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7 Jahre später Felicia

,,Felicia, was hast du da wieder für eine schlechte Note nach Hause gebracht? Habe ich dir nicht beigebracht nur gute Noten nach Hause zu bringen?!"

,,Mom, es ist doch nur eine zwei Plus, das ist doch nicht schlecht!"

,,Nicht in diesem Ton Junge Dame! So habe ich dich nicht erzogen, wieso habe ich dich bloß behalten?!"

Und schon fängt sie an mich wieder zu schlagen. Ich versuche mit meinen Händen ihre Schläge abzuwimmeln was nicht immer klappt.

,,Ich hätte dich gegen deine Brüder eintauschen sollen, dein Väter hätte dich nehmen sollen und ich hätte Ivan oder einen der anderen behalten sollen, so unerzogen und unvorteilhaft bist du! Zu nichts zu gebrauchen! Du kannst nichts! Du bist nichts wert! Kein Wunder wieso dein Vater abgehauen ist. Jetzt verstehe ich ihn, wieso er dich nicht haben wollte! Du kannst froh sein, dass ich dich aufgenommen habe!"

,,Worüber soll ich froh sein? Über eine Mutter die ihr eigenes Kind schlägt? Oder darüber das du mich zu allem zwingst! Sag es mir!"

,,Weißt du was, du bist es nicht wert, pack deine Sachen und verlass mein Haus! Du bist nicht mehr meine Tochter! Ich brauche kein kleines Kind! So jemanden wie dich will keiner haben!"

Obwohl ich diese Worte gefühlt jeden Tag höre, verletzt es mich immer mehr, so etwas von meiner eigenen Mutter zu hören, obwohl ich sie nicht mal als meine Mutter bezeichnen würde. Sie hat nie etwas für mich getan, ich musste alles für sie machen.

Putzen, kochen, einkaufen, streichen, Möbel aufbauen, Termine vereinbaren und auch manchmal Ihre Arbeit machen, wofür Sie eigentlich bezahlt wird. Und sie bezeichnet sich als Mutter.

Ich habe keine Familie mehr. Seit dem ich zehn Jahre alt bin, gibt es dieses Wort Familie nicht bei mir in meinem Wortschatz.

An dem Abend als mich meine Brüder aus ihren Zimmer geschmissen haben und am nächsten Tag mit Dad abgehauen sind, existiert für mich keine Familie mehr.

Keiner von ihnen hat auch nur ein einziges Wort mit mir ausgetauscht. Sie haben sich für diesen Weg entschieden und ich muss wohl oder übel meinen eigenen jetzt alleine weiter gehen.

Aber immerhin bin ich dann weg von dieser Frau. Ich habe schon lange überlegt in ein anderes Land zu ziehen und da mir die Schule ein Stipendium verleihen will, damit ich endlich arbeiten kann, werde ich es annehmen und mich überraschen lassen wo ich nun leben und arbeiten werde. Ich hoffe irgendwas mit Autos. Ich liebe Autos und wollte schon immer mit Autos arbeiten.

Neues Leben, neuer Start.

        

Ivan__________

,,Dad wo sind meine Autoschlüssel?"

,,Die müssen neben den anderen Autoschlüsseln sein, hast du sie etwa wieder verlegt?"

,,Eigentlich nicht, aber wenn Kilian oder Jerom mit meinem Auto fahren, dann liegen die Schlüssel nicht mehr da wo sie sein sollten!"

,,Wenn sie nicht dort sind, dann schau mal im Flur auf der Kommode nach."

Jedes mal, nehmen Jerom und Kilian mein Auto, ich verstehe es einfach nicht, sie sollten doch durch ihre eigene Arbeit ihre eigenen Autos fahren und nicht meine!

Wozu arbeite ich denn wie ein Trottel um mir dieses Auto zu leisten, nur damit sie es fahren können. Ich weiß das uns die Firma zu fünzig Prozent gehört und wir auch die Autos fahren dürfen, aber immer wenn ich mir ein Auto nehme, nehmen es die Jungs auch. Die brauchen mal ihren eigenen Geschmack.

,,Ivan wir kommen sonst noch zu spät, Caleb hat noch etwas mit uns zu besprechen, bevor wir das andere Meeting mit den Käufern haben."

,,Was will er denn mit  uns besprechen? Hat er irgendwie was angedeutet oder angesprochen?"

,,Er hatte nur etwas von einem Stipendium gesprochen und einer Bewerberin."

,,Worin will uns Caleb schon wieder hinein verwickeln? Dieser Typ kommt immer wieder auf komische Ideen. Ich will mich schon gar nicht mehr an die letzte Idee erinnern, wo er bei jedem neuen Kauf eines Autos einen Monat gratis das Auto waschen lässt. Und wie hat es geendet? Jeden Tag kamen die selben Kunden nur um ihr Auto zu waschen!"

,,Ich weiß, aber er hat gesagt er will uns das erklären, also los."

Zusammen machen wir uns auf den Weg zur Firma.

Dort angekommen fahren wir mit dem Fahrstuhl bis zum dreißigsten Stockwerk.
Der Gang ist so leer und so still, es dürfen sich nur meine Brüder, mein Vater, Caleb und unsere Sekretärin hier befinden, kein anderer. Und deshalb bin ich so froh, wir mussten schon so viele Sekretärinnen kündigen, weil sie so oft versucht haben, sich an uns ran zu machen.

,,Ivan, Kilian ihr seit endlich da. Ich will nicht so viel Zeit verlieren, kommen wir zur Sache. Ich habe an einer Schule ein Stipendium verliehen, an ein Mädchen und sie wird übermorgen hier anfangen mit uns zu arbeiten. Und dann lehren wir sie aus, damit sie mit uns zusammen mit anderen arbeiten kann."

,,Das ist jetzt nicht dein ernst oder? Unter welchen Kriterien hast du überhaupt ein Stipendium gemacht? Du wählst ein Mädchen einfach so aus? Geht's dir eigentlich gut?!"

,,Sie ist siebzehn und wird in zehn Tagen achtzehn, sie ist einer der besten aus der Schule und liebt Autos und das Verhandeln, was wollt ihr denn mehr? Und ja ich habe es ohne eure Einstimmung gemacht, aber ich muss euch nicht wegen jedem Kram fragen."

,,Eben schon, wir sind Geschäftsmänner, wir müssen das alle zusammen entscheiden und nicht du alleine!"

,,Jetzt reg dich doch mal ab! Du machst andauernd Sachen und sagst nicht bescheid, aber jetzt wo ich eine gute Idee habe, gefällt sie dir nicht!"

,,Weißt du was, mach was du willst! Du machst es so wieso, aber ab jetzt ist es mir egal, ich will mit deiner neuen Helferin nichts zu tun haben und wehe dir, sie kommt mir in die Quere, dann garantiere ich für nichts mehr!"

WHITEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt