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Nach dem Jacob mich aus meinem Dilemma gerettet hat, waren wir alle fertig mit unseren Aufgaben. Jetzt sitzen wir in einem Restaurant in der Stadt und alle lachen darüber wie dämlich sich jeder beim singen angestellt hat. "Ich hätte nicht gedacht dass ich sogar zwei mal da vor stehen würde." lacht Jacob. "Warum bist du so ruhig?" fragt mich Henry von der Seite. Ich zucke mit den Schultern. Ich habe seit meinem tollen Auftritt in der Schule keine drei Sätze geredet. Ich bekomme meine Gedanken nicht zum Schweigen. Die anderen lachen weiter, ich habe keine Ahnung worüber sie reden. Nach einer Weile stupst mich Melissa an, die auf meiner anderen Seite sitzt. Als ich hoch gucke, schauen mich alle erwartungsvoll an. "Was?" "Was willst du nach der Schule machen?" fragt mich Nathalie, die mit bekommen hatte dass ich nicht wusste worüber sie sprachen. In meinem Kopf drehen sich tausende Gedanken ungewollt herum. Ich kann ihnen ja schlecht die Wahrheit sagen. Alle warten auf meine Antwort. Mein Blick bleibt bei Henry hängen, und ich fange an zu lächeln. "Ich werde Schmetterlinge züchten." Wir fangen beide an zu lachen. Nach einer gefühlten Ewigkeit haben wir es geschafft uns zu beruhigen. "Ok und was war daran jetzt so lustig?" fragt Sarah. Wir schütteln beide den Kopf. "Im Ernst, ich denke ich werde schreiben. Ich bin ziemlich gut darin und es macht mir Spaß." sage ich, zum Glück hatte ich ein wenig Zeit mir was zu überlegen. Die anderen geben sich damit zu Frieden. Schon bald sind sie wieder im Gespräch vertieft aber ich hänge wieder meinen Gedanken hinterher.
Plötzlich höre ich meinen Namen. Nicht Katherine sondern Kan. Ich stupse Melissa an. "Worum geht es?" frage ich sie. "Über das Praktikum nach den Ferien. Jacob hat eine Bestätigung von irgend so einer Agentur bekommen, die behaupten sie würden mit Stars wie Kan zusammen arbeiten. Er glaubt fest daran dass er sie kennen lernen wird." sie schmunzelt. "Was?! Bei welcher Agentur ist er?" "Keine Ahnung. Aber wenn ich das wüsste und sie mir versprechen würden, dass ich Stars treffe, dann hätte ich mich auch dort beworben." Zweifellos denkt sie gerade an Max, die Mädchen hier sind alle wie besessen von ihm. "Wo machst du dein Praktikum eigentlich?" fragt sie mich. "Bei einer Autorin, die meine Mutter kennt." Meine Lügen wurden immer glaubwürdiger. In Wahrheit werde ich in dieser Zeit meine Tour machen, aber mit Jacob an meiner Seite geht das nicht. Er darf nicht bei meiner Agentur sein Praktikum machen.
"Riiing, Riiing!" ich schnappe mir mein Handy und gehe vor die Tür. "Ja?" "Hey Kate, ich bin es." höre ich Penelopes Stimme. "Was gibt es?" frage ich sie. "Ich bin gerade in deiner Nähe und wollte fragen ob es dir passt wenn ich dich jetzt schon abhole?" "Abholen? Warum? Ich dachte ich habe heute frei." "Nein Kate dein Song wird heute im Studio aufgenommen und danach haben wir ein Meeting für die Planung deiner Tour." "Ich ähm... Ich bin nicht zu Hause. Ich bin mit ein paar Freunden aus der Schule in einem Restaurant." "Ich komme dich abholen ok?" "Ja ist gut, ich schicke dir die Adresse." "Bis gleich." "Bis gleich." Ich lege auf und gehe wieder rein. An meinem Platz nehme ich meine Sachen. "Hey, was ist los?" fragt mich Nathalie. "Ich muss los. Wir sehen uns morgen." ich gebe ihr eine schnelle Umarmung und warte vor der Tür darauf das Penelope mich abholt.

Ich komme aus der Aufnahme und schnappe mir eine Wasserflasche. Robin der Tontechniker spielt mir meinen Song noch mal vor und erklärt mir alles. Zur gleichen Zeit reden John, Penelope und noch andere Mitarbeiter über meine Tour. "Den Teil etwas lauter." Robin nickt, im Endeffekt stelle ich es aber selber ein. "Ja genau das ist die einzige Möglichkeit." sagt John. "Und wie sollen wir das zeitlich alles schaffen? Das sind 8 Länder und 16 Konzerte in 4 Wochen. Dazu muss sie noch was für die Schule tun und wir haben auch noch andere Termine. Außerdem kommt vor der Europa Tour noch die Amerika Tour, die wir bis dahin über die Wochenenden veranstalteten wollen. Wie stellst du dir das vor?" rattert Penelope die Zahlen runter. Bei dieser ganzen Diskussion über meine Tour wurde ich kein  einziges mal gefragt, was ich davon halte. Deshalb konzentriere ich mich lieber auf meinen neuen Song. Ich drehe an Knöpfen und schiebe die Regler nach oben und unten während ich die anderen nicht weiter beachte. Nach einiger Zeit werde ich von links angespust und ich schalte meine Kopfhörer um, weil ich erwarte das Robin mir irgendwas zeigen will, was er verändert hat. Stattdessen seh ich wie mir ein Blatt vor die Nase gehalten wird. Ich nehme die Kopfhörer runter und drehe mich um. Mir gegenüber steht John, der das Blatt gerade auf den Tisch legt, die anderen sind alle weg. "Was ist das?" frage ich ihn. "Wir brauchen noch deine Unterschrift, dann kannst du das morgen bei deiner Schule abgeben. Es ist für dein Praktikum." Ich nicke, lese mir den Zettel durch und unterschreibe an der gekennzeichneten Stelle. "Apropos Praktikum. Hast du davon gehört, dass die Agentur einem Jungen von meiner Schule eine Zusage geschickt hat?" Innerlich hoffe ich immer noch das Jacob gelogen hat. John schüttelt den Kopf. "Nein gehört habe ich davon nichts. Aber ich bringe das in Erfahrung und gebe dir dann Bescheid." Ich atme erleichtert aus, er wird sich darum kümmern. Mein Geheimnis ist sicher. Ich fange an zu gähnen. Aber ich weiß ganz genau, dass mein Abend noch nicht vorbei ist. Zuerst muss ich meinen Song fertig stellen, ich werde nicht aufhören, bis er nicht perfekt ist.

Mein Doppelleben als StarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt