Sommerfreuden

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Es hatte einige Tage gedauert, bis ich das Ausmaß der geheimen Mission für die Minato mich vorgesehen hatte, begriff.
Die Rakuen.
Eine Geheimorganisation, über die so wenig bekannt war, dass sie kaum zu greifen waren, und doch reichte das Wenige aus, um mich stetig erschauern zu lassen.

Wie konnte es sein, dass ein Zusammenschluss von etwa zehn Leuten seit so vielen Jahren die Geschehnisse unserer ganzen Welt lenkten? Kriege verursachten, wenn sie es brauchten, für Frieden sorgten, wenn es ihnen passte und die Menschen wie Spielfiguren benutzten?
Auch über die Mitglieder war wenig bekannt. Minato hatte verschiedene Theorien und unzählige Hinweise, doch es gab nur zwei Mitglieder, von denen er sicher war, dass sie tatsächlich aktive Mitglieder waren. Über diese beiden gab es jedoch so wenig Informationen, dass wir ihre Identitäten nicht zu ihrem Ursprung zurückverfolgen konnten. Alles, was wir hatten, waren Merkmale zu ihrem Erscheinungsbild, ein paar besondere Fähigkeiten und ihre mutmaßliche Rolle innerhalb der Organisation und die Decknamen, unter denen sie in gewissen Kreisen bekannt waren.

Einer von ihnen wurde aufgrund seiner schlaksigen Erscheinungsform oft als ‚die Krähe' bezeichnet. Minato jedoch hatte herausgefunden, dass er von einem anderen Mitglied aus der Organisation mit dem Namen ‚Seto' angesprochen wurde.

Seto schien eine Art Kundschafter zu sein, der die Rakuen mit allerlei Informationen fütterte.
Neben Seto hatte Minato eine weitere Akte für ein Mitglied der Rakuen, zu dem er einen Namen herausgefunden hatte: Kami.
Kami war der Anfang, der Grund für alles.

Minato war ihm als junger Shinobi inmitten einer Schlacht begegnet. Schwer verletzt hatte der junge Minato sich in den Wald zurückgezogen, um einen Moment nach Luft zu schnappen, als der Fremde seinen Weg kreuzte. Der Fremde, dem Minato keiner Nation zuordnen konnte, half ihm auf die Beine zukommen, zeigte sich als Freund. Er heilte Minato und sorgte so dafür, dass dieser zur Schlacht zurückkehren konnte. Dabei gab er einige seltsame Dinge von sich, die Minato in seinem erschöpften Zustand kaum begriff und erst hinterher einordnen konnte.
„Ich hatte ihn gefragt, warum er mir half und er sagte so etwas wie ... ‚Manchmal ist es nur ein kleiner Schubs, den ein Mensch braucht, um über seinen Schatten zu springen, doch derselbe kleine Schubs wird zum Verhängnis jener, die am Abgrund stehen. Ich überlasse die Dinge ungern dem Zufall.'"
„Was sollte das denn bedeuten?"

„Das habe ich mich damals auch gefragt, aber ich hatte auch keinen Kopf dafür, die kreativen Güsse dieses Mannes zu interpretieren, während meine Kameraden um ihr Leben kämpften. Also stürzte ich mich zurück in die Schlacht und mein Erscheinen dort brachte uns den Sieg."
„Aber wie kamst du dann darauf, dass dieser Typ ... dieser Kami, dass er zu so einer Organisation wie der Rakuen gehört?"

Minato seufzte und sah mir tief in die Augen.
„Weil der Sieg dieser Schlacht letztendlich einer der Auslöser des Krieges waren. Wir waren dorthin geschickt worden, nicht ahnend, dass der Hokage und auch der Daimyou Friedensverhandlungen begonnen hatten und so kämpften wir bis zum bitteren Ende, um unsere Mission zu erfüllen. Als die Schlacht beendet war, dachten die Anführer der anderen Nationen, unser Hokage hätte die Friedensverhandlungen nur als Ablenkungsmanöver gestartet, damit wir in der Zeit siegen konnten."

„Aber Hiruzen hätte euch doch eine Information darüber zukommen und eine Waffenruhe veranlassen müssen."

„Ja und das hat er getan. Er sendete einen Boten los, der uns diese Nachricht überbringen sollte. Wir fanden ihn tot im Wald. Ein verletzter Soldat, der sich in der Nähe versteckte, konnte uns ganz genau erzählen, was geschehen war: Er hatte gesehen, wie unser Bote getötet worden war und der Mörder die Botschaft an sich nahm. Die Beschreibung passte genau auf jenen Mann, der mich heilte und so in die Schlacht zurückschickte. Ich habe ihn viele Jahre gesucht, bin all den Hinweisen hinterhergejagt und habe ihn eines Tages erneut getroffen. Er wusste, dass ich ihn suche, und hat sich mir gezeigt. Ich bin mir sicher, dass er mich hätte töten können an diesem Tag, wenn er es gewollt hätte, aber er ließ mich wissen, dass ich bisher ein nützliches Werkzeug für ihn war. Er versuchte mir einzureden, dass ich gut in seine Reihen passen würde ..." Minato schüttelte den Kopf. „Dann tauchte einer seiner Leute auf und sprach ihn mit ‚Kami-Sama' an."
„Was geschah dann?", fragte ich stimmlos.

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