Kapitel 1

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pov. bokuto
Der heutige Tag war wahrscheinlich mit einer der beschissensten Tage in meinem Leben. Meine Eltern verschifften mich nach Schottland auf ein Internat und hatten es nicht einmal für nötig gehalten mich zum Flughafen zu begleiten, geschweige denn sich von mir zu verabschieden. Um sicherzustellen, dass ich nicht schon hier abhauen würde, hatten sie einen Bodyguard engagiert, welcher mich bis zum Internat begleiten würde und dann wieder nach Tokio fliegen würde. Das einzig gute daran war, dass ich die nächsten 17 Stunden nicht ganz alleine verbringen musste. Ich fragte mich die ganze Zeit warum meine Eltern mich ausgerechnet auf ein Internat nach Schottland schicken mussten, wir ihnen eins in Japan nicht gut genug. War ihnen das etwa nicht weit genug weg? Tja, so haben sie zumindest eine plausiblere Ausrede, wenn sie an Besuchstagen nicht kommen. Wollen sie mich vielleicht auch einfach damit bestrafen, dass ich die nächsten 2 Jahre in einem Land verbringen muss, in dem es nur regnet und nicht wirklich warm werden wird. Aber um nicht alles ganz so negativ zu sehen, bin ich zumindest so die Arschlöcher von meiner alten Schule los, wobei... "Letzter Aufruf für den Flug Tokio nach Edinburgh, wir bitten alle Fluggäste, sich bei ihrem Gate zu versammeln", riss mich eine laute Stimme aus meinen Gedanken. "Komm schon Bokuto, wir müssen zum Gate", meinte Kwon, mein Bodyguard, dann und wir setzten uns in Bewegung. Da wir Sitze in der ersten Klasse hatten, durften wir mit den anderen erste Klasse Passagieren als Erste ins Flugzeug und mussten nur kurz am Gate warten. Zumindest eine Sache, die meine Eltern richtig gemacht hatten.
Der Flug ging tatsächlich schneller rum als erwartet. Ich hatte die meiste Zeit, fast 12 Stunden, geschlafen und die restlichen Stunden damit verbracht Filme zu gucken und zu essen. Kaum hatten wir das Flugzeug in Edinburgh verlassen, da erschlug uns schon das beschissene Wetter. Ein grauer, wolkenbedeckter Himmel und wie der Wetterbericht es vorhergesagt hatte, waren es gerade mal 18 Grad und das Mitte August. Obwohl ich mir schon einen dickeren Pullover angezogen hatte, fing ich ziemlich schnell an zu frieren. Meine Laune war nun endgültig im Keller und auch während der Taxifahrt vom Flughafen zum Internat wurde sie nicht viel besser. Ziemlich schnell hatten wir Edinburgh auch schon verlassen und fuhren bald nur noch durch ländlichere, abgelegenere Gegenden. Nach fast drei Stunden Fahrt kamen wir in Aberdeen an, wo sich das Internat befinden sollte. Wie mit dem Schulleiter abgesprochen, kamen wir gegen halb vier am Internat an und ich musste tatsächlich zugeben, dass das riesige Gebäude, vor dem das Taxi stehen blieb schon beeindruckend war. Es sah sehr alt aus und hatte irgendwie etwas faszinierendes, mysteriöses an sich. Das gesamte Grundstück an sich schien riesig zu sein. An das Hauptgebäude grenzten drei weitere Häuser, welche ich schon vom Auto aus als die Wohnheime identifizieren konnte. "Tschüss Kwon, danke für die Gesellschaft", verabschiedete ich mich von meinem Bodyguard und holte mein Gepäck aus dem Kofferraum, bevor das Taxi auch schon wieder weg fuhr. "Herzlich Willkommen an der 'Dunrobin International Boarding School of Aberdeen'", wurde ich direkt von einem älteren Herrn mit einem freundlichen Lächeln begrüßt. Ich versuchte mir meine schlechte Laune nicht anmerken zu lassen, denn er konnte nichts dafür, dass ich jetzt hier war. "Ich bin Alistair Montgomery, der Schulleiter dieses wundervollen Internats. Du musst Kotarou Bokuto sein, nicht wahr?", fragte er, nachdem er sich vorgestellt hatte. "Ja, das bin ich", versuchte ich, ihm so höflich wie möglich zu antworten. "Ich werde dir jetzt erstmal eine kleine Führung geben und dich dann zu deinem Zimmer bringen. Es wird einige Tage dauern, bis du dich wirklich zurechtfindest, aber deine Mitschüler helfen dir bestimmt", erklärte er, während wir uns auf den Weg machten.
Die Führung dauerte nicht lange, denn er zeigte mir nur, wo sein Büro war, wo er mir auch gleich alle wichtigen Papiere gab. Dann machten wir uns auch schon auf den Weg zu den Wohnheimen. Wir gingen einen langen Flur entlang, bis wir vor Zimmer 308 stehen blieben. Als niemand auf Mr. Montgomerys Klopfen reagierte, holte dieser einen Schlüssel aus seiner Tasche und schloss die Tür auf. "So und hier wirst du die nächsten beiden Schuljahre wohnen", erklärte er und übergab mir den Schlüssel. Das glaubst aber auch nur du, dass ich die nächsten zwei Jahre hier verbringen werde. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr und sagte dann:"Akaashi wird bestimmt auch jeden Moment kommen, der Unterricht ist erst seit ein paar Minuten vorbei. Du kannst dich ja schonmal ein bisschen einrichten und wenn du sonst noch irgendwelche Fragen hast, weißt du ja wo du mich findest. Ansonsten kann Akaashi dir bestimmt auch helfen." Ich sah mich ein bisschen im Zimmer um und setzte mich dann erst einmal auf das Bett, welches noch ziemlich leer war. "Mr. Montgomery gut das ich sie treffe, ich wollte unbedingt mit ihnen reden wegen der E-Mail die sie geschrieben hatten. Sie haben das doch nicht ernst gemeint oder, ich muss mir doch nicht wirklich das Zimmer mit irgendeinem Fremden teilen? Können sie ihn nicht irgendwoanders hinstecken?", hörte ich eine entfernte Stimme und noch hatte ich die Hoffnung, dass das nicht der Junge war mit dem ich mir das Zimmer teilen musste. "Doch das war ernst gemeint und ich möchte darüber auch nicht diskutieren. Sie sorgen bitte dafür, dass er sich wohl hier fühlt. Wir sehen uns dann später bei der Willkommenszeremonie Akaashi." Autsch. Ich hatte zwar sowieso keine großen Erwartungen gehabt, aber das habe ich nun wirklich nicht gebraucht. Egal, vergiss es einfach. Du bist nicht hier, um Freunde zu finden. Vier Monate und dann haust du sowieso von diesem scheiß Ort ab.
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Das war auch schon das erste Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen :)
Ich würde mich sehr über Feedback freuen :)
~955 Wörter

Loving you, loving me?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt