Kapitel 28. Nika

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"Da bist du ja! Ich freue mich so, dich wieder zu sehen " begrüße ich Dominik stürmisch. Hänge, schon nach einer gebrochenen Sekunde, ihm um den Hals.
"Hey mein Tornado, willst du mich wegfegen? Ich bin auch froh dich zu sehen." Erwidert er fröhlich zurück.

"Mama, Mama ist er da? Yeej!" Lässt auch Leo nicht lange auf sich warten. Wenn möglich strahlt Domi noch ein ticken mehr, geht in die Hocke und begrüßt auch ihn. "Ja hallo kleiner Mann, endlich lernen wir uns kennen." Leo kommt ihm ganz nah und mustert ihn interessiert. "Bist du wirklich mein Onkel?"

"Ja Kleiner, das bin ich. Komm lass dich umarmen, ich wollte dich schon so lange kennen lernen." Ein schüchternes Lächeln ziert das Gesicht meines Jungens. Er ist unschlüssig und sucht die Antwort bei mir. Aufgeregt nicke ich ihm zu und signalisiere, dass alles in Ordnung ist und er keine Angst haben soll. "Nur zu mein Schatz, bei Onkel Domi, bist du immer sicher." Worauf Dominik von einem stürmischen kleinen Wirbelwind umfangen wird.

Nach der herzlichen Begrüßung gehen wir in den Wohnbereich. Mia springt strahlend vom Sofa auf und läuft uns entgegen.
"Na da ist ja der verschollene sexy Bruder! Freut mich, dass du endlich aufgetaucht bist. Ich bin übrigens Mia." Ruft sie aus. Mit einer hochgezogenen Augenbraue blickt Dominik in meine Richtung und wendet sich wieder ihr zu. "Bin auch erfreut, die gute Fee von meiner Schwester, kennen zu lernen. Ich danke dir, dass du immer für sie da bist."

Mia, ja die Mia! Wird verlegen und sogar etwas rot, was mir ein kichern entlockt. Das bringt sie wieder zurück zu ihrem selbst.
"Nein mein Großer ich danke dir! Seit du da bist, ist sie ein komplett anderer Mensch. Klar nachdem ihr Freund aufgetaucht ist, ist es etwas besser geworden, aber dein Erscheinen hat sie richtig krass aufgelockert."
"Mia Klappe jetzt!" Versuche ich ihren Redefluss zu stoppen, da es mir total peinlich ist.

Domi kommt zu mir rüber, legt seinen Arm über meine Schulter und zieht mich zu sich. "Na wer wird denn da verlegen? Glaube mir, ich bin unglaublich erleichtert, dass du noch du selbst bist. Ich habe erst sehr spät erfahren, was bei dir so los war, und bestimmt war es nur ein Bruchteil, des Ganzen. Ich verspreche dir, sobald ich hier alles geklärt habe, werden wir uns ausgiebig unterhalten und dann zusammen unsere Großmutter besuchen."

Fragend schaue ich ihn an. "Was meinst du? Es ist jetzt alles vorbei und ich möchte es nur vergessen und auch alle die etwas damit zu tun haben."
"Nun Schwesterchen das ist sehr nobel von dir, nur leider will ich dies nicht vergessen."

"Da stimme ich deinem Bruder ausnahmslos zu. Für alles was du durchgemacht hast, müssen sie bezahlen."
Interessiert dreht sich Dominik zu der rauen Stimme von Kyrien um. Sein Gesichtsausdruck und sein Blick ändern sich schlagartig. Weg ist mein netter Bruder, an seine Stelle ist jemand gefährliches getreten. Beide Männer mustern sich gegenseitig lauernd.

"Oh Dominik das ist übrigens Kyrien, und Kyrien das ist mein Bruder Dominik." Leo läuft selbstverständlich in Kyriens Arme, dieser nimmt ihn in die Höhe und streckt den anderen Arm aus, um meinem Bruder die Hand zu geben. Gott sei Dank erwidert er den Handschlag, so verharren die zwei Alfa Männchen für Sekunden. Sodass man das Gefühl bekommt, dass die Luft sich mit Elektrizität, füllt. Stumme Kommunikation nennt sich das, was die beiden hier treiben.

"Man kann es auch echt übertreiben, werdet ihr gleich noch anfangen eure Ecken, mit Pinkeln, zu markieren? Lasst jetzt den Mist und kommt essen!" Kann Mia nicht, mit ihren Kommentaren, an sich halten. Na wenigstens löst sich die Spannung etwas auf und die Männer bewegen sich Richtung Esstisch. Im Flüsterton frage ich sie, ob Zack auch kommt. "Ne Schnecke das war kein Ding mit Übernachtung und weiteren Treffen. Wir haben den Moment genutzt, uns ausgetobt und fertig. Wir sind kein Beziehungsmaterial, wir nutzen den Moment wenn sich was ergibt. That's it."

"Oh ok, und was macht ihr, wenn wir wieder etwas zusammen machen sollten?" Kann ich mir nicht verkneifen nachzuhacken. Mia rümpft nur die Nase und wedelt meine Frage mit der Hand weg.
"Wenn es so weit kommt, sehen wir es dann schon." Lachend umarme ich sie, "du bist der Knüller echt Mädel, ich kenne niemanden der so denkt, und deshalb hab ich dich so lieb." Gerührt umarmt sie mich zurück.

"Mama, Tante Mia beeilt euch, wir haben Hunger! Mein Bauch ist leer und ist schon ganz dolle laut."
"Wir sind schon da, hast du deine Hände gewaschen?" Entgegnete ich feixend zurück. Leos ertappter Gesichtsausdruck bringt alle zum Schmunzeln.
Leider ist mein kleiner Schatz auch der einzige am Tisch, der etwas Lockerheit bringt, ansonsten sind die Gespräche oberflächlich und angespannt.

Meine Hoffnung, dass Kyrien und Dominik sich verstehen, verfliegt mit jeder einzelnen Minute. Aber das muss ich unter vier Augen mit ihnen besprechen, das ganze hier, ist schon angespannt genug.
Irgendwann mal bekommt Kyrien einen Anruf und verabschiedet sich von allen.
Ich begleite ihn noch zur Tür, was uns etwas Privatsphäre bietet.

Wir küssen und schmiegen uns ausgiebig.
"Kommst du später wieder?"
"Ja Kleines ich warte auf dich draußen und morgen kannst du ausschlafen, denn ich muss morgens etwas erledigen und kann Leo auch gleich zum Kindergarten begleiten." Dieses warme Gefühl ummantelt mich und die Strahlen drohen mich von innen zu blenden.
"Kyrien du bist ein Geschenk des Himmels, dankeschön, dann bis später"
Mit einem weiteren Kuss verabschieden wir uns.

Zurück bei den dreien setze ich mich wieder hin. "Na Leute wer will noch Nachschlag? Oder noch etwas Trinken?" Fragt Mia aufgeregt, aber wir alle lehnen ab, weil wir satt sind.
Dominik beobachtet mich von der Seite, ich schaue ihn an und warte. Nachdem er weiterhin nichts sagt, schnaube ich genervt auf. "Was?" Muss ich dann doch fragen.
"Nichts, nur pass mit ihm auf, da stimmt was nicht."
"Natürlich stimmt etwas nicht! Ihr beiden hättet auch nur netter zueinander sein sollen und dann wäre alles in Ordnung. Aber nein ihr Männer seid einfach nur Sturköpfe. Und jetzt lassen wir das Thema, um eins möchte ich dich nur bitten. Sei das nächste mal etwas netter zu ihm ok? Kannst du mir das versprechen? Er hat so viel für mich getan und mich mental stärker gemacht."
Er ringt sichtlich mit seiner Antwort. "Ok, ich verspreche, dass ich es versuche, mehr nicht."

Auch damit bin ich etwas zufriedener. Nicht lange danach geht auch Dominik, doch wir sagen nur bis später, was mich unheimlich freut.

#Meinung zu den Männern? Wieso war Dominik so abweisend? Ahnt er was?

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