Kapitel 3

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Akira

Ein paar Stunden nach der schockierenden Ohrfeige.

Mittlerweile habe ich ein paar Stunden geschlafen und bin gerade dabei mein Frühstück zu mir zu nehmen, als mein Smartphone klingelt.

Auf dem Bildschirm blinkt mit Takerus Name entgegen. „Ja?" Brumme ich, noch immer schlecht gelaunt in den Hörer. Meine Laune war an einem absoluten Tiefpunkt, seit ich die kleine Schönheit entkommen lassen habe. Seid ich Ihr erlaubt, habe, mit einer Ohrfeige davon zu kommen. „Boss ich habe Sie gefunden." Nun hat meine rechte Hand meine gesamte Aufmerksamkeit. „Schick mir alle Daten aufs Handy und lass Sie von unseren Männern absofort beschatten. Aber wehe einer fasst Sie an. Mach Ihnen klar was passiert, sollte einer auf die Idee kommen Sie anzufassen." „Jawohl Boss." Die Leitung klickt. Er hat aufgelegt. Binnen Sekunden brummt mein Smartphone erneut und ich erhalte alle Informationen, die er mittlerweile zusammen getragen hat. 

Ich war nicht sonderlich erstaunt darüber, dass er sie so schnell hatte finden können. Sie war eben ein absolutes Unikat in Japan und Takeru ein wirklich sehr guter Hacker. Überwachungskameras und Datenbanken zu hacken waren somit ein Kinderspiel.

Ich tippe auf den Bildschirm und die PDF. Datei über die Unbekannte, öffnet sich.Auf der ersten Seite springt mir neben einem Bild von Ihr ein kleiner Steckbrief entgegen:

Kaya Wolf

19 Jahre alt

Ihr Vater war ein Deutscher Namens Dennis Wolf, verstorben als Kaya gerade einmal 3 Jahre alt war. Seither hatte sich Ihre Mutter Nanami Wolf, geb. Sato um sie gekümmert. Diese verstarb aber kurz nach Ihrem 18. Geburtstag bei einem Autounfall.

Sie hat keine Geschwister und nach dem jetzigen Stand auch keinen Freund. Gut für Sie.Der Adresse nach zu urteilen lebte Sie in einer der vielen 1-Zimmer-Wohnungen im Slum von Susukino.

Dem Bankkonto nach kam Sie gerade so über die Runden. Eine Ausbildung hatte Sie keine gemacht. Sie hatte seither vom Erbe Ihrer Mutter gelebt und vor ein paar Wochen einen Job im Devils Eye angefangen.

Ich wusste nicht, was Sie im Devils Eye genau machte, aber das würde aufhören. Ich würde sicherlich nicht zu lassen, dass notgeile Männer sich an Ihren Kurven sattsahen. Wenn Sie einer bewunderte, dann war das verdammt nochmal ich.

Ich weiß nicht, wann es passiert ist, aber spätestens nach Ihrem Steckbrief habe ich den Entschluss gefasst, Sie zu mir zu holen. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, Sie wieder nachts durch Gassen Irren zu sehen. Allein Ihre derzeitige Adresse bringt mich zur Weißglut. Dort ist es viel zu gefährlich für eine Frau.

Außerdem ließ Sie sich viel besser für die Flucht und die Ohrfeige bestrafen, wenn ich Sie unter meiner Kontrolle hatte und Sie immer in meiner Nähe war. Eine Zeugin außerhalb meiner Kontrolle herum spazieren zu lassen konnte viel zu viele Probleme mit sich bringen.

Mein Vorhaben allerdings wird Zeit und Planung benötigen. Es würde mir nichts bringen, Sie sofort zu holen um Sie dann, in einer meiner Zellen, weit weg von mir, unter zu bringen. Ich wusste, auf meine Männer ist verlass, also würde Sie vorerst in Sicherheit sein. Sie würden Miss Wolf keinen Augenblick aus den Augen lassen und sich nur dann zeigen, wenn Sie etwas Dummes tat. Zudem wird es sicherlich nicht schaden, Kaya ein wenig zappeln zu lassen und beobachten zu können, was ihre nächsten Schritte sein werden.

