Kopf. Ich mag es nicht wenn andere Männer an meine Braut denken." Bei dem Wort Braut wird er bleich. „Braut? Ihr wollt Sie doch nicht etwa heiraten?" Unglauben schwingt in seiner Stimme mit. Ich ziehe die Augenbrauen verärgert zusammen. „Ich weiß nicht, was dich kleiner Wurm das angeht, aber ja. Sie wird meine Frau werden. Lass mich dir einen gut gemeinten Rat geben" Ich beuge mich noch näher zu ihm herab. „Sollte ich je wieder, Ihren Namen aus deinem Mund hören, werde ich dir deinen kleinen hässlichen Schwanz abschneiden und dir das Maul damit stopfen. Haben. Wir. uns. verstanden." Jack nickt zitternd mit dem Kopf, um danach das Separee schnell zu verlassen. Ich winke die Frau hinaus und sehe mich zwei belustigten Männern gegenüber. „Was?" fahre ich Sie noch immer geladen an. Sie können beide nicht mehr an sich halten und lachen. Es passte mir so gar nicht, das dieser Mistkerl offenbar gedachte hatte, ich würde Kaya wie ein Stück Fleisch benutzen und ihm dann zurückgeben.

Yuuto ist der erste der sich wieder beruhigt und mir antwortet. „Kaum zu glauben, dass du einmal wegen einer Frau, die du bis vor kurzem nicht einmal gekannt hast, solche Töne spuckst." Takeru schießt mir mit einem „Kaum zu glauben das du überhaupt heiratest." dazwischen, damit ich ja nicht zu Wort komme. Eigentlich haben Sie recht. In letzter Zeit verhalte ich mich untypisch. Frauen verteidigen. Heiraten. Das bin ich eigentlich nicht. 

„Wartet nur ab, eines Tages wird auch euch jemand den Kopf verdrehen." Sie zucken mit den Schultern. „Ich habe nichts dagegen" sagt Yuuto. „Es muss nur eine Frau geben die uns beide auf Dauer erträgt." meint Takeru. Diese Neigung der beiden hatte ich fast vergessen. Seit die zwei gelernt haben, mit Ihrem besten Stück um zu gehen, teilten Sie sich immer eine Frau. Warum das so war wusste ich nicht. Interessierte mich auch nicht. Es war immerhin ihr Leben und ihr Problem. „Und bis dahin, Underboss, werden Takeru und ich noch genießen, was uns diese Stadt zu bieten hat." Takeru grinst dreckig und Yuuto hat ein funkeln in den Augen. „Nun wie Ihr wollt. Aber jetzt reicht es mit dem spontanen Junggesellenabschied. Morgen wartet Arbeit auf uns. Immerhin bin ich bald in den Flitterwochen und möchte mich in dieser Zeit ganz und gar meiner Braut widmen." Dreckiges lachen erfüllt den Raum. „Aber klar Boss." Die Männer erheben sich und wir verlassen das Devils Eye. Als wir das Gebäude verlassen sehe ich Jack, der gerade hinter der Theke steht, noch einmal Böse an. 

Auf dem Weg nach Hause, schaue ich durch die Kameras nach den Frauen, die sich in meiner Wohnung breit gemacht haben. Die drei liegen alle auf einem Matratzenlager im Kinoraum und schlafen. In diesem Zimmer sind überall Zeitschriften und Süßigkeiten Verpackungen verteilt. Auf der Leinwand läuft sogar noch der Abspann irgendeines Filmes. Der Anblick erweicht etwas mein Herz. Wieso genau wusste ich nicht. 

Yuuto parkt das Auto in der Tiefgarage und ich mache mich auf den Weg nach oben. Die Wohnung ist Still, als ich Sie betrete. Da ich weiß, wo sich die Mädels befinden, zieht mich der Kinosaal magisch an. Meine, durch das viele Sake geschwächte, Selbstdisziplin lässt nicht zu, das ich meiner Braut fernbleibe.

Bei den Frauen angekommen merke ich, das Sie sich ein regelrechtes Matratzen Imperium gebaut haben. Zu meinem Glück liegt Kaya außen. Zu erst betrachte ich Sie. Sie ist so verdammt schön. Je länger ich Sie betrachte umso näher möchte Ich Ihr sein. Kurzentschlossen ziehe ich mir mein Jackett aus und krieche zu Ihr auf die Matratze. Ich habe uns beide gerade zugedeckt als Sie sich windet. Es ist fast so, als würde Sie sich nach mir ebenso verzehren, wie ich mich nach Ihr, den Sie dreht sich um und kuschelt sich an mich. Ich halte den Atem an als Ihr Gesicht sich an meine Brust drückt. Das ist der Moment, in dem ich mich wie ein König fühle. Als Sie dann auch noch ein Bein über die meinen legt, pocht mein Herz nocheinmal schneller. Sie murmelt etwas vor sich hin, dass ich nicht verstehe. Ich traue mich, Ihr über die Wange zu fahren und flüstere Ihr leise etwas zu „Schlaf gut watashi no Chisana utsukushi-sa, ich passe von nun an immer auf dich auf." 

Ihre entspannten Atemzüge sind schlussendlich der Grund, dass auch meine Augen zufallen und ich in einen ruhigen Schlaf gleite. Das ich dass alles, am nächsten Tag wohl oder übel bereuen werde, spielte zu diesem Zeitpunkt keine Rolle.

King of Japan - In love with the YakuzaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt