21. Feuer an der Front

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Taohs Herz setzte einen Schlag aus, seine Augen weiteten sich vor Entsetzen

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Taohs Herz setzte einen Schlag aus, seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. »Ama – was ist passiert?«, schrie er, von panischer Sorge getrieben. Er rannte auf sie zu, seine Schritte unsicher auf dem unebenen Boden.

Zelia war außer Atem, ihre Augen wild und verzweifelt. »Der Obsidian, Taoh! Wo ist er?«, fragte sie dringlich. Doch noch bevor Taoh antworten konnte, erinnerte sie sich an die düsteren Visionen des Bardos, an die Träume, die sie heimgesucht hatten. Weinend fiel sie auf die Knie und umarmte ihren Sohn.

»Hör zu, mein Schatz. Es ist alles gut. Mir geht es gut. Das Blut ist nicht meines«, erklärte sie mit zitternder Stimme. »Ich wurde überfallen. Ich brauche den Obsidian, um uns verteidigen zu können!« Ihre Umarmung war fest, aber kalt. Ein grausamer Schock überkam sie, als sie erkannte, dass ihr Herz noch immer von einer eisigen Leere erfüllt war. War dies der Preis ihres Überlebens? Konnte sie wirklich ihre Familie schützen, wenn sie nichts mehr fühlte?

Taoh war wie gelähmt vor Panik in ihren Armen. »Ver ... Verteidigen? Überfall?«, stammelte er. Seine Gedanken wirbelten in alle Richtungen, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen.

»Der Obsidian, Taoh!«, wiederholte sie eindringlich. Taohs Hand erhob sich zitternd, und er deutete auf Atlans altes Zimmer. Zelia stand auf und eilte durch die Tür, wo sie Kamura und einen jungen Mann mit weißem Haar erblickte. Völlig fassungslos standen die beiden am Fenster, durch das laute Hilfeschreie drangen und die Luft mit einer Atmosphäre des Terrors erfüllten.

»Was ist passiert?«, fragte Kamura entsetzt, als er Zelia mit dem zerschundenen Gesicht, dem angeschwollenen Auge und den blutverschmierten Kleidern erblickte. Ihr Haar war in einem tiefen Rot getränkt und verlieh ihr eine fast dämonische Präsenz.

»Keine Zeit! Wo ist der Obsidian?«, drängte Zelia ungeduldig.

Geschockt zeigte Kamura auf den Boden, wo einige Obsidiansplitter lagen. Zelia sammelte jedes einzelne Stück hastig auf. »Das sind nur sechs ... wir brauchen mehr!«

Kamura brauchte einen Moment, um die Situation zu verarbeiten. Dann begriff er. Zögerlich zog er seine Kette vom Hals und warf sie Zelia zu. »Zwei, vier, sechs ... das macht zwölf Stück fürs Erste. Haben wir noch irgendwo einen Vorrat?«, fragte Zelia ungeduldig.

Draußen brach etwas ohrenbetäubend zusammen. Panische Todesschreie drangen in den Raum und ließen Zelia den Magen umdrehen. Die einst fröhlichen Laute von spielenden Kindern waren wie ausgewechselt – als würden dieselben unbeschwerten Kinder in größter Agonie schreien und weinen. Die Übelkeit überkam sie bei diesen herzzerreißenden Schreien der Qual. Sie taumelte benommen ins Bad.

Taoh war noch immer an der Tür zusammengesackt, wo Zelia ihn zurückgelassen hatte. Er blickte panisch zu Kamura, der ebenfalls seine Angst nicht verbergen konnte und sich beschämt abwandte. Innerlich kämpfte er mit sich selbst: 'Du kannst nicht immer so viel Schwäche zeigen. Taoh braucht Dich! Sei ein großer Bruder. Sei ein Vorbild.'

вσσк σƒ Tαммυz © [🇩🇪]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt