Kapitel 3

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pov.bokuto
"Nach der Zeremonie gibt es Abendessen, du kannst einfach der Menge folgen dann findest du den Weg zur Mensa schon." Mit diesen Worten hatte Akaashi mich einfach stehen gelassen und war zu seinen Freunden gegangen. Sofort fingen diese an zu lachen und zu flüstern. Am liebsten wäre ich einfach sofort hier abgehauen. Ich hasste einfach alles an dieser Schule. Wobei, optisch gesehen war die Schule echt der Knaller. Das war aber auch das einzige, was mir hier gefiel. Ich versuchte mich nicht zu sehr in Akaashis Verhalten reinzusteigern und suchte mir dann irgendwo einen freien Platz in der Halle. Hauptsache weit weg von ihm. Die Zeremonie dauerte nicht lange und dann wurden wir auch schon zum Abendessen geschickt. So wie Akaashi es gesagt hatte, folgte ich der Menge und kam zum Glück in der Mensa an. Ich hatte das letzte Mal gegessen als im Flugzeug saß und war wirklich am verhungern. Wie zu erwarten war die Reihe endlos lang und ich musste eine gefühlte Ewigkeit warten, bis ich endlich was zu essen bekam. Es gab Nudelsuppe und Reis mit Gemüse, mir lief achon das Sasser im Mund zusammen. Ein bisschen verloren stand ich für einen Moment einfach nur da und wusste nicht, was ich machen sollte. Ich kannte wirklich niemanden bis auf Akaashi und zu dem würde ich mich auf keinen Fall setzten. Während mein Blick durch den Raum streifte, stellte ich aber leider auch fest, dass es keinen einzigen leeren Tisch gab, weswegen ich mich zwangsläufig irgendwo dazusetzen musste. "Hey Kageyama, wollen wir den Jungen da fragen, ob er sich zu uns setzen will. Er scheint neu zu sein", hörte ich jemanden neben mir sagen und fragte mich, ob deejenige von mir sprach. "Hey du da. Ich bin Hinata, willst du dich mit an unseren Tisch setzen, du stehst da schon ziemlich lange", sprach mich ein kleiner Junge mit orangenen Haaren dann an. "Ja klar! Danke, das ist super nett von dir. Ich bin übrigens Bokuto, ich bin neu hier", stellte ich mich auf dem Weg zum Tisch vor. "Hey Leute, das ist Bokuto, er ist ein neuer Schüler hier und kennt noch niemanden, deswegen habe ich ihn zu uns an den Tisch eingeladen", stellte Hinata mich vor und die anderen begrüßten mich freundlich. Sofort fühlte ich mich ein bisschen besser, denn sie nahmen mich direkt in ihre Gruppe auf. "In was für einem Haus bist du eigentlich?", erkundigte sich dann Hinata und ich hatte wirklich keinen Plan, wovon er da sprach. "Was meinst du mit Haus?", fragte ich deswegen. "Also wir haben hier an der Schule drei Wohnheime und die haben alle ihre eigenen Namen. Es gibt einmal das Krähenhaus, in dem wir alle sind, dann das Katzenhaus und das Eulenhaus", erklärte er und zeigte auf zwei andere Tische. Einer dieser Tische war der an dem Akaashi saß. "Dann bin ich wohl offensichtlich im Eulenhaus", meinte ich dann unf sah kurz rüber zu Akaashi. "Haha, das passt irgendwie. Du erinnerst mich ein bisschen an eine Eule", platzte Hinata dann heraus und bekam sofort einen Stoß von dem schwarzhaarigen Jungen, welcher neben ihm saß. "Aua, wofür war das denn", schimpfte er sofort und ich musste mir mein Lachen verkneifen. "Die beiden sind immer so, ignorier sie einfach", meinte dann ein Junge, der sich als Daichi vorgestellt hatte zu mir und wir kamen ein bisschen ins Gespräch.
Nach dem Abendessen ging es mir tatsächlich um einiges besser und ich fühlte mich hier nicht mehr so unwohl. Ich meine natürlich werde ich nicht lange bleiben, aber das heißt ja nicht, dass ich mich die nächsten vier Monate scheiße fühlen muss. Ich merkte langsam, wie sich der Jetlag bemerkbar machte und ich extrem müde wurde. Ich hatte mich von den anderen verabschiedet und wollte mich gerade auf den Weg zum Zimmer machen, als mir klar wurde, dass ich keinen Plan hatte, wo ich hin musste. Ich sah mich ein bisschen um, in der Hoffnung, einen Plan irgendwo zu finden, doch ich fand nichts. Fuck, wo bin ich denn bitte jetzt? Ich bin doch nur ein paar Schritte gegangen. So wie es aussah, hatte ich mich tatsächlich verlaufen. Ich wollte gerade anfangen zu fluchen, als ich jemanden sah. "Hey du! Ich bin neu hier, kannst du mir vielleicht sagen, wie ich zu Zimmer 308 komme?", fragte ich, während ich zu den Jungen lief. "Ja klar, welches Haus bist du denn?", wollte er wissen und ich sagte ihm, dass ich im Eulenhaus sei. Er fing an, mir den Weg zu erklären und ich verstand nur Bahnhof. "Warte. Komm, ich zeig dir den Weg. Ich bin übrigens Kuroo", stellte er sich vor und wir machten uns auf den Weg. "Omg danke, ich glaube ich hätte mich wieder verlaufen. Diese Schule ist einfach soooooo riesig! Ah und ich bin Bokuto", plapperte ich drauf los und Kuroo fing an, mir davon zu erzählen, wie oft er sich hier bisher schon verlaufen hatte. "...und das obwohl ich schon 2 Jahre hier an der Schule bin. Kannst du dir das vorstellen? Hier ist übrigens dein Zimmer", meinte er dann und blieb vor der Tür stehen. "Danke, danke, danke! Ich glaube, ich wäre gestorben, wenn du mir nicht den Weg gezeigt hättest. Der Jetlag macht sich gerade so richtig bemerkbar und ich will einfach nur noch schlafen, mich zu verlaufen wäre einfach nur das Schlimmste. In welchem Jahrgang bist du eigentlich?", wollte ich dann wissen. "12ter, und du?" "Cool, ich auch. Vielleicht sehen wir uns dann morgen mal", meinte ich dann. "Ganz bestimmt. War wirklich cool dich kennengelernt zu haben Bokuto. Bis morgen", verabschiedete sich Kuroo und nachdem ich mich auch verabschiedet hatte, machte er sich auf den Weg zu seinem Zimmer.
Nach einem kurzen Klopfen, um sicher zu gehen, dass Akaashi nicht nackt oder sowas im Zimmer war, betrat ich dieses. "Wo warst du?", erkundigte sich Akaashi, welcher schon im Schlafanzug auf seinem Bett saß. "Hab mich verlaufen", erklärte ich knapp und holte mir einen Schlafanzug aus dem Kleiderschrank. "Okay. Ich habe mir übrigens deinen Stundenplan angesehen. Wir haben morgen beide in der ersten Stunde Biologie, deswegen können wir zusammen hingehen", erwähnte Akaashi dann so nebenbei. "Bist du etwa durch meine Papiere gegangen?", fragte ich schockiert und sah zu den Schreibtischen. "Nein, sie lagen einfach nur auf meinem Schreibtisch und weil dein Stundenplan ganz oben lag, habe ich es zufälligerweise gesehen", erklärte er und ich merkte, wie sich meine Müdigkeit und Wut mischten, was gar nicht gut war. "Sehr schön und am Ende lässt du mich dann wieder einfach doof stehen. Folg der Menge", zitierte ich ihn und ging ins Badezimmer, wo ich die Tür hinter mir zuknallte. Ich legte meine Sachen auf eine Ablage neben der Dusche und schaltete diese dann an. Ich schaffte es, mich ein bisschen zu beruhigen und micht nicht zu sehr in die Situation hineinzusteigern. Es ist alles gut, der Tag heute war einfach generell beschissen, deswegen bist du so sensibel. Das wird sich bestimmt bald alles legen und du hast ja auch schon ein paar nette Leute kennengelernt. Du musst in diesem Zimmer nur schlafen. Nur schlafen. Als ich fertig war und wieder ins Zimer ging, legte ich mich direkt in mein Bett, da ich wirklich einfach nur noch schlafen wollte. "Bokuto, tut mir leid, dass ich dich einfach stehen lassen habe. Das war echt eine scheiß Aktion von mir und wird nicht wieder vorkommen", hörte ich wie Akaashi sich entschuldigte, doch ich wollte dazu jetzt nichts sagen. Da ich ihm den Rücken zugekehrt hatte, tat ich einfach so, als wäre ich schon eingeschlafen. Vielleicht ist Akaashi ja doch kein so schlechter Mensch. Vielleicht hatte er ja einen Grund...
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Loving you, loving me?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt