9. Rad des Schicksals

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Er fühlte seinen Geist unaufhörlich in die Tiefe stürzen

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Er fühlte seinen Geist unaufhörlich in die Tiefe stürzen. Mit jeder Sekunde schien die Geschwindigkeit seines Falls zuzunehmen, ein gnadenloser Sturz durch die kalte und endlose Dunkelheit.

»Alles ist gut... Du bist sicher...«, hallte es ein letztes Mal nach – ein flüchtiger Trost inmitten der unendlichen Leere, der im Angesicht der Ereignisse immer mehr seine Daseinsberechtigung zu verlieren schien und schon bald nur noch wie ein ferner Hall einer längst vergangenen Existenz sein würde.

Und kaum vergessen, schien die Realität sich bereits wieder zu wandeln, ein ständiger Fluss des Seins, der ihn im freien Fall durch die Dunkelheit trieb, während er vergeblich nach einem Halt zu greifen versuchte.

Kleine Risse in der Finsternis offenbarten flüchtige Einblicke in fremde Welten, fremde Gesichter, sogar fremde Wesen – wie kleine Fenster, an denen er jedoch mit solcher Geschwindigkeit vorbeisauste, dass es ihm unmöglich war, wirklich etwas zu erkennen.

Und obwohl ihm der freie Fall die Gewissheit eines imminenten Aufschlags verlieh, berührte er plötzlich wieder kalten, steinigen Boden, und ein allzu bekannter Schimmer durchzog die Dunkelheit, ohne eine erkennbare Form preiszugeben. War es wieder dieser Raum? Dieses Mal war kein Atem zu vernehmen. Er erinnerte sich der Augen. Dieser schrecklichen Augen...

»Und so bist du also gekommen«, zerschnitt plötzlich eine Stimme die Stille – ein Klang, der gleichzeitig überall und nirgends war, ein Echo, das von unsichtbaren Wänden abzuprallen schien und doch direkt in der Seele des Jungen widerhallte. Sein Atem stockte. Seine Muskeln wie gefroren.

Verwirrt und orientierungslos richtete sich der Junge auf, sein Herz pochte gegen die Rippen wie ein Vogel, der verzweifelt versuchte, seinem Käfig zu entfliehen.

»Wer... Was bist du?«, stammelte er, mit zittriger Stimme.

»Ich bin das, was in den Zwischenräumen der Gedanken verweilt, das Flüstern hinter der Stille, die Macht, die du in deiner tiefsten Verzweiflung zu finden hofftest«, antwortete die Stimme, die Worte umspielten ihn wie ein Windhauch, mal hier, mal dort, ein akustisches Spiel, das ihn vollständig umhüllte. Die Stimme erschien ihm sowohl männlich als auch weiblich, ein symbiotischer Tanz zweier sich überschneidender Frequenzen.

»Ich verstehe nicht. Was geschieht hier? Warum kann ich mich nicht erinnern? Ist dies hier ein Traum oder...«, seine Stimme brach ab, die Frage selbst erschien ihm so flüchtig wie der Traum selbst.

»Was ist ein Traum, wenn nicht die Reise des Geistes? Und was ist die Realität, wenn nicht ein Traum, der sich manifestiert hat?«, erwiderte die Stimme sanft, während sie gleich einer tiefen Resonanz seine Muskeln zu entspannen schien und sie erschlaffen ließ.

вσσк σƒ Tαммυz © [🇩🇪]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt