Kapitel 14. Nika

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Zu sagen es wäre ungewohnt, bei einem Mann, die Sorge um mich zu sehen, ist noch untertrieben. Es ist wie auf den Mond fliegen, genauso unerreichbar.

Aber die Tatsache, dass ein attraktiver, sehr verführerischer und sehr Testosteron gefüllter Mann, mich gerade in mein Zimmer begleitet, verschafft mir ein unglaubliches Gefühl des Glücks.

Ich fühle mich wie sechzehn, als mich ein Junge nach einem Date fragte. Heute werde ich nicht zum ersten Mal in die Vergangenheit versetzt. Im Gegensatz zu den schlimmsten Erinnerungen vorhin, ist diese, zur Abwechslung sehr positiv.

Ich darf nur nicht an das Gefühl denken, was alles nach dieser Frage, nach einem Date, geschehen ist. Eine leichte Berührung an meiner Schulter holt mich zurück. Ich spüre einen Hauch von Wärme an meinem Hals, der langsam zu meinem Ohr, wandert.

Weiche Lippen, die zu diesem harten und stoischen Mann gehören, liebkosen leicht mein Ohr. Die Gänsehaut, die darauf folgt, kann ich nicht kontrollieren. Sogar in meinem jetzigen Zustand, reagiert mein Körper auf Kyrien.

Seine Handlungen sind nicht mal im erotischen Sinne gemeint, doch ich kann nichts dagegen tun.
"Kleines, ich ziehe deine Jacke jetzt aus, kannst du deine Arme nach hinten strecken?"

Es ist unangenehm, aber ich folge, ohne etwas auf seine Frage zu erwidern, seiner Bitte. Und das Kleidungsstück gleitet von mir. "Braves Mädchen." Lobt er mich, was mir auf verquere Weise gefällt.

Im nächsten Moment, vergräbt sich seine Nase an meiner Schulter, er inhaliert meinen Duft, und so etwas wie ein Knurren verlässt seine Kehle. "Was hast du da an? Wieso riechst du nach einem anderen Mann,?"

Ich bin wie gelähmt, und warte nur darauf, dass gleich die Beleidigungen folgen. Sichtlich ungeduldig knurrt er ein weiteres Mal. "Verfickt nochmal! Sag etwas!" Das letzte sagt er in einem bittenden Ton, was mir den Mut gibt, ihm zu antworten.

"David gab es mir, als mein Shirt, nach dem Vorfall, nicht mehr zu gebrauchen war." Nach einer kurzen Stille, rührt Kyrien sich wieder.

"Scheiße! Der Wichser hat dich demnach oben ohne gesehen, es tut mir leid meine Süße, ich kann ihn mit dem, was er gesehen hat, nicht länger rumlaufen lassen."

"Er hat mir doch nur geholfen!" Finde ich meinen Mut wieder. "Bitte Kyrien, er hat mich kein einziges Mal falsch berührt oder angesehen. Ohne ihn, in diesem beschissenen Moment, weiß ich nicht, was ich hätte machen sollen. Er ist doch nur ein Freund, bitte glaube mir."

Ich drehe mich zu ihm um, sein Blick ist durchdringend. Seine nächsten Worte hüllen mich in ein Gefühl, dass ich nicht beschreiben kann. Es ist ein Hoch, welches ich bei einem Mann noch nie gespürt habe.

"Dir glaube ich, nur ihm traue ich nicht. Du siehst nur das, was die Menschen dir zeigen. Aber du musst lernen, hinter die Fassade zu sehen, und zwischen den Zeilen zu lesen. Versteh doch, nicht jeder hat gute Absichten, auch wenn diejenigen, dich das glauben, lassen wollen."

Seine Züge werden hart, doch dann besinnt er sich und bedenkt mich mit einem Lächeln. Aber irgendetwas war gerade, in ihm passiert, ich weiß nur nicht was. Seine Weisheiten machen mich wütend. Also zische ich härter als beabsichtigt.

"Glaube mir, ich weiß das, besser als jeder andere. Viele Menschen tragen nur Masken, aber das heißt nicht, dass ich jeden gleich verurteilen muss. Wobei ich gute Gründe hätte, es zu tun. Aber ich bin nicht so, ich bin... Ach ich weiß nicht, aber ich kann nicht anders. Lach mich ruhig aus, aber ich werde mich nicht ändern."

Ich hole kurz Luft und halte meine Rede weiter aufrecht. "Kyrien wie soll ich das, was zwischen uns ist, definieren? Nach so kurzer Zeit, kann man doch nicht zusammen kommen? Wieso behauptest du das dann, vor David? Also, wenn ich so schlechte Menschenkenntnis habe, dann willst du mich wohl auch verarschen, wie jeder andere Mann. Was läuft..." weiter komme ich nicht, denn sein sanfter Kuss unterbricht meine Aussage.

Erfülle meine Dämmerung mit Licht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt