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Der erste Flug ging nach Europa, wo meine Tour starten sollte. Es war ein langer und anstrengender Flug, und nach der Landung wurde es auch nicht entspannter.

Es wurden all unsere Sachen in den Wagen geräumt und dann ging es zum Hotel. Dort hieß es einchecken (was bei Pen bedeutet die Koffer ins Zimmer zu schmeißen, um 5 Minuten später im Restaurant Mittag zu essen) und anschließend fertig machen.

Ich wurde geschminkt und umgezogen, nur um kurz drauf wieder im Auto zu sitzen, und zu einem Interview zu fahren.

Von Jacob oder John hatte ich nichts mehr gehört, was mich ein wenig nervös macht. Ich war mir zwar absolut sicher, dass er mich nicht verraten würde, aber da war trotzdem eine kleine Stimme in meinem Kopf, die ich nicht ignorieren konnte.

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Am nächsten Morgen, fühlte ich mich schon viel besser. Ich hatte einiger Maßen ausgeschlafen und ging nach dem ich mich angezogen hatte zum Frühstück, wo nicht nur Pen und die anderen meines Teams bereits auf mich warteten, sondern auch John und Jacob.

"Heii" sage ich, nachdem ich mir den einzigen freien Stuhl neben Jacob schnappe.

Ich bekomme von allen einen Gruß zurück und von Jacob ein ansteckendes Lächeln, bei dem ich nicht anders kann als es zu erwidern.

"So gehen wir ein Mal den Plan für heute durch." beginnt Pen und bekommt somit unser aller Aufmerksamkeit.

"Heute Abend um 19uhr beginnt das Konzert. Wir werden den ganzen Tag schon in der Arena verbringen, nach dem alle fertig gegessen haben, machen wir uns auf dem Weg. Dann haben wir den Soundcheck, ihr könnt noch ein paar Choreographien durchgehen und dann geht es in die Maske. Ab 19 Uhr ist deine Vorbänd dran und dann kommt ihr. Gibt es noch Fragen?" Sie schaut erwartungsvoll in die Runde, aber niemand meldet sich.

"Als würde irgendwer freiwillig in ihren Plan eingreifen." murmle ich leise vor mich hin.

"Wir haben ja keine Todes Sehnsucht." erwidert Rick über den Tisch hinweg.

"Naja manche mehr als andere. Ich erinnere mich noch genau als Luc von dem Dach gesprungen ist." sagt Alicia, und der Gesichtsausdruck von Luc bringt uns alle zum Lachen.

"Ja und es war schon echt Professionell, das müsst ihr zugeben."

"Oh ja ein professioneller Armbruch war das. Ich musste wegen dir alle Choreos nochmal ändern damit wir nur den einen Arm bewegen beim Tanzen." erwiderte ich, was dazu führt, wie wir über die wirklich schlechten Choreos lachen und diese nachmachen.

"Ihr seid alle ziemlich gut miteinander befreundet nicht wahr?" fragt mich Jacob. Und deutet auf die gesamte Runde, in der sich alle locker unterhalten und miteinander lachen.

"Wir haben viel zusammen erlebt. Und ich kenne die meisten schon Jahre lang. Sie alle sind meine Freunde, beziehungsweise irgendwie teil meiner Familie."

"Die Story mit dem Armbruch ist wahrscheinlich nicht die einzige, die du mir erzählen kannst oder?"

"Hahaha nein. Da gibt es unzählige. Es passiert immer irgendwas mit den Chaoten. Du kannst dich also auf was freuen."

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Das erste Konzert lief super, es war der perfekte Auftakt zu meiner Tour. Jacob kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Mittlerweile war die erste Woche bereits vergangen und er versteht sich echt super mit allen.

Es ist fast so als wäre er schon immer ein Teil von uns gewesen.

Heute Abend findet eines der größten Konzerte statt, die ich je gemacht habe.

Es ist 08:00 Uhr morgens und wir sind schon in der Arena, weil Pen mal wieder alles über organisiert.

