Neue Nachbarn und alte Liebe

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Mit noch immer schmerzendem Herzen öffnete ich die Tür zu meinem neuen Zuhause.

Überrascht betrachtete ich die Gesichter all meiner Freunde, die mein neues Wohnzimmer mit einer Girlande geschmückt hatten. Auf dem Wohnzimmertisch standen Platten voll mit Essen und Gai drückte mir einen Becher in die Hand.

„Glückwunsch zum Einzug", sagte er und hob seinen eigenen Becher hoch, um mit mir anzustoßen. Neben Gai, Kakashi, Asuma und Kurenai entdeckte ich Mikoto, die den ganzen Tag über auf Naruto aufgepasst hatte und auch Hiruzen, der mir nun fröhlich zuzwinkerte.

„Glückwunsch", sagte der dritte Hokage und tätschelte mir die Schulter. „Es wird dir guttun, hier neu anzufangen und außerdem seid ihr so etwas näher bei mir, so kann ich beruhigter schlafen."

Der dritte Hokage schien seit Minatos Tod, um Jahre gealtert zu sein. Auch ihn hatte der Angriff des Kyuubi und den daraus folgenden Konsequenzen stark zugesetzt, nicht zuletzt, weil er so sein Amt als Hokage wieder hatte antreten müssen.

Ich fragte mich, ob Orochimaru sich nun wieder warmlief, um Nachfolger des Hokage zu werden, schüttelte den Gedanken jedoch sofort wieder ab. Im Moment war ich froh, Hiruzen auf diesem Posten zu wissen. Seine Anwesenheit gab mir einen Hauch von Stabilität und Sicherheit.

Wir aßen an diesem Abend alle gemeinsam, bis sich einer nach dem anderen verabschiedete. Mikoto verabschiedete sich als erste, da der kleine Sasuke einen schlechten Tag hatte und ihn alles zum Weinen zu bringen schien.

„Danke, dass du dich um Naruto gekümmert hast heute. Das hat mir sehr weitergeholfen."

„Melde dich jederzeit, wenn du mal jemanden brauchst."

Ich umarmte Mikoto, stupste dem weinenden Sasuke auf sein kleines Näschen, woraufhin dieser abrupt aufhörte zu weinen und mich empört anzublicken schien, ganz so, als wolle er mich fragen, was mir einfiele.

Nachdem auch Hiruzen, Asuma und Kurenai gegangen waren, verabschiedete Gai sich und ließ mich mit Kakashi zurück, der sich nun verlegen am Hinterkopf kratzte.

„Nun denn, wir sind dann wohl quasi Nachbarn. Wenn du irgendetwas brauchst... na ja, du weißt ja, wo du mich findest."

Ich betrachtete Kakashi mit leicht gerunzelter Stirn, bis er sich schließlich erneut am Kopf kratzte. „Ist... irgendwas?"

Mein Lachen brachte ihn noch weiter aus dem Konzept und ich setzte ein breites Grinsen auf. „Ich frage mich, wann es passiert ist, dass du so freundlich geworden bist."

„Ähm", machte er und ich trat einen Schritt mit erhobenem Finger auf ihn zu.

„Behandele mich bloß nicht aus Mitleid so, hörst du?" Ich drückte meinen erhobenen Zeigefinger in seine Brust und seine Augenwinkel warfen tiefe Falten.

„Ich schätze, ich bin generell etwas bescheidener geworden, als ich früher war. Aber keine Sorge, wenn du irgendwann bereit für einen Wettkampf bist, werde ich mich nicht zurückhalten."

„Das solltest du auch nicht, wenn du nicht verlieren willst!"

„Keine Sorge, ich werde nicht verlieren. Immerhin habe ich durchgehend Übung, während du all deine Fertigkeiten Stück für Stück verlernen wirst."

Für einen kurzen Moment verlor ich die Fassung und Kakashi wirkte für den Hauch einer Sekunde, als wolle er sich entschuldigen. Er hatte Recht, ganz ohne jegliches Training würde ich irgendwann nicht mehr mit ihm mithalten können.

„Nur weil ich zurzeit nicht aktiv im Dienst bin, heißt das nicht, dass ich meine Fähigkeiten vernachlässigen werde. Nimm dich in Acht, Kakashi Hatake. Ich werde dich nicht so leicht vom Haken lassen."

Naruto: Norikos Tagebuch (wöchentliche Updates!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt