Pünktlich um fünf Uhr betrat Tobi das Boxcenter. Mein Auto hatte ich auf dem Uni-Parkplatz stehen lassen und war mit dem Bus zum Boxcenter gefahren. Egal, wie sehr ich es brauchte, ich würde es auf gar keinen Fall benutzen.
Ich war gerade von meinem Rundgang wieder gekommen und lächelte Tobi an. »Hi!« Tobi lehnte sich auf den Empfangstresen und lächelte zurück. »Wie war dein Tag?«
Die Sache mit dem Auto wollte ich nicht unbedingt erzählen. »Gut und deiner?«
»Auch gut«, erwiderte er und betrachtete mich einige Sekunden. Ich bemerkte es und fragte mich, was er hatte. »Wirklich alles gut?«
Er kratzte sich am Hinterkopf. »Ja es ist nur, ich frage mich, ob du und Ben, ob ihr...« Er zögerte etwas mit der Frage. Ich konnte sie mir schon denken. Mein Gehirn formte den Satz, den er nicht ausgesprochen hatte, von alleine zusammen. Als ich gerade den Kopf schütteln wollte, traute er sich doch.
»Seid ihr zusammen oder wart ihr es mal?«
Hatte er das gerade wirklich gefragt? Ich konnte es kaum glauben. Wie mussten Ben und ich auf ausstehenden wirken? Wenn ich so darüber nachdachte, konnte man dieses Verhalten, auf eine psychotisch gestörte Beziehung einstufen. Hey, die beiden mögen es sich gegenseitig in die Mangel zu nehmen, ernsthaft, das war krank. Ben und ich zusammen als Paar? Das war lächerlich, jeder Therapeut würde seinen Titel ablegen und sich freiwillig einen anderen Job suchen. „Den beiden ist nicht zu helfen, die zerstören sich gegenseitig." Bei der Vorstellung daran musste ich lachen.
»Nein«, stieß ich aus. »Nein, niemals. Eher würde ich mit jedem Jungen auf der Uni schlafen, als mit ihm zusammen zu sein.«
Hatte ich das gerade wirklich laut ausgesprochen? Jap, das hatte ich! Super, jetzt stand nicht nur gestört auf meiner Stirn, sondern auch Nutte in dicken fetten Großbuchstaben. Tobi wirkte etwas amüsiert. Dabei kam sein sehr charismatisches Lächeln zum Vorschein. Nicht so toll wie das von Ben. Verdammt hör auf damit ihn mit diesem Teufel zu vergleichen.
»Natürlich würde ich nicht mit jedem Jungen schlafen, aber Ben und ich, nein, niemals«, bestärkte ich und schüttelte den Kopf. Er zog scharf die Luft ein. »Okay, ich dachte nur wegen der Sache gestern Abend. Es klang wie eine Warnung, dann heute die Sache auf dem Parkplatz. Ich meine, dass er das mit dem Auto war, ist doch wohl offensichtlich. Er wollte dich ärgern, warum auch immer.«
Er hatte die Sache mit dem Auto doch mitbekommen. Ich hatte gedacht, dass er verschont geblieben wäre, doch er war schlauer. Schlauer als die anderen. »Und ich weiß nicht, ob ich das sagen kann, aber mein Spind wurde aufgebrochen. Alle Sachen wurden herausgenommen, bis auf das hier.« Er holte aus seiner Hosentasche einen weißen Zettel und reichte ihn mir. Ich faltete ihn auf und las: „Finger weg von Emely."
Mein Herzschlag beschleunigte sich, das war eine eindeutige Botschaft und die kam von Ben, denn er hatte mir dasselbe gesagt. Ich befeuchtete meine Lippen und sah hinauf zu Tobi. Er schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln. »Ich will keinen Ärger, wenn du sein Mädchen bist.«
Wenn, ich sein Mädchen war? War er irre? Schon alleine die Wörter sein Mädchen ließen mich beinahe würgen. »Nein, bin ich nicht«, ging ich ihm dazwischen. »Bin ich nicht«, bestärkte ich nochmals. Es war wirklich zum verrückt werden, dass sich jeder von Ben einschüchtern ließ.
»Wenn du dich davon einschüchtern lässt und lieber keinen Kontakt willst, dann...«
Jetzt ging er mir dazwischen. »Nein, das ist es nicht. Okay ich meine, ich kämpfe demnächst gegen ihn doch, es ist nur ein Kampf, oder? Mit Richter und einem Titel, was soll da schon passieren, nicht wahr?« Sofort kam mir Bens gestrige Drohung in den Kopf.
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Date Fight - Do I Love or hate you? (Band 2)
ChickLitEmely Rosewood, ist voller Wünsche und Hoffnungen, als sie nach Long Beach an die Kalifornia State University kommt. Obwohl sie nicht genau weiß, wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll, weiß sie genau, dass sie Typen wie dem stadtbekannten Boxer...