Es soll heute ein Kamera Team alles aufnehmen, sowohl vor, während als auch nach der Show.

Meine Tänzer und ich sitzen alle auf der Bühne und warten, dass man uns Anweisungen gibt. Aber bisher waren wir einfach nur unnötige Zuschauer.

10 Minuten später kommt Jenny, einer meiner Stylisten um mich abzuholen.

Warum ich mich bereits so früh verkleiden soll weiß ich nicht, aber zu dieser Uhrzeit stelle ich keine Fragen.

Um 10 Uhr bin ich wieder bei den anderen. Sie gehen die Tänze noch mal durch und ich gehe auf meinen Platz und mache mit.

Nach ein paar Tänzen sehe ich das Kamerateam um uns herum schwirren. Und Pen folgt ihnen auf Schritt und Tritt.

Zwei Stunden später gehen wir alle was essen. Das wurde so langsam aber auch Zeit. Ich war schon kurz vorm verhungern.

Anschließend gingen die anderen alle in die Maske um sich vorzubereiten.

Ich blieb erstmal in der Cantine, ich wusste ja nicht was ich sonst machen soll. Nur Jacob und ich waren noch übrig.

Plötzlich kommt Pen rein und sie sieht total gestresst aus. Sie schaut wild durch die Gegend bis sie bei mir hängen bleibt.

"Da bist du ja. Komm mit ich suche dich schon überall." sie ergreift mein Handgelenk und zieht mich hinter sich her.

"Was ist denn los? Habe ich was vergessen?"

"Die leute vom Fernsehteam möchten gerne noch ein Interview mit dir führen bevor es heute zu stressig wird." ich verdrehte die Augen und winde meinen Arm aus ihren Klammergriff.

"Mir hat niemand was von einem Interview gesagt." protestierte ich.

"Naja jetzt sage ich es dir." Sie ergreift wieder meinen Arm und zieht mich mit sich.

Kurze Zeit später sitze ich in einem Sessel gegenüber einer blonden Frau, die Karteikarten in ihren Händen hält. Drei Kameras sind auf uns gerichtet, was ich für leicht übertrieben halte. Hätte eine nicht gereicht?

Irgendwo im Hintergrund höre ich Jacob mit Pen reden aber ich kann ihn nirgends entdecken.

Er scheint das wohl ganz aufregend und toll zu finden.

Oh ja ich auch Jacob. Mhhh. Ich auch.

Plötzlich werden alle Still und die Frau mir gegenüber klatscht zwei mal in die Hände.

"Kan, es freut mich sie kennenzulernen."

"Es freut mich auch."

"Wie gefällt Ihnen Ihre Tournee bisher?"

"Es ist großartig. Ich habe so viel tolles sehen dürfen und die ganzen Konzerte zu spielen war wundervoll. Ich bedanke mich bei allmeinen Fans, die das ganze erst möglich gemacht haben und freue mich auf die nächsten Tage und Wochen."

"Ich bin mir sicher, dass auch ihre Fans dankbar sind und eine Fantastische Zeit haben. Aber ich habe noch eine andere Frage. Wir haben alle mitbekommen, dass sie noch zur Schule gehen, und zwar zu einer öffentlichen. Wie ist Ihre Tournee damit zu vereinbaren?" fragt sie, und mir ist bewusst, dass ich das Thema nicht wieder einfach ignorieren kann.

"Bildung ist etwas wichtiges. Ich habe lange darüber nachgedacht, bevor ich mich dazu entschloss eine öffentliche Schule zu besuchen. Bis dahin habe ich immer Hausunterricht bekommen. Mein Leben mit der Schule unter einen Hut zu bringen, ist oft ziemlich schwierig. Aber ich habe ein tolles Team und tolle Freunde die mir dabei helfen. Ich bin froh diese Möglichkeit zu besitzen."

"Heißt dass, das sie ihre Identität bereits verraten haben?" fragt sie nochmal nach.

Ich könnte mir die Hand vors Gesicht schlagen. War ja klar dass sie nur das gehört hat.

Mein Doppelleben als StarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt