Achtung in diesem Kapitel kommt es zu Szenen von expliziter Gewaltdarstellung und Mord, somit weise ich ausdrücklich daraufhin, dass dieses Kapitel erst ab 18 Jahren gelesen werden sollte!
Ich hatte Mühe, meine Augen zu öffnen. Mein Kopf pochte unermesslich und ich konnte nicht wirklich erfassen, was los war. Ich sah zur Seite und sah sie, Emely kniend auf dem Boden. Tobi hatte seine Hand auf ihr und drückte sie unter Wasser. Mein Mädchen, er drückte mein Mädchen unter Wasser. Ruckartig setzte ich mich auf. Scheiße, mein Kopf war nicht mehr ganz da, dennoch musste ich zu ihr. Ich musste ihr helfen, er würde sie sonst umbringen. Er würde mein Mädchen umbringen, aber das würde ich nicht zulassen. Ich würde ihn umbringen.
Dieser vertraute blutrünstige Gedanke, den ich oft verspürte, nistete sich ein, breitete sich tief in mir aus und ich kam auf die Füße. Es war so eine Art Dunkelheit, die mich dann verschluckte. Eine Dunkelheit, die ich meist verspürte, wenn ich wütend war. Ich war ruhig, fast freundlich zu meinen Mitmenschen, doch es gab diesen einen Teil in mir, der mich manchmal anders werden ließ. Ich hatte ihn unter Kontrolle, kompensierte es mit Boxen oder Ficken. Doch jetzt würde ich diese Dunkelheit hinaus lassen und sie würde sich ausbreiten. Jetzt würde er seinen letzten Atemzug machen.
Mit einem Mal war Taylors Gesicht vor mir. »Alter, was ist hier los?«, brüllte er mir entgegen. »Hilf ihr«, befahl ich nur und Taylor drehte sich zum Pool herum.
Ich hörte, dass er ihren Namen schrie und dann waren wir beide bei ihnen. Ich riss Tobi von Emely los und knallte ihm hart meine Faust ins Gesicht und Taylor zog Emely aus dem Pool. Tobi versuchte sich zu wehren, doch das Maß war jetzt mehr als voll. Er hatte erneut Hand an sie gelegt. Ich hatte ihn gewarnt, was passierte, wenn er das nochmal tat, ich hatte ihm gesagt, dass ich ihn umbringen würde, wenn er sie nochmal anfasste. Wieder und wieder schmetterte ich meine Faust, auf ihn nieder. Durch sein weg sackendes Gewicht, fielen wir zusammen in den Pool, das kühle Wasser traf mich und wenigstens das ließ mich etwas klarer denken. Ich griff in seinen Nacken und hielt ihn unten, genau wie er es bei ihr getan hatte, doch im Gegensatz zu ihm würde ich beenden, was er begonnen hatte. Mein Blick glitt rüber zu Taylor, der Emely in den Händen hielt, ihr Körper bewegte sich nicht. Er bewegte sich nicht. Blinde Wut erfasste mich. Angst und Panik, wie ich sie noch nie verspürt hatte, krochen mir über mein Rückgrat und ich holte ihn hoch, um ihn wieder und wieder meine Faust ins Gesicht zu schlagen. Bis er blutete, erst dann hörte ich auf, dann drückte ich ihn erneut unter Wasser. Er zuckte. Ich ließ ihn. Ich war nicht mehr ich, ich war nicht mehr da, ich verschwamm, aber ich würde ihn mit in die Tiefe reißen, soviel stand fest. Erst als er aufhörte zu zucken und nichts mehr von sich gab, ließ ich den Mistkerl los.
»Sie atmet nicht mehr«, hörte ich Taylors Stimme, dann sah ich Nale, Milly und Barney. Barney und Nale eilten zu mir in den Pool. Das Scheiß Adrenalin, das einen erfasste, einen fast unmenschlich werden ließ, ließ so langsam nach und ich merkte, dass ich erneut weg sackte.
»Scheiße, wir müssen Hank anrufen!«, hörte ich Barney fluchen, während sie mir aus dem Wasser halfen.
Milly war an Emelys und Taylors Seite geeilt. Während Taylor, Emely Mund zu Mund beatmete, hielt Milly sich das Handy ans Ohr und redete panisch in den Hörer. »Fahrt sie ins Krankenhaus«, versuchte ich ihnen mitzuteilen, aber selbst ich erkannte, dass meine Stimme kaum verständlich war.
Die Scheiß Schläge von ihm, hatten mich echt fertig gemacht. Meine Augenlider wurden viel zu schwer. Ich fühlte mich leicht. Ein Gefühl, das ich kannte. Ich kannte es aus dem Ring. Es hatte mal einen Boxer gegeben, der mich K.o. geschlagen hatte, mehr aber ein Versehen, als Absicht. Mein Bruder beim Sparring. Von so einem großartigen Boxer wie ihn K.o. geknockt zu werden, war fast schon eine Ehre.
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Date Fight - Do I Love or hate you? (Band 2)
Chick-LitEmely Rosewood, ist voller Wünsche und Hoffnungen, als sie nach Long Beach an die Kalifornia State University kommt. Obwohl sie nicht genau weiß, wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll, weiß sie genau, dass sie Typen wie dem stadtbekannten Boxer...