Mein Entschluss steht fest, meine kleine Schönheit wird mir bald Gesellschaft leisten. Ich beende mein Frühstück, ehe ich meine private Einkäuferin kontaktiere. Sie geht direkt nach dem ersten Klingeln ran. „Herr Takagi, was kann ich für Sie tun?" „Miss Kawa, ich sende Ihnen gleich ein Bild und die Kleidergröße einer Frau. Ich möchte das Sie ihr die nötigsten Klamotten schnellst möglich besorgen und zu mir liefern lassen." „Wird erledigt Herr Takagi." Auch wenn dies das erste Mal war, dass ich Kleidung für eine Frau in Auftrag gab, ließ sich Miss Kawa keine Überraschung anmerken, dabei war ich selbst von mir überrascht. Wieso gefällt mir der Gedanke so sehr, Kaya all das zu geben, was Sie benötigen wird?

Das Bild und die Informationen sind schnell übersandt. Weshalb ich dazu übergehe ein paar geschäftliche Anliegen zu klären, ich kann es mir nicht leisten meine Arbeit wegen dieser Frau zu vernachlässigen. Es vergeht sicherlich eine gute halbe Stunde, bis meine Haushälterin Sakura den Raum betritt. Sakura ist eine 50-jährige treue Seele und dient mir schon mein Leben lang. Als ich mit 18 Jahren aus dem Hause meines Vaters ausgezogen bin, konnte ich Sie überreden, mit mir zu kommen.

„Sakura, bitte richte das Schlafzimmer neben dem meinen für eine Frau her. Wir bekommen in ein paar Tagen Besuch." Ich sehe, wie Sie Ihre Ohren spitzt. Ich hatte noch nie eine Frau in meine Penthousewohnung gebracht, geschweige denn in dieses Zimmer. „Natürlich Akira. Wenn mir die Frage gestattet ist, wie lange wird dieser Besuch bleiben?" Das ist eine gute Frage. Da ich zum derzeitigen Stand nicht vorhabe watashi no Chisana utsukushi-sa wieder gehen zu lassen, antworte ich Ihr beim Verlassen des Raumes lediglich mit einem knappen „Eine ganze Weile."Die Arbeit nimmt mich die nächsten Tage fast komplett in Beschlag, da ein paar kleine Gangster meinen, Ihr Territorium, ohne Erlaubnis meinerseits, zu vergrößern. Bis sie wieder in einer Spurlaufen und alle daran erinnert wurden, mit wem Sie sich anlegten, dauerte es Tage, bis ich meinen Plan, Kaya zu mir zu holen, umsetzen konnte. Ganze fünf Tage, um genau zu sein. Fünf Tage, an denen ich meine Kaya 24 Stunden am Tag überwachen ließ. Ich kannte nun Ihren gesamten Tagesablauf, wusste, was Sie gerne zu sich nahm oder wie Sie Ihre Freizeit verbrachte. Ich habe in diesen fünf Tagen verdammt viel über Sie gelernt und dabei akribisch geplant, wie ich Sie endlich holen werde.

Mittlerweile weiß ich, dass Sie „nur" als Barkeeperin im Devils arbeitet und nicht strippt. Ihre Arbeitskleidung werde ich dennoch verbrennen. Sie war viel zu kurz und es gefiel mir ganz und gar nicht, dass so viele Männer einen Blick auf etwas werfen konnten, das mir gehörte. Wie auch immer, der Tag, an dem ich Sie endlich einsacken würde, war gekommen. Meine Männer haben mir ein Separee im Devils Eye besorgt und dem Inhaber, Jack ein schmierig wirkender Ausländer, einen Haufen kohle hingeblättert, damit er Kaya unter einem Vorwand zu mir schickte und wir den Hintereingang benutzen konnten. Ich wollte nicht, dass Sie mir noch einmal entkommt und Sie auf offener Straße einfach in mein Auto zu zerren war einfach nicht mein Stil.

Die Sekunden fühlen sich an wie Stunden, bis sich endlich die Tür öffnete. Ich höre sie seufzen, während Sie nach dem Lichtschalter tastet. Dabei steht Sie mit dem Rücken zu mir. Wieder einmal.

Die Deckenbeleuchtung springt an und ich lasse es mir nicht entgehen, Ihr denselben Satz wie vor ein paar Tagen zu, zu raunen.

„Watashi no Chisana utsukushi-sa, willst du dich mir nicht zuwenden? Es ist unhöflich einem den Rücken zu zu kehren."

Ich kann an Ihren nackten Beinen erkennen, wie sich eine Gänsehaut auf Ihr bildet. Sie hat Angst. Gut so. Sie hatte keine Ahnung, was für ein Monster sie gereizt und damit dessen Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat.

King of Japan - In love with the YakuzaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt