Kapitel 13

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pov.akaashi
Der nächste Monat verging schneller als gedacht und mittlerweile war es schon Ende Oktober. So wie jedes Jahr im Internat, nahte die große Halloween-Party und alles war schon im großen Gange. Trotz allem ließen sich die Lehrer von diesem Ereignis nicht abhalten uns auch noch einen Tag vor unserem langen Halloween-Wochenende einen Test schreiben zu lassen. Aufgrund dessen saß ich nun hier schon den ganzen Abend mit Bokuto in der Bibliothek und half ihm dabei, für den Chemie-Test zu lernen. Ich warf einen Blick auf die Uhr und stellte überrascht fest, dass es schon halb elf war. "Das reicht nun mit dem Lernen, würde ich sagen. Alles was du jetzt nicht kannst, werde ich dir auch bis morgen nicht mehr beibringen können, dafür ist es schon viel zu spät", erklärte ich und klappte die Bücher zu. "Ist gut, vielen Dank Akaashi. Ich denke mal, dass es für morgen reichen wird", meinte er grinsend und streckte sich. "Weißt du, ich bin echt aufgeregt wegen morgen, ich kann es nicht glauben, dass wir endlich Zeit haben Kostüme für die Halloween-Party zu kaufen. Ich habe echt noch nie Halloween gefeiert", gab er zu und ich musste lächeln. Ich freute mich wirklich, denn die letzten Wochen waren echt hart gewesen. Nachdem was in Edinburgh passiert ist, war es schwer für Bokuto wieder zur Normalität zurückzufinden und auch seine Albträume waren wieder schlimmer geworden. Mittlerweile redete er zwar öfters mit mir, wenn ihn etwas bedrückte, doch es war noch immer nicht leicht für ihn. Deswegen freute es mich umso mehr, dass wir morgen mal einen Tag Abstand von allem hier hatten. Wir hatten geplant, nach der Schule in die Innenstadt zu fahren, nach Kostümen für die Party zu gucken und dann ins Kino zu gehen. Danach hatte ich auch noch eine Kleinigkeit geplant, von der Bokuto aber nichts wusste. Es war das erste Mal, dass Bokuto und ich so richtig etwas miteinander unternahmen, was nichts mit Schule oder Volleyball zu tun hatte, und ehrlicherweise war ich schon ein bisschen aufgeregt, aus welchem Grund auch immer.
Als wir am nächsten Tag nach dem Unterricht auf dem Weg zur Bushaltestelle waren, war Bokuto total hibbelig. Er hatte schon den ganzen Tag darauf hin gefiebert. Doch als wir dann im Bus saßen wurde Bokuto auf einmal wieder ganz still. Dies war nicht ungewöhnlich, weshalb wartete ich erst einmal ab, ob Bokuto mir von sich aus erzählen würde was ihn bedrückt. "Weißt du Akaashi, ich habe sowas schon seit Jahren nicht mehr gemacht. Vor allem nicht mit einem Freund, weil ich nie wirklich welche hatte. Ich kann mich schon gar nicht mehr daran erinnern wann ich das letzte Mal im Kino gewesen bin, oder ob ich überhaupt jemals bewusst dort gewesen bin", brach er dann das Schweigen und ich war schockiert. Ich hätte nie gedacht, dass sein Leben tatsächlich so einsam gewesen ist. "Ich meine ja ich hatte mein Volleyballteam, bis sie herausfanden, dass ich schwul war, aber auch sie wollten nie etwas mit mir machen. Ich war schon immer anders gewesen und meine aufgedrehte Art war einfach zu viel für sie, für alle gewesen", erzählte er weiter und hatte seinen Blick dabei die ganze Zeit aus dem Fenster gerichtet. Ich legte meine Hand an seine Wange und drehte sein Gesicht in meine Richtung, so dass er mich ansehen musste. "Für mich bist du nicht zu viel, nur damit du das weißt und ich mag dich so wie du bist. Das alles liegt in deiner Vergangenheit. Jetzt hast du mich und dein neues Team, die dich auch alle so mögen wie du bist. Also denk bitte nicht, dass du dich noch für irgendjemanden verstellen müsstest", sprudelten die Worte nur so aus mir raus und mir wurde erst richtig Bewusst was ich gesagt hatte, als Bokuto mich in eine Umarmung zog. "Ich mag dich auch so wie du bist Akaashi", nuschelte er dann und bevor ich noch etwas erwidern konnte wurde auch schon unsere Haltestelle angesagt. "Wir müssen hier raus", meinte ich dann und Bokuto löste die Umarmung direkt.
Im Kaufhaus gingen wir durch alle möglichen Läden, bis wir es endlich geschafft hatten, unsere Kostüme zu finden. Bokuto hatte die Idee, dass wir uns einfach nach unseren Harry Potter Häusern verkleiden könnten und so hatten wir uns Umhänge, Krawatten und Zauberstäbe besorgt. Bokuto als Hufflepuff und ich als Ravenclaw. Wie Bokuto durch alle Läden gegangen ist und versucht hat, die perfekten Kostüme zu finden, war schon süß. Warte, stopp Akaashi. Was denkst du denn da? Bokuto ist doch nicht süß. Er ist dein Kumpel. Wobei... Naja, wenn du ehrlich zu dir selbst bist, musst du jedes mal schmunzeln, wenn er angerannt kommt und was Neues gefunden hat und... Stopp, stopp, stopp zu viel. Nein, wir steigern uns hier in nichts rein. Das hat überhaupt nichts zu bedeuten, überhaupt... "Und Akaashi, was sagst du?", holte Bokuto mich auf einmal aus meinen Gedanken und ich zuckte kurz zusammen. Er hatte gerade sein Kostüm anprobiert und es passte einfach perfekt zu ihm. "Das passt wirklich perfekt zu dir, du solltest es definitiv so nehmen", sagte ich wahrheitsgemäß und Bokuto grinste mich breit an, bevor er wieder in der Umkleide verschwand. "Willst du Deins nicht auch anprobieren?", wollte er dann wissen. "Ne, das wird schon alles so passen. Ich bin kein Fan von solchen Umkleiden", gab ich dann zu, was Bokuto nicht weiter kommentierte.
Nachdem Bokuto wieder aus der Umkleide kam, gingen wir zahlen und machten uns auf den Weg zum Kino, welches sich ebenfalls in der Mall befand. "Und weißt du schon, welchen Film du gucken willst?", fragte ich ihn auf dem Weg und er zuckte nur mit den Schultern. "Ich weiß um ehrlich zu sein, gar nicht, was im Moment so läuft und außerdem sollten wir zusammen entscheiden was wir gucken. Ich meine wir schauen uns den Film ja beide an", meinte er dann und auf einmal breitete sich ein warmes Gefühl in meinem gesamten Körper aus. Seine Worte machten mich wirklich glücklich. Vor dem Kino hingen die verschiedenen Filmplakate aus und nach kurzem Überlegen hatten wir und für den neuen 'Deadpool & Wolverine' entschieden. Total aufgeregt, betrat Bokuto das Kino und war im ersten Moment ein bisschen überfordert. Aufgrund dessen ging ich vor und holte unsere Tickets. "Und was möchtest du während des Films essen?", wollte ich dann von ihm wissen. "Absolut keine Ahnung", meinte er dann und da hatte ich direkt eine Idee. "Wie wär's wenn wir ein großes Popcorn und einmal große Nachos nehmen, dann müssen wir uns überhaupt nicht entscheiden", schlug ich vor und Bokuto stimmte mir direkt zu. Ausgerüstet mit Essen und Getränken gingen wir zu unserem Kinosaal und setzten uns auf unsere Plätze. Wir unterhielten uns noch ein bisschen, bis der Film startete und keiner von uns mehr etwas sagte.
"Boah, der Film war so cool Akaashi und auf so einer großen Leinwand! Ich liebe Kino", rief Bokuto freudig, als wir nach dem Film den Saal verließen. Dass ein paar Leute komisch guckten war mir egal und ich lief einfach nur augenverdrehend an ihnen vorbei. "Das ist schön. Aber das war's tatsächlich noch nicht für heute. Wir holen uns jetzt eine Kleinigkeit zu essen und dann habe ich noch eine Überraschung für dich", erklärte ich dann und konnte nicht anders, als über Bokutos überschwengliche Reaktion zu schmunzeln. Ich hatte glück gehabt, dass es noch nicht so spät war, denn jetzt würde mein Plan definitiv aufgehen.
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Loving you, loving me?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt