Kapitel 5

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pov.akaashi
Nachdem ich das Zimmer wieder verlassen hatte, machte ich mich auf den Weg zurück zum Training. Tausende Gedanken schwirrten mir gleichzeitig durch den Kopf und ich hatte echt ein schlechtes Gewissen. Woher hätte ich denn wissen sollen, dass es ihm so geht? Verdammt, ich hätte auf Konoha hören sollen und ihm eine Chance geben sollen. Er scheint ja auch eigentlich echt nett zu sein. Ich muss das irgendwie wieder gut machen und ihm zeigen, dass ich kein riesen Arschloch bin. Bevor ich in die Halle ging, versuchte ich meine Gedanken zu sammeln und beschloss nach dem Training mit Konoha zu reden und ihn nach Rat zu fragen. Ich ging zum Coach und informierte ihn, dass es Bokuto nicht gut ging und er deswegen nicht gekommen war. "Er ist noch nicht so lange hier, deswegen wusste er nicht, dass er sich abmelden muss. Morgen kommt er aber zum Training", erklärte ich dann. "Ist okay, dann wärm dich ein bisschen auf und geh zu den anderen Aufschläge üben", wies er mich an und ich tat dies. "Was ist mit Bokuto?", erkundigte sich Konoha direkt, als ich zu ihnen kam. "Er fühlt sich nicht gut. Wir reden nach dem Training, okay?", flüsterte ich dann, damit mich niemand anderes aus dem Team hörte und Konoha nickte nur.
Nach etwa eineinhalb Stunden war das Training vorbei und da das Wetter ziemlich gut war fragte ich Konoha:"Wollen wir spazieren gehen?" "Klar, du wolltest mir ja noch erzählen was mit Bokuto ist", sagte er und wir machten uns auf den Weg. Ich hatte mir schon während des Trainings überlegt, was ich sagen würde, da ich Bokuto ja versprochen hatte, niemandem etwas zu sagen. "Naja also das Ding ist das, weil ich mich so scheiße verhalten habe dachte Bokuto, dass wir ihn nicht leiden können. Als er dann herausgefunden hat, dass wir alle im Team sind wollte er nicht kommen und eigentlich eine andere AG wählen. Ich habe ihm dann gesagt, dass dem nicht so ist und morgen kommt er dann zum Training", erklärte ich ihm erst einmal die Ausgangssituation. "Weißt du, ich habe es dir ja von Anfang an gesagt, aber du wolltest ja nicht auf mich hören", tadelte mich Konoha direkt und ich meine er hatte ja recht. "Du weißt, was vor vier Jahren passiert ist und das ich nichts dafür kann", versuchte ich mich zu verteidigen, merkte aber schon sofort, wie dumm sich das wahrscheinlich anhörte. "Ich weiß, aber das ändert nichts daran, dass du Bokuto eine Chance geben solltest. Vor allem seid ihr jetzt keine 13 Jahre mehr, sondern fast erwachsen", erinnerte Konoha mich und ich konnte nicht anders als ihm zuzustimmen. "Ja ich weiß. Ich will es aber irgendwie wieder gut machen, weißt du vielleicht wie ich das anrichten könnte?", wollte ich dann wissen. "Wie wäre es wenn du ihn erst einmal an unseren Tisch einzulädst. Ich meine er ist ja auch im Volleyballteam was bedeutet, dass er dazu gehört", schlug er vor und das war echt keine schlechte Idee. Wieso bin ich da eigentlich nicht selbst drauf gekommen? "Und vielleicht solltest du auch ein bisschen auf ihn zugehen. Versuchen ihn besser kennenzulernen und auch etwas mehr von dir zu erzählen. Dann hat Bokuto vielleicht nicht mehr so ganz das Gefühl, dass du ihn nicht leiden könntest", sprach Konoha weiter und ich nickte. "Vielen, vielen Dank. Ich weiß echt nicht, was ich ohne dich machen würde", bedankte ich mich und wir machten uns auf den Weg zu unseren Zimmern, da es in einer halben Stunde Abendessen geben würde.
Ich hatte beschlossen, mich noch einmal bei Bokuto zu entschuldigen und ihm ein bisschen was von dem Vorfall vor 4 Jahren zu erzählen. Ich wollte, dass er verstand warum ich mich so verhalten hatte. Mit einem mulmigen Gefühl betrat ich das Zimmer und ich sah Bokuto auf seinem Bett sitzen. Seine Augen waren gerötet und auch ein bisschen angeschwollen. Er musste wirklich geweint haben. Ich stellte meine Sporttasche neben der Tür ab und ging dann zu ihm. "Darf ich?", fragte ich und deutete auf sein Bett. Bokuto nickte nur und ich setzte mich vor ihn. "Ich wollte mich noch einmal richtig für mein Verhalten entschuldigen. Ich hatte gehofft, dass du mir eventuell verzeihen kannst, wenn du weißt warum ich so gewesen bin, denn es hatte absolut nichts mit dir zu tun, sondern mit einem Vorfall vor 4 Jahren", fing ich an zu erzählen und Bokuto hörte mir aufmerksam zu. "Also vor 4 Jahren da hatte ich einen Zimmerpartner, der auch neu hier auf die Schule gekommen ist. Wir haben uns ziemlich schnell angefreundet, aber ich hatte ihm wohl ein bisschen zu viel von mir erzählt und auf einmal wusste die ganze Schule Dinge, von denen eigentlich niemand etwas erfahren sollte. Zudem hat er auch Gerüchte verbreitet und ist letzendlich von der Schule geflogen, weil er auch noch ganz viel andere Scheiße gemacht hat. Seitdem hatte ich keinen Zimmerpartner mehr, damit so etwas nicht noch einmal passieren würde. Tja und den Rest kannst du dir wahrscheinlich schon denken. Als ich dann erfahren habe, dass ich mir wieder mit jemanden das Zimmer teilen soll hatte ich Angst, dass so etwas nochmal passiert und habe beschlossen, dass ich es nicht noch einmal so weit kommen lasse und habe versucht dich auf so viel Abstand wie nur möglich zu halten. Ich habe dabei aber leider nicht bedacht wie es dir damit geht und das tut mir leid", versuchte ich ihm die Situation so gut es ging zu erklären und entschuldigte mich noch ein letztes Mal. "Danke, dass du mir das erzählt hast Akaashi und ich verzeihe dir. Ich hätte dir wahrscheinlich sowieso verziehen", gab er zu und ich war wirklich erleichtert. "Wenn du willst kannst du dich gleich beim Essen zu mir und den anderen an den Tisch setzen", schlug ich ihm dsnn vor. "Ich habe, um ehrlich zu sein, keinen Hunger. Ich glaube, ich lasse das Essen heute Abend ausfallen", erklärte er. "Bist du sicher?", hakte ich noch einmal nach und er nickte. "Wenn du doch Hunger bekommen solltest, kannst du mir einfach schreiben, dann bringe ich dir was mit. Warte, hier das ist meine Nummer", sagte ich und gab ihm den Post-It, auf den ich schnell die paar Zahlen gekritzelt hatte. Dankend nahm er diesen an und zog mich noch schnell um, bevor ich das Zimmer verließ. Bitte lass das kein Fehler gewesen sein. Bitte lass es dieses Mal funktionieren, dachte ich mir, auf dem Weg zur Mensa. Doch ich musste ehrlich zugeben, dass ich ein ziemlich gutes Gefühl hatte. Ich hatte das Gefühl, dass eine Freundschaft mit Bokuto eine gute Entscheidung war.
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Loving you, loving me?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt