10. Echos aus der Tiefe

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Ein leises Stöhnen entwich seinen Lippen, als er die Augen öffnete und sich in einem Raum wiederfand, der in sanftes, tröstliches Licht getaucht war

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Ein leises Stöhnen entwich seinen Lippen, als er die Augen öffnete und sich in einem Raum wiederfand, der in sanftes, tröstliches Licht getaucht war. Um ihn herum erstrahlten Pilze in Grüntönen und Blautönen, deren ätherische Aura seine aufkommende Nervosität zu besänftigen vermochte. Doch diese flüchtige Ruhe konnte die aufsteigende Panik in ihm nicht völlig unterdrücken. Er war gerettet – so viel war sicher. Aber durch wen? Und warum?

Die Pilze verbreiteten ihr schillerndes Licht in Schweigen, während er sich bemühte, seinen Schmerz-gezeichneten Leib zu beleben

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Die Pilze verbreiteten ihr schillerndes Licht in Schweigen, während er sich bemühte, seinen Schmerz-gezeichneten Leib zu beleben. Seine Haut war übersät mit blauen Flecken und tiefen Schnittwunden. Mit einem gequälten Stöhnen richtete er sich langsam auf. Feuchte, erdige Luft füllte seine Lungen, und er sog sie tief ein, als würde er die Essenz dieser geheimnisvollen Welt einfangen.

Seine Sinne waren geschärft, lauschend auf jedes Geräusch, das Aufschluss über seine Umgebung geben könnte. In der schummerigen Dämmerung begannen seine Augen, die Konturen des Raumes zu entschlüsseln. Er bewunderte die leuchtenden Farben der Moose und Pilze, die den Raum mit einer mystischen Atmosphäre erfüllten, doch in ihm brannte eine viel dringlichere Frage: Wo war er? Wer hatte ihn hierhergebracht? Und warum hatte man ihn gerettet?

Während er sich vorsichtig umsah, fühlte er ein tiefes Unbehagen. Diese Schönheit, so verlockend und beruhigend sie auch war, konnte die schreckliche Ahnung nicht verdrängen, dass er in einer Falle saß. Diese Oase des Friedens war eine Illusion, eine Ablenkung von der bitteren Realität seiner Schwäche, ein Spiegelbild seiner absoluten Unwissenheit von der Welt die ihn umgab und den Körper, den er bewohnte. 

Sein Blick wanderte durch den Raum. Er bewunderte die leuchtenden Farben der Moose und Pilze, die diesen mit einer mystischen Atmosphäre erfüllten. Diese geschwungenen Bögen der Architektur, die eine harmonische Verbindung zur Natur bildeten. Jeder Blickwinkel offenbarte ein Detail von geradezu atemberaubender Schönheit, das seine Sinne gleichzeitig erfreute und verwirrte.

Wie in einem Gemälde zum Leben erweckt, tanzte das Licht durch den Raum und ließ die Schatten auf den Wänden tanzen. Es war eine Welt, die jenseits des Gewöhnlichen existierte, dies spürte er. Eine Oase der Ästhetik und des Friedens inmitten des Unerklärlichen.

Die unverhoffte Schönheit dieser Welt füllte sein Innerstes und bot ihm einen flüchtigen Moment der Vergessenheit, in dem die drohenden Gefahren dieser fremdartigen Umgebung verblassten. Doch sogleich wurde die friedvolle Szene von aufflackernden Bildern des Horrors unterbrochen. Die Kälte. Diese verunstalteten Körper. Das Schmatzen. Diese Unwissenheit, die Abhängigkeit und absolute Unfähigkeit, sich selbst zu retten – sie waren unerträglich. Er musste die Kontrolle über sein Schicksal zurückgewinnen, um jeden Preis.

Nervös zuckte er zusammen; schüttelte sich, als würde er so die Bilder los. Sein erster Versuch, sich aufzurichten, war von pochenden Schmerzen begleitet. Mit Mühe ließ er vorsichtig seine Füße über den Bettrand gleiten, doch seine eigene Schwäche überwältigte ihn, und unter seinem Gewicht brach er zusammen. Der Schmerz durchzuckte ihn erneut, schärfte seine Sinne, und in einem kurzen Moment der Klarheit versprach er sich selbst, dass er nie wieder so machtlos sein dürfe.

Mit einem gedämpften Aufprall landete er auf dem weichen Untergrund, der sich sanft anpasste und seine Form wiedererlangte. Doch das gedämpfte Geräusch hallte unheilvoll durch die Stille des Hauses. Zweifellos hatte es jeder Anwesende gehört.

Wie erwartet stampften nun schnelle Schritte nicht weit entfernt auf ihn zu. Panisch versuchte er zurück ins warme Bett zu klettern, zurück in Sicherheit, jener Ort, der ihm das erste Mal Geborgenheit geschenkt hatte. Doch noch bevor er dort ankam, flog die Tür auf und im schwachen Licht erkannte er sofort eine Strähne roten Haares, die durch das Aufreißen der Tür wie ein lebendiges Flammenmeer aufwirbelte.

Ein abrupter Ausruf ließ ihn zusammenfahren.

»Hey, Vorsicht! Nicht so hastig, mein Lieber!«, ertönte eine weibliche Stimme, die ihm seltsam vertraut vorkam. Mit der Anmut einer Raubkatze war sie im nächsten Augenblick bei ihm, hob seinen ausgemergelten Körper mühelos auf und bettete ihn zurück in die Laken. Ein angenehmer, süßlicher Duft umhüllte die Frau und zog ihn tiefer in ihre Aura des Geheimnisvollen.

»Wo ... wo bin ich?«, fragte er, verwirrt und leicht ängstlich, während er in die Augen der Fremden blickte. Sie zögerte einen Moment. Der Junge bemerkte ihre geröteten Augen. Sie wirkten, als hätten sie kürzlich Tränen vergossen. Dennoch sie verbarg ihre Traurigkeit geschickt hinter einer Maske der Fürsorge.

»Du bist in Sicherheit, bei mir zu Hause. Mein Name ist Zelia«, antwortete sie mit ruhiger Stimme, die seine angespannten Nerven zu beruhigte. Ein Hauch von Vertrautheit schien in ihrer Stimme mitzuschwingen, als ob eine entfernte Erinnerung in ihm erwachte. Doch bevor er diesen Gedanken weiter verfolgen konnte, wies Zelia auf einen kleinen Tisch neben ihm. Darauf stand ein großes Wasserglas und ein Teller mit einer suppenartigen Flüssigkeit.

Der kratzende Schmerz in seinem Hals, der nach Feuchtigkeit verlangte, wurde ihm plötzlich bewusst. Sein Durst war brennend, verzehrend wie ein inneres Feuer. Mit zitternder Hand griff er nach dem Glas, seine Finger krallten sich darum, als er die dringend benötigte Linderung herbeisehnte.

»Hey, hey! Mach nur langsam«, mahnte Zelia sanft und streckte eine schützende Hand aus, um ihn zu beruhigen. »Ich weiß nicht, wie lange du draußen warst. Aber übereile nichts beim Essen und Trinken. Du hast alle Zeit der Welt.« Ihre Stimme war sanft, doch unter der Oberfläche schwang ein leiser Ton der Sorge mit.

Sein Blick flackerte unruhig zwischen dem Glas Wasser und Zelia hin und her, während sein Magen wie auf einen Befehl hin unerbittlich knurrte. Er setzte das Glas an seine Lippen und nahm einen kräftigen Schluck, doch die Kraft fehlte ihm, es gerade zu halten, und das Wasser lief ihm den Hals hinunter. Doch sein Durst nach Antworten war bereits größer als der seiner trockenen Kehle.

»Was ist passiert?«, brachte er seine verwirrten Gedanken hervor. Der Ausdruck auf Zelias Gesicht verfinsterte sich schlagartig, als ob ein Schatten über die zuvor friedvolle Atmosphäre gezogen wäre. Ihre geschwollenen Augen, blitzten kurz auf, gefüllt mit einer dunklen Ahnung, ihre Sorge blieb deutlich erkennbar.

»Das wollte ich eigentlich dich fragen«, erwiderte sie, ihre Stimme durchzogen von einem Hauch von Melancholie. »Aber vielleicht solltest du dich zuerst ein wenig erholen, mein Armer...« Ihre Worte versanken und wurden vom Schweigen verschluckt. Eine bedrückende Stille lag zwischen ihnen, während sich die Fragen in ihm ansammelten.

вσσк σƒ Tαммυz © [🇩🇪]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt