Erfolg getarnt als Misserfolg

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„Wir brauchen keinen Babysitter", hörte ich Kakashi sagen und musste ein Schmunzeln unterdrücken. Schon lange hatte ich ihn nicht mehr so sprechen hören und war etwas verwundert darüber, dass doch noch etwas von dem alten, abgehobenen Kakashi in ihm steckte.

Hiruzen rümpfte die Nase.

„Meine Entscheidung ist unumstößlich. Ihr zwei seid hervorragende Shinobi und Teamführer, doch sobald eure Teams zusammenarbeiten, läuft immer irgendetwas schief. Diese Mission ist zu wichtig dafür!"

„Mit Verlaub, warum schicken Sie dann nicht ein anderes Team mit meinem zusammen?"

„Oder meinem", warf Kakashi auf Shisuis Aussage hin ein.

Ich zog die Augenbrauen hoch. Mir war nicht bewusst gewesen, wie stark die Antipathie dieser beiden tatsächlich war, und ich stellte fasziniert fest, dass sowohl Shisui als auch Kakashi es geschafft hatten, dies vortrefflich vor mir zu verbergen.

„Das geht nicht. Die andern Teams sind bereits in Missionen oder noch zu unerfahren. Das letzte Team, das in dieser Mission agiert hat, schickte ich mit 5 Leuten los, nur einer kam zurück und er verstarb in der Klinik."

Sowohl Kakashi als auch Shisui nahmen eine andere Haltung ein. Sie schienen beide zu begreifen, wie ernst die Situation war. Noch ahnte keiner von ihnen, dass ich diejenige sein würde, die Hiruzen mit ihnen schickte, und seltsamerweise hatten sie beide meine Anwesenheit auch noch gar nicht bemerkt.

Fast mit dem Hintergrund verschmolzen saß ich in einer Ecke von Hiruzens Büro und rührte mich nicht.

„Ich schicke euch eine Einzelagentin mit. Sie ist ganz frisch in der ANBU und doch setze ich große Hoffnung in sie. Also benehmt euch und führt euren Auftrag aus."

„Jawohl." „Habe verstanden."

„Gut. Also dann ... wir haben noch keinen Decknamen für dich. Wie wäre es mit...", Hiruzen kratzte sich am Kinn und erst in diesem Moment fielen sowohl Kakashis als auch Shisuis Blicke auf mich. Sie rissen die Augen auf.

„Kara?"

Ich grinste. „Nun gut, dann bin ich für diese Mission wohl Kara."

„No-Noriko? Du-, was?" Shisui hatte völlig die Fassung verloren und auch Kakashi wirkte sprachlos.

„Keine Sorge Lord Drei, wir werden mehr über diese Leute herausfinden, die fünf unserer ANBU Einheiten getötet haben, versprochen!" „Ich verlasse mich auf euch. Nun geht und bereitet euch vor, ich will, dass ihr morgen früh ausrückt!"

-

„Kara-Sama, wir konnten die Spur bis zum Fluss verfolgen, dort verläuft sie sich allerdings", erklärte mir der maskierte ANBU. Ich grunzte, dass ich verstanden hatte, und er zog sich zu seinen Teamkameraden zurück, die soeben unser Nachtlager aufbauten.

„Also, Teamführerin? Was tun wir nun?" Shisui klang belustigt. Ich kratzte mich am Kinn und musterte den dunklen Wald um uns herum.

„Wenn wir zu lange Pause machen, verlieren wir die Spur vermutlich komplett. Wir sollten ausschwärmen und in der Nähe des Flusses alles absuchen." Kakashis Stimme klang gepresst.

„Allerdings sind unsere Teams erschöpft, wir haben wenig Pausen gemacht in den letzten Tagen", entgegnete Shisui.

„Wenn wir die Spur verlieren, war die ganze Arbeit umsonst", warf Kakashi ein und ich bemerkte trotz der Maske den Blick, den Shisui ihm zuwarf. Er holte bereits Luft, um etwas zu entgegnen, doch ich schnitt ihm das Wort ab.

„Gen, Kari, Jakor, ihr macht Pause. Ihr anderen drei, sucht nördlich des Flusses nach Spuren. Kehrt zurück, wenn der Mond beginnt, hinter dem Gebirge zu verschwinden. Dann macht ihr Pause und die anderen drei suchen südlich des Flusses. Kakashi, geh mit dem Team jetzt mit, Shisui, ruh du dich mit den anderen aus."

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