Kapitel 2 (Der Wind)

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Als sich mein Körper anfing langsam wieder zusammen zusetzen, sah ich wo wir hin gesprungen waren. Ich ließ Keefes Hand los und sah mich um. Es war wunderschön hier und ich hatte das Bedürfnis für immer hier zu bleiben und vielleicht konnte ich das ja auch? Wenn Black Swan mich hier lassen würde, damit sie mehr über mich erfahren. "Ich weiß zwar nichts über dich, weil mir nichts erzählt wurde und ich habe keine Ahnung warum du so viel über die verlorenen Städte weißt, obwohl du ja bei den Menschen gelebt hast, aber wir sollten uns beeilen." sagte er und ich sah ihm an, dass er leicht nervös war. Ich schenkte ihm ein dämliches Grinsen und folge ihm. Wir liefen erst ein Stück über eine Wiese mit unendlich vielen Blumen und bogen dann in ein Waldstück ein. Die Bäume hier waren anders, anders als die bei den Menschen, sie waren gebogen, als würden sie von oben nach unten wachsen. Dies war bestimmt das Werk eines Gnoms dachte ich und strich mit meinen Fingern im vorbeigehen über die Stämme. Ich hörte die Lieder die hier gesungen wurden und lauschte ihnen, als wäre es das einzige, woran man noch festhalten könnte. "Wer war das?" fragte ich ohne Keefe anzuschauen, meine Hand weiterhin auf dem Stamm eines Baumes. "Calla" antwortete er knapp und sein Blick wanderte ins Leere.
Ich sah ihn von der Seite an und ich wollte ihn eigentlich nur umarmen und ihm sagen, dass alles gut gehen würde, aber ich wusste, dass das eine Lüge war also ging ich nur ein paar Schritte auf ihn zu und legte meine Hand auf seine Schulter. "Erzähl mir von ihr." flüsterte ich, in der Hoffnung er würde sich so wohler fühlen. Wir gingen weiter und nach einer Weile fing Keefe an von Calla zu erzählen, was für ein wundervoller Gnom sie war, wie wichtig sie allen war und dass sie sich für ihre Spezies geopfert hatte. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, als er fertig war, also nickte ich nur stumm. Ich wusste auch nicht wie Keefes emotionale Beziehung zu Calla war, ob sie nur Freunde oder Bekannte waren oder ob sie sich nur durch andere Freunde kannten. Aber nachzufragen wäre nach dieser langen Stille seltsam gewesen also schwieg ich und es kam mir vor als würde die ganze Welt eine Schweigeminute einlegen.

Ich hatte keine Ahnung wie lange wir schon gelaufen waren oder wie viel Weg noch vor uns lag, aber ich wusste, dass wir schon seit einer ganzen Weile im Kreis gelaufen waren, um mir die Orientierung zu nehmen. Es anzusprechen wäre ein großer Fehler und deswegen beließ ich es dabei.
Nach einer ganzen Weile brach Keefe die Stille und murmelte so leise, dass selbst ich es kaum hören konnte, "Erzähl mir doch was von dir. Ich weiß so gut wie nichts über dich nicht mal deinen Namen." ich lief leicht rot an und war dankbar für die Dunkelheit. Hatte ich wirklich vergessen mich vorzustellen? Ich überlegte, was ich ihm wohl erzählen könnte, ohne ihm etwas zu verraten. "Oh, tut mir leid." murmelte ich schließlich. "Ich heiße Seyna. Ich habe mein Leben lang in einem Heim gelebt, weil ich sehr anstrengend war, auch wenn das Absicht war, also das mit dem anstrengend sein. Ich wollte mich nicht in irgendeine Familie reinstopfen lassen, die nur Kinder adoptiert wegen dem Geld."

"Hm okay, ich hätte aber noch zwei Fragen." "Schieß los!" er holte tief Luft, blieb stehen und sah mir in die Augen."1.Wie heißt du mit Nachnamen und 2.Mit wem hast du gesprochen, als du nach Hause gekommen bist?" ich überlegte. Ihm meinen Nachnamen zu sagen wäre gefährlich und ihm zu sagen mit wem ich in einer Wohnung lebte auch. Ich war eine spitzen Lügnerin und konnte lügen, ohne dass es ein Empath merkte. "Also ich habe keinen Nachnamen, also naja ich habe vermutlich schon einen aber als man mich weggegeben hat wurde mir nur mein Vorname mitgeteilt. Bei den Menschen wurde ich als Anna Hardy abgestempelt. Und ich habe mit meiner Katze geredet ich habe sie mal auf der Straße gefunden, aber manchmal verschwindet sie durchs Fenster und kommt erst Wochen später wieder." Keefe sah mich von der Seite an und zog eine Augenbraue hoch. Dann gingen wir weiter.

Es war schon so dunkel, dass ich Keefe schon nicht mehr hätte sehen können, hätte ich nicht meine Fertigkeiten trainiert.
Für mich war es immer nervig meinen Hunger zu unterdrücken oder meine Temperatur zu regulieren. Auch wenn ich dafür den besten Lehrer hatte.
Ich schüttelte den Gedanken an das harte Training ab und lauschte den Klängen der Natur. Es war still, außer unserer Schritte war nichts zuhören. Wir würden also bald da sein, wo wir hin wollten. Und tatsächlich, Keefe nahm meinen Arm und zog mich in Schlangenlinien um ein paar Bäume herum, bis zu einem Stein. Dort griff er in einen kleine Spalte und zog eine Flasche heraus. Ich konnte trotz meiner Fertigkeit nicht sehen um was es sich in der Flasche handelte, da er die Flasche gegen seinen Bauch presste. Er zog den Korken aus der Flasche und warf sie mit so viel Schwung von sich weg, dass es aussah als hätte man das gefilmt und in fünffacher Geschwindigkeit abgespielt.
Noch bevor die Flasche den Boden berührte zerplatzte sie und mehrere Dinge passierten gleichzeitig.
1.Um die Flasche herum begann es zu qualmen und der Qualm breitete sich rasend schnell über ein riesiges Gebiet aus.
2.Ein großer Windstoß ging wie eine Druckwelle durch meinen Körper und den ganzen Wald, sodass sich die Bäume noch mehr bogen.
Und 3. Wehte ein unaufhörlicher Wind durch meine braunen welligen Haare, die jetzt noch lockiger waren als vorher.

Ich strich mir meine Haare genervt aus meinem Gesicht und sah erst jetzt, dass der Nebel verschwunden war und nun ein riesiges Gebäude vor mir thronte, als würde es mir sagen, "Mach nur einen Schritt und ich verschlucke dich." In den verlorenen Städten gab es größere und schönere Gebäude und trotzdem verlangte dieses Gebäude nur so nach Respekt und ich war ehrlich erstaunt, dass es mich so beeindruckte.

Keefe ging auf die Treppe zu und ich beeilte mich hinterher zu kommen. Bevor er anklopfen konnte ging die Tür auf und wir traten ein. Wir gingen einige Schritte in die große Empfangshalle und hinter mir schlossen sich wieder die beiden Türflügel. Im nächsten Moment gingen ganz viele kleine Lichter an den Wänden an. "Everblaze" flüsterte ich erstaunt, dass mir noch nie aufgefallen war, wie schön die kleinen Flammen eigentlich waren. "Ja ganz recht." erwiderte eine fremde Stimme und ich drehte mich um Richtung der Treppe, die nach weiter oben führte.
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Kapitel 3 kommt wahrscheinlich erst in ein paar Tagen.😘
Mache noch Schmelzmallow-cookies sage dann wies gelaufen ist im nächsten Part.
Wörter 1129
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Keeper of the lost cities Fanstory:  Wald der LügenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt