Das Geständnis

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Das Leben als Chunin war etwas anders, als zuvor. Wir hatten mehr Rechte und brauchten, um die niederen Missionen anzunehmen, nun keinen Jonin mehr an unserer Seite.
Shisui, Gai und ich bildeten weiterhin ein Team und erledigten neben unendlich vielen D-Rang Missionen auch einige höherwertige.

Im November feierte ich meinen zwölften Geburtstag und stellte überrascht fest, wie lange ich nun schon in Konoha war und wie wenig ich noch an Uzushio dachte.

Zu meinem Geburtstag bekam ich allerhand neue Kleidung, da ich durch einen Wachstumsschub aus vielen meiner Klamotten herausgewachsen war, und spürte so langsam, dass mein Körper sich veränderte. Einerseits gefiel mir der Gedanke, bald zu einer jungen Frau heranzuwachsen und doch machte es mir auch ein wenig Sorge.

Auch meine Freunde wurden älter und begannen, sich zu verändern. Shisui, der noch ein paar Monate jünger war als ich, hatte ebenfalls einen Wachstumsschub hinter sich und überragte mich plötzlich um einen ganzen Kopf. Gai, der in meinem Alter war, brach beim Sprechen des Öfteren die Stimme weg und sie wurde von Tag zu Tag tiefer, woran ich mich erst einmal gewöhnen musste.

Auf einer Mission im Frühjahr begegneten wir Asuma und Kurenai, die uns berichteten, im Sommer an der nächsten Chunin-Auswahlprüfung teilnehmen zu wollen. Sie gehörten zu den Letzten aus unserer Akademie-Zeit, die immer noch Genin waren.

Der Sommer rückte näher und ich hätte mir die Prüfungen zu gern angesehen, doch eine Mission führte Shisui, Gai und mich aus Konoha auf eine Insel nicht unweit unserer Heimat.
Die Mission bestand darin, ein anderes Team zu verstärken, das dort in einer recht aussichtslosen Lage feststeckte: Team 4. Auch wenn ich mir Sorgen um Kakashi, Obito und Rin machte, freute es mich doch ein wenig, dass wir als ihre Verstärkung geschickt wurden.
Ihre Mission hatte darin bestanden, einen Gefangenentransport zu überwachen. Offensichtlich war hierbei etwas schiefgegangen und einige der Gefangenen waren entkommen.

Zusätzlich hatten sie gemeldet, dass einer von ihnen verletzt war, weshalb ich froh war, dass wir alle drei unsere medizinischen Kenntnisse in den letzten Monaten drastisch verbessert hatten. Auch wenn es mich wunderte, da Rin zu den Medi-Ninjas gehörte und somit über ausreichend Erfahrung als Heilerin verfügen sollte.

Auf der Insel angekommen, trafen wir einige Dorfbewohner, die uns die Richtung wiesen, in der sich das Gefängnis befand. Sie warnten uns vor den Geflüchteten, doch wir versicherten ihnen, dass wir mit ihnen würden umgehen können.

Nach ein paar Stunden des Suchens meldete Shisui sich endlich zu Wort. „Ich sehe sie."
Wir folgten Shisuis Anweisungen und fanden schon bald das kleine Versteck von Team 4.
Sie waren in einer kleinen Höhle und ich hielt kurz inne. Der Anblick erinnerte mich an die Höhle auf dem kleinen Plateau, in der wir uns damals hatten verstecken sollen. Kyous Gesicht blitzte durch meine Erinnerung und ich musste mich zusammenreißen, um den Gedanken abzuschütteln.

Im Eingang der Höhle saß kein Geringerer als Kakashi, dessen Blick plötzlich in unsere Richtung ging. Er sprang auf, griff nach einem Messer, doch ich sprang aus dem Baum, bevor er angreifen konnte.
„Noriko?", fragte er erstaunt. Shisui und Gai tauchten hinter mir auf und Kakashi steckte sein Messer weg. „Ihr seid die Verstärkung", stellte er mit einer Mischung aus Belustigung und Wut fest.

„Was hast du denn erwartet? Dass sie für eine C-Rang Mission einen Jonin schicken?", fragte Shisui.
„Wo sind die anderen?", hakte ich ein und Kakashi wies auf die Höhle hinter sich. Ich marschierte an ihm vorbei und fand Obito mit gequältem Gesichtsausdruck neben Rin sitzen. Ihr Gesicht war blass und ich begriff sofort, dass sie nicht bei Bewusstsein war.

„Noriko?", murmelte Obito und ich setzte mich zu ihm neben Rin. Ich legte eine Hand an ihr Gesicht, das kalt und verschwitzt war.
„Was ist passiert?", fragte ich und Obito zuckte unwirsch mit den Schultern. „Ich weiß nicht genau, was sie mit ihr gemacht haben. Einer von diesen Gefangenen ist ganz sicher ein Shinobi mit furchtbaren Fähigkeiten. Aber ich konnte es nicht sehen, da ich gleich zu Beginn des Kampfes bewusstlos geschlagen wurde."

Naruto: Norikos Tagebuch (wöchentliche Updates!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt