7. Aufstieg zum Tiefpunkt

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Yagas Worte waren durchtränkt von tiefster Verbitterung

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Yagas Worte waren durchtränkt von tiefster Verbitterung. Ihre raue Stimme trug das Gewicht einer unerträglichen Entscheidung.

Ein schriller Aufschrei zerriss plötzlich das vorherrschende Chaos. Taoh machte eine instinktive, scharfe Wendung, sein Blick flackerte zwischen Yaga und Kamura hin und her. Kamura sank zusammen, wie eine Marionette, deren Fäden plötzlich durchtrennt wurden, geschwächt und überwältigt von einer unsichtbaren Last. Yaga schien jedes Detail zu analysieren, jede mögliche Konsequenz zu bedenken.

Blitzschnell reagierte Taoh, seine Arme fingen Kamura auf, hielten ihn sicher und fest. »KAMURA!«, rief er, seine Stimme durchdrungen von Panik, während er seinen Bruder schüttelte. Kamuras Augen öffneten sich schwach, sein Blick trüb. »Verzeiht ...«, hauchte er.

Als sich der Staub der Verwirrung ein wenig zu legen begann, fiel Taohs Blick auf etwas Ungewöhnliches: Eine Kette mit dunklen Steinen, die sich um Kamuras Hals schmiegte, nun sichtbar durch die hastigen Bewegungen.

»Obsidian ...«, flüsterte Taoh, seine Verwirrung spiegelte sich in jedem Wort. »Wie ... wann hast du-«

Ehe er weiterfragen konnte, schnitt Yagas Stimme durch die Luft, schärfer und dringlicher als zuvor.

»Ich sagte bereits, geht jetzt! Sputet euch! Ihr werdet eure Antwort schneller bekommen, als euch lieb ist«, sagte sie, ihre Stimme trug trotz der Strenge einen Unterton von Mitgefühl, getrieben von der Notwendigkeit, sie vor etwas zu schützen, das größer war als ihre Fragen, größer als das Hier und Jetzt.

Taoh, verwirrt aber angespornt durch Yagas eindringliche Worte, half Kamura auf die Beine.

Kamura murmelte geistesabwesend vor sich hin:

»Verzeihung, verzeiht mir. Ich weiß selbst nicht, was vor sich geht. Doch irgendetwas ist grundlegend falsch. Und es steht uns zu, dies zu erkennen!«, sprach er, seine Stimme getränkt in einem tiefen Bedauern.

Ohne einen weiteren Blick zu wagen, verließen die Brüder den Raum. Taoh stützte seinen geschwächten großen Bruder, während Yagas Augen ihnen, erfüllt von einem stillen Verständnis und Mitgefühl, nachsahen.

Wieder fanden sie sich in der erdrückenden Dunkelheit der Gänge wieder. Die düsteren, undurchsichtigen Korridore verschluckten sogleich ihr leises Tappen, als Kamura sich, den Rücken an die kalte, feuchte Wand gelehnt, dem Strudel seiner Gedanken hingab. Er versuchte verzweifelt, ein Licht in das Dunkel seines verstörten Verstandes zu bringen.

»Was zum blauen Teufel war das eben?«, hauchte Kamuras Stimme ungläubig. »Meine aktivierten Augen erhaschten nur einen flüchtigen Blick ...« Sein Tonfall war entrückt, unwirklich, als würde er aus einem fernen, unergründlichen Abgrund zu ihnen sprechen.

Taoh spürte, wie sein Herz in wilden Schlägen gegen die Brust trommelte, ein rasendes Pochen, das drohte, seine Kehle zu verschließen. »Was ... was hast du gesehen?«, stammelte er, seine Stimme ein zittriges Flüstern, getragen von einer Mischung aus Furcht und unaufhaltsamer Neugier.

Kamura atmete tief durch, ein Atemzug, der die erdrückende Stille zu zerschneiden schien. Er hob den Blick, ein schwacher Lichtschimmer in der allumfassenden Dunkelheit, die einzige Quelle von Licht, und doch so voller Schatten.

Ohne die Züge seines Gesichts erkennen zu können, sah Taoh in Kamuras Augen einen Schrecken, der sich tief in dessen Innerstes eingegraben haben musste.

»Es war nur ein Moment, aber was ich sah ... es war nicht außerhalb, sondern in mir ... Bilder von Menschen, gefangen in den Klauen des blauen Teufels, verloren in den endlosen Tiefen der Höhlen ... Sie bewegten sich wie Marionetten, zerrissen zwischen blinder Ergebenheit und verzweifelter Hoffnung, ausführend seine düsteren Befehle. Krieg ... Tod ... und dann Wasser ... so viel ... mehr, als alles, was ich je gesehen habe! Und ... Ghouls ... vor den Toren Narakas! Wir müssen umkehren, Taoh! Yaga hatte recht, die Schatten regen sich!«, rief Kamura verzweifelt aus.

вσσк σƒ Tαммυz © [🇩🇪]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt