19. Die Schwelle des Bardo

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»Bei allem Respekt, o Herr, auch ich bin in der Auslesung bewandert!«, verkündete Laveau mit einer subtilen, aber unverkennbaren Arroganz in ihrer Stimme

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»Bei allem Respekt, o Herr, auch ich bin in der Auslesung bewandert!«, verkündete Laveau mit einer subtilen, aber unverkennbaren Arroganz in ihrer Stimme.

»Du hast für heute genug angerichtet«, bellte Tokat zurück, seine Stimme von unterdrücktem Zorn getränkt, der wie ein schleichendes Gift die Luft erfüllte.

»Sie scheint eine direkte Verbindung zum Schläfer zu haben!«, entgegnete Laveau hastig, in einem verzweifelten Versuch, ihre Nützlichkeit zu betonen. »Während der Versammlung wurde sie bei diesem Thema ungewöhnlich emotional. Sie müssen sich sehr nahe stehen!«, fügte sie hinzu.

»Wie bereits befohlen, wird ein spezialisierter Aurane diese Angelegenheit untersuchen. Wir werden sehen, welches Muster diese eigentümlichen Zufälle ergeben. Falls Yaga in ihrer Zeit als Anführerin dieser Verschwörer Informationen zurückgehalten hat, werden wir sie niemals aus ihrem Geist extrahieren können. Doch es ist auffällig und riskant, zwei Mitglieder aufzunehmen, die ihre gegenseitige Identität kennen. Schließlich konnte sie durch den Nebel blicken. Es war ihre Kreation. Für solch schwere Verstöße gibt es oft nur einen Grund: die Liebe.« Tokats Stimme war nun eiskalt.

Ein Kloß bildete sich sofort in Zelias Hals, drängend und unerbittlich. Das Bedürfnis, ihn hinunterzuschlucken, wuchs zu einer unermesslichen Dringlichkeit an. Nicht jetzt, nicht in diesem Augenblick, da sie im grellen Licht der Verschwörung stand. Mit eiserner Disziplin zerrte sie ihren Geist ins Hier und Jetzt zurück, entfachte die Flammen ihrer Gedanken, die jede Empfindung erstickten.

Ihre Konzentration musste absolut sein, jede Ablenkung konnte sie verraten und ins Verderben stürzen.

»Moment, ich kenne diese Frau«, sagte Laveau plötzlich. »Es ist die Lebensgefährtin des Händlers: Eladan!«

Zelias inneres Feuer musste weiter brennen, es gab keinen anderen Weg. Jede Faser ihres Seins musste in Flammen stehen, um ihre Tarnung zu wahren.

»Eladan?«, rief Tokat erschrocken aus, unverhohlene Verwunderung schwang in seiner Stimme mit.

»Ja, der Händler der Zu-Kur! Draußen vor den Toren der Stadt! Kennt Ihr ihn?«, bohrte Laveau nach, ihre Stimme ein stetiger Tropfen, der die Steinmauer des Schweigens durchbrechen wollte.

Tokat zögerte, seine Gedanken rasten. »Das ergibt keinen Sinn! Ich habe bereits mit ihm zusammengearbeitet... Könnte er...?«, murmelte er, seine Worte verloren sich in der bedrückenden Atmosphäre.

Schritte hallten durch den Korridor.

»Herr, habt Ihr nach mir gerufen?«, drang schließlich eine fremde, durch die Dunkelheit.

»Wir haben einen wertvollen Fang gemacht. Die Zielperson ist Teil dieser Verschwörung. Verhört sie«, befahl Tokat.

Was nun? Sie befand sich in einer hoffnungslosen Lage, gelähmt, am Rande des Abgrunds, umgeben von Feinden, die ihre geistige Präsenz witterten wie hungrige Raubtiere. Schritte näherten sich.

вσσк σƒ Tαммυz © [🇩🇪]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt