Ich schlief die Nacht sehr unruhig. Die ganzen Ereignisse zwischen Tobi, Ben und mir hatten mir zugesetzt, ebenso die Tatsache, dass beide mich geküsst hatten und dass der Kuss mit Ben sehr intensiv gewesen war. Dann sein Geständnis, das mich völlig fertig gemacht hatte.
Die nächsten Tage war es mehr oder weniger so, dass Ben mir auflauerte. Einmal zum Beispiel, war ich gerade aus meiner Vorlesung gekommen und ich war auf dem Weg zur Toilette, als ich urplötzlich, in eine kleine Nische gezogen wurde und von Ben geküsst wurde. Ihm war es egal, ob Milly dabei war, oder ob er gerade mit Taylor unterwegs war. Jedes Mal, wenn wir uns begegneten, wurde ich von ihm gepackt und stürmisch geküsst, bevor ich allerdings reagieren konnte, hatte er immer schon von mir abgelassen und war weiter seines Weges gegangen. Nur nachmittags hatte ich Ruhe vor ihm, da wusste ich, dass er im Boxcenter war, genau wie Tobi.
Wenn ich mich mit Tobi traf, erzählte ich ihm nichts davon. Warum auch? Es gab nichts zu erzählen, da ich Ben immer abwehrte. Und obwohl Tobi und ich uns einmal geküsst hatten, hatten wir uns seit dem Mal, als Ben ihm gedroht hatte, nicht mehr geküsst.
Heute stand eine Studentenverbindungsparty an und Tobi hatte mich gefragt, ob ich mit ihm zusammen dahin gehen wollte. Ich hatte zugesagt. Die Party fand etwas außerhalb statt. Schon als Tobi mich abholte, wirkte er angespannt. Als ich ihn fragte, ob alles in Ordnung sei, tat er es mit einem kleinen Lächeln und einer Bewunderung meines weißen Kleides, das ich trug, ab. Dünne Träger hielten den oberen Teil davon ab runterzufallen und es ging mir bis zur Mitte der Oberschenkel. »Du siehst hübsch aus«, sagte er.
Als wir das Haus des Studenten betraten, griff Tobi zu meiner Verwunderung, nach einem der roten Pappbecher und noch während wir durch die Menge liefen, leerte er diesen. Eine Sache, die ich als sehr merkwürdig einstufte. Erstens wegen des Trainings welches täglich für ihn anstand und zweitens, hatte ich Tobi nicht unbedingt für einen Trinker gehalten.
Im Laufe des Abends merkte ich, dass Tobi sich zunehmend anders verhielt, er wirkte angespannt und trank, für einen Sportler ungewohnt viel Bier. Irgendwann war er sogar leicht betrunken. Wir hatten uns ein etwas ruhigeres Plätzchen gesucht, damit wir uns ein wenig unterhalten konnten. Der blaue Fleck, den er von Ben hatte, war kaum noch zu sehen. Ich hatte beschlossen, ihn auf seine Stimmung anzusprechen. »Du wirkst etwas angespannt!«
Er lächelte und ging nicht darauf ein. Dann leerte er seinen Becher und meinte, dass alles gut sei. Ein Gefühl, das ich schon am Strand gehabt hatte, ließ mich nicht los. War ich mit Tobi jemals alleine gewesen? Nicht wirklich meist war Ben immer dabei! Tobi blickte mich genauso merkwürdig wie am Strand an, bevor er mich geküsst hatte und genau das tat er jetzt auch, ohne Vorwarnung. Ich ließ mich darauf ein, zumindest versuchte ich es, auch wenn es nicht so gut, war wie die Küsse mit Ben. Doch als er weiter gehen wollte, entzog ich mich ihm. Ein bisschen Knutschen war okay, aber vertiefen, damit sollten wir uns noch Zeit lassen. Tobi biss sich etwas auf die Unterlippe und lächelte mich an. »Sorry, ich bin etwas daneben.«
Er war wirklich süß. Ein wenig seltsam, aber süß. »Schon okay, lass uns einfach nur langsam machen.«
»Ja natürlich, es reicht schon, dass Ben dich jeden Tag bedrängt und dich küsst!«
Erst dachte ich mich verhört zu haben, doch das hatte er wirklich gesagt. Scharf zog ich die Luft ein. Er hatte es nicht provozierend gesagt, aber mit einem leichten Ärger in der Stimme. Ich wandte mich ihm zu. »Ich wollte da kein Thema draus machen, ich hab ihm gesagt, dass er das lassen soll!«
»Ja«, bestätigte er. »Und da wir Ben ja so gut kennen, hört er natürlich darauf.« Er schüttelte den Kopf. »Ich werde ihm die Fresse polieren, schon alleine dafür, dass er dich immer und immer wieder angrapscht.«
DU LIEST GERADE
Date Fight - Do I Love or hate you? (Band 2)
ChickLitEmely Rosewood, ist voller Wünsche und Hoffnungen, als sie nach Long Beach an die Kalifornia State University kommt. Obwohl sie nicht genau weiß, wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll, weiß sie genau, dass sie Typen wie dem stadtbekannten Boxer...