KAPITEL 9:

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Das Wochenende verlief normal. Als es wieder Montag wurde, freute ich mich bereits auf sie und hatte ein bisschen Vorfreude.

„Viel Glück, Amy!" wünschte mir Paulina und ich ging ein zweites Mal zum Lehrerzimmer. Diesmal machte aber Frau Smith auf und sagte:" Wollen wir wieder in euer Klassenzimmer gehen?" Ich stimmte zu und wir liefen schweigend zum Klassenzimmer. „Wie war Ihr Wochenende, Frau Keller?" ,ich war überrascht, als sie direkt fragte: „Ich hatte sehr viele Gedanken...und Ihr Wochenende?",  „Anstrengen, es ist nicht mehr so wie früher...". Sie wirkte traurig und in ihren Gedanken versunken.

Sie hatte ein blau und weiß gestreiftes Hemd, eine blaue Skinny Jeans an. Sie mag anscheinend Skinny Jeans. Also ich muss sagen, ihr steht es auch total! Auch hatte sie weiße Schuhe, ihre Creolen und ihre Uhr an. Ihre Haare waren zu einer half up frisur gebunden und hatte leichte Locken. Ich sah sie mir genauer an und merkte, dass der übliche Glanz in ihren Augen nicht mehr da war und sie erschöpft aussah. Was war nicht wie früher? Spielte sie auf ihre Beziehung an?

„Wir wollen aber nicht über mich reden, sondern über Sie", sagte sie mit einem auffordernden Blick , „Ich finde es nicht schlimm, mehr über Sie zu erfahren" ,sagte ich mit einem Lächeln. Ich war überrascht über meinen Mut, das zu sagen. Sie lachte und antwortete: „Ein anderes Mal, Frau Keller!" , ich schmunzelte und sie hakte nach: „Worüber haben Sie nachgedacht, Frau Keller?" , wir waren am Klassenzimmer angekommen. Langsam wurde ich verrückt so oft sagte sie meinen Namen. Ich fand es einfach unglaublich süß. „Ich hab mich verliebt...", sagte ich leise, „Das ist doch toll!", freute sie sich und ich dachte, dass ich eine kurze Enttäuschtheit in ihren Augen sah. „Das erste Mal und", ich stockte, wollte ich so viel erzählen? Sie lächelte sanft und nahm meine Hand, die grad mit meiner Kette spielte.

„Sie müssen mir nichts erzählen. Schon gar nicht in wen. Wir können uns auch über belanglose Themen unterhalten, ich genieße unsere Konversation". Ich freute mich über den letzten Satz und mir rutschte raus: „Es ist eine Frau..." , irrte ich mich oder funkelte Hoffnung in ihren Augen? Wahrscheinlich bildete ich mir das nur ein. „Wissen andere davon?", fragte sie nun und ich war unfassbar froh, dass sie nicht nachhackte, wer sie ist. Ich wüsste nicht, was ich sagen würde. „Ja, Paulina und Nina bei den anderen habe ich mich noch nicht getraut", „Du weißt, dass du nicht gezwungen bist, dich zu outen,oder?". Ich nickte, es war tatsächlich so, ich fühlte mich nicht gezwungen, trotzdem war ich dankbar für ihre Worte. „Willst du mir verraten, wer es ist?", ich lachte und dachte an das überraschte Gesicht, dass sie machen würde, wenn sie wüsste, dass die Person, die mir den Kopf verdreht hatte, vor mir sitzt. „Lieber nicht", sagte ich rot. Wir redeten noch über das Abitur und wie es mir in der Schule erging. „Oh, es ist bereits eine Sunde vergangen, wollen wir uns nächste Woche nochmal treffen?", fragte sie vorsichtig. Ich war überrascht, wie schnell die Zeit vergangen war, manchmal saßen wir auch einfach nur da und ich schaute ihr in die Augen. „Ja gerne!", antwortete ich und freute mich schon auf nächste Woche.

Ich war gerade auf dem Weg nach Hause, als ich einen Anruf bekam.

„Hör auf zu starren, sie schaut schon!"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt