Turmalinschwarz

Kapitel 21

In der Disco Koko angekommen holten uns die Jungs erstmal Cocktails. Dann tanzten wir ein bisschen, doch aufeinmal war Charlotte verschwunden. Les und ich schauten nach ihr. "Ach schaumal da steht sie knutschend mit einem Typen in der Ecke. Ich glaubs nicht soviel hat Charlotte doch garnicht getrunken." Das war ich von Charlotte garnicht gewohnt, aber ich dachte es ist ja schließlich ihr Geburstag, also lass ich ihr mal den Spaß. Plötzlich hörte ich den DJ sagen: "Dieser Song ist für Gwen. Sie hat heute Geburstag." Da kam schon Gideon auf mich zu und es ertönte das gleiche Lied auf dem wir beim Kirschblütenball tanzten. Also legte ich meine Hände um Gideons Hals und spürte seine Hände auf meiner Hüfte. Kurze Zeit später merkte ich wie ein Scheinwerfer und alle Augen in der Disko auf uns gerichtet waren. Oh Gott war mir das peinlich, aber ich versuchte mich nur auf Gideons wunderschöne strahlend grünen Augen zu konzentrieren. Die Leute um uns herum johlten und applaudierten, doch ich blendete sie einfach aus. Langsam bewegten sich unsere Lippen aufeinander zu, bis wir uns schließlich küssten. Für einen Augenblick befanden wir uns in unserer eigenen kleinen Welt. Wir bemerkten noch nicht mal, dass das Lied zuende war. Doch dann wurde wir von Leslie zurück in die Realität gezogen: "Ich möchte euch nur ungern stören, aber Charlotte ist grade mit diesem Typen in Richtung Ausgang gelaufen." Ich schaute nur Gideon an und schon zwängten wir uns durch die Menschenmasse zum Ausgang. Gideon packte Charlotte am Arm und sagte etwas streng: "Charlotte, wo willst du hin?" Charlotte sah etwas genervt aus. "Brain wollte mich grade mit zu sich nach Hause nehmen bis ihr kamt.", meinte sie sauer. "Du kennst ihn doch garnicht!", entgegnete ich. "Ach Gwen sei nicht so langweilig.", sagte Charlotte darauf. So hab ich sie noch nie erlebt. Nach einer langen Diskussion haben wir es letztendlich geschafft Charlotte zu überzeugen nicht mit Brian nach Hause zu fahren, stattdessen haben die Beiden ihre Handynummern ausgetauscht. Dann fuhren wir zu Gideons Wohnung, aber vorher setzten wir Charlotte zu Hause ab. Als wir in der Wohnung waren fiel ich gleich totmüde ins Bett, das einzigste das ich noch mitbekam war der sanfte Kuss von Gideon. Dann mitten in der Nacht klingelte mein Handy, es war Grace. "Hi Süße. Charlotte ist verschwunden. Glenda macht das ganze Haus verrückt. Ist sie vielleicht bei euch?" Ich war geschockt, Charlotte verschwand in der Nacht? Ich antwortete: "Nein nicht das ich wüsste, aber ich hab schon einen Verdacht wo sie sein könnte. Ich weck Gideon und dann helfen wir euch suchen.", und legte auf. Gideon war schon wach, also erzählte ich ihm alles, sofort zogen wir uns an. Dann weckten wir Leslie und Raphael und fragten ob sie etwas über Brain wüssten. Zum Glück hatte Les sich für den Notfall Brains Handynummer eingespeichert, so rief ich bei ihm an. "Hallo Brain hier ist Gwendolyn, die Cousine von Charlotte ist sie bei dir?" "Ja sie hat eben angerufen, aber keine sorge sie liegt auf meiner Couch und schläft." "Gott sei dank, sag mir aber bitte wo du wohnst dann kommen wir sie abholen." "Ja klar Page Street 6." Anschließend legte ich auf und wir fuhren los. Nachdem Charlotte endlich zu Hause war, hatten sich alle beruhigt. Gideon und ich gingen anderes als geplant bei mir zu Hause schlafen, denn am nächsten Tag hatten wir viel geplant. Als erstes musste ich in die Schule worauf ich gerne verzichtet hätte, dann elapsieren und anschließend shoppen mit meinen Eltern, das konnte ja nur lustig werden. Direkt nach der Schule fuhren wir zur Loge und wie erwartet brachte uns Mr. Marley zum Chronografenraum. In der Vergangenheit zeigten wir meinen Eltern Cousine Sofa. Daraufhin sah ich sie kichern und fragte nach was so lustig sei. "Ach weißt du, das bringt Erinnerungen hoch.", antwortete Mum und Dad stimmte zu. Wir verbrachten die Zeit mit Gesprächen über die heutigen Trends und wir erzählten den beiden was sie alles verpasst hatten. Bald machte sich das Schwindelgefühl breit und wir sprangen zurück. Gleich nach dem Elapsieren fuhren wir in die Stadt. Zuerst gingen wir in einen Babyausstattungsladen und kauften unendlich viele Klamotten, Babyflaschen, Schnuller, Windeln und ein Zwillingsbuggy. Danach ging die Shoppingtour für Mum und Dad los. Wir trennten uns, ich ging mit Mum und Gideon mit Dad, obwohl ich mir nicht sicher war ob das mit den Zweien gut ging. Nach 2 Stunden trafen wir uns wieder am Auto, wo Dad und Gideon schon auf uns warten. Mum und ich waren mit unzählige Tüten bepackt, mit Schuhen, Jacken, Handtaschen, Hosen, T-Shirts, Pullis, Kleidern, Schmuck und Schmicke. Dad hatte noch nicht mal die Hälfte unserer Sachen gekauft. Ich sah Gideon an und er wirkte leicht eingeschüchtert und Dad war auch nicht so gut gelaunt, das war kein gutes Zeichen. Aber als wir bei ihnen waren sie bemühten sich nichts anmerken zu lassen. Mitleidig und fragend schaute ich Gideon an, doch er wendete seinen Blick von mir ab. Dann fuhren wir nach Hause. Mum war überglücklich Alice und Luis wiederzusehen. In unserem Wohnzimmer saßen Grace und Carloine mit den Zwillingen auf dem Schoß da und bestanden auf eine Modenshow. Also zog Mum ihre gekauften Klamotten nacheinander an, das betimmt eine Stunde dauerte. Doch Gideon sah immernoch bedrückt aus. Dann fragte ich in die Runde hinein, ob es ok sei wenn ich noch etwas mit Gideon alleine mache. Dad war nicht so erfreut und warf Gideon einen eigenartigen Blick zu, aber Mum sagte schnell "Ja klar." Wir verabschiedeten uns und fuhren zu Gideons Wohnung, die ganze Fahrt über schwiegen wir, mein Freund sagte kein Wort. Vor der Wohnung unterbrach ich die Stille und fragte: "Gideon was ist los? Du bist die ganze Zeit so still. Hat Dad dir etwas getan? Ich weiß wie er ist." Er zögerte einen Moment, doch dann antwortete er: "Gwen mach dir keine Sorgen. Es ist alles in Ordnung, ich bin nur müde."