Kapitel 8

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A  D  E  L  I  N  E

Die super gesalzenen Pommes mit der extremen Süße des Mango Eis, lassen mich genüsslich aufstöhnen, während ich mir gleichzeitig die Tränen vom Gesicht wische.

„Wieso schmeckt das so gut?", frage ich mich verheult und greife nach der nächsten Pommes.

Vielleicht sollte mein Leben so aussehen. Genau so.

Vor dem Fernseher mit Pommes und Eis sitzen, während ich eingekuschelt Twighlight schaue. Es macht doch spaß. Viel mehr, als mich für irgendein nerviges Projekt anzustrengen, dass sowieso abgelehnt wird.

Ein unsanftes Klopfen lässt mich vom Fernseher wegsehen und lässt mir ein Seufzen über die Lippen entweichen.

Wer ist so scharf darauf, mich jetzt zu stören?

Vielleicht Mrs. Mayor die in ihrer Not um ein Stück Klopapier bittet.

Als das Klopfen sich erneut wiederholt, schlage ich die Decke fast schon wütend weg. Ich erhebe mich und entscheide dabei, Mrs. Mayor zu sagen, dass ich selber kein Klopapier habe. Es kann doch nicht sein, dass die Frau jeden zweiten Tag eine ganze Rolle von mir nimmt. Sie lebt alleine, verdammt, was treibt sie mit ihnen.

„Ich habe kein Klopapier mehr.", sage ich mit verstopfter Nase, bevor ich die Türklinke runterdrücke, in der Hoffnung, dass sie dann einfach geht.

Ausatmend öffne ich die Tür und stehe nun Lin gegenüber. Ihre Augenbrauen sind bereits zusammengezogen, was ich ihr nachtue.

Was macht sie hier?

„Klopapier?", fragt sie und tretet ein. „Ja, ich dachte du wärst diese alte Frau über mir." Meine Erklärung scheint ihr jedoch gerade egal zu sein, denn nun kneift sie die Augen zusammen. „Wieso weinst du?", fragt sie und ich bin kurz davor zu behaupten, dass ich nicht weine.

Wieso weine ich immer noch?

Das tue ich jetzt schon seitdem ich aufgewacht bin.

Ohne ihr zu antworten laufe ich in das Wohnzimmer, was sie mir nachtut, sobald sie die Tür hinter sich geschlossen hat. „Alles okay, Adeline? Was ist los?", erkundigt sie sich erneut und ich muss mich zusammenreißen, nicht wieder mit voller Lautstärke loszuheulen.

Ich schmeiße mich erstmal wieder auf dem Sofa und greife nach der Pommes Tüte und meiner Eis Packung. „Alles ist so scheiße. Einfach nur scheiße.", nuschele ich.

Lin kommt mir einige Schritte näher und sieht mich verständnislos an. „Was ist denn passiert?"

„Ich habe gekündigt.", sage ich und dipe vier Pommes auf einmal in das nun halb geschmolzene Eis.

„Aber wieso das denn? Du hattest nichtmal deinen ersten Arbeitstag.", erzählt sie mir, als wüsste ich es nicht selbst und ich nicke. „Ja, ich hatte nicht mal mein ersten Tag.", bestätige ich ihre Worte und das Weinen verstärkt sich.

Oh Gott, ich habe das Gefühl, meine Wangen weichen gleich ein.

Die Frau mit den orange, goldenen Haaren steht immer noch da, ein Ausdruck der Verwirrung und Sorge auf ihren Gesicht. Ihre Stirn ist leicht gerunzelt und ich kann förmlich spüren, wie sie versucht, mein seltsames Verhalten zu verstehen.

Strength over FearWo Geschichten leben. Entdecke jetzt