Ich stand auf und kippte um. Ich schluchzte. Das war mir zu viel. Wie konnte ich mich in einer Person soo täuschen und denken, dass sie damit ok wäre? Wie konnte das passieren? War ich bereit weiter mit ihr befreundet zu sein? Langsam konnte ich nicht mehr aufhören zu weinen und ich saß schluchzend auf dem Boden, bis mich eine Person von hinten umarmte. Wer war das? Hab ich mich getäuscht und sie war doch nicht gegangen? Ein Teil von mir wollte, dass es sie ist, aber der andere wollte es nicht. Ich wollte sie vergessen. Sie nicht mehr anschauen müssen und mir über meine Gefühle klar werden.
Die Person umarmte mich fest und streichelte meine Seite, bis die Person den Kopf auf meine Schulter legte. Ich spürte Haare. Spürte ihren ruhigen Atmen und hörte ihre Stimme. Es war sie. Sie saß hinter mir, durchlebte eine schwierigen Moment mit mir und sagte mir, dass alles gut wird. Diese wunderbare Person, die ich mochte. Mehr mochte als viele andere. Aber war das ok? War diese Situation ok? Jetzt war ich diejenige, die ihre Emotionen vor ihr zeigte. Vorher noch sie, jetzt ich.
Ich konzentrierte mich wieder auf ihre Worte: „Amy, alles wird gut...was auch immer passiert ist, alles wird gut. Du musst nicht darüber sprechen, aber ich bin für dich da." ich war dankbar für ihre Worte, trotzdem werde ich es ihr nicht sagen. Ich kann nicht und ich will nicht. Es fühlte sich an wie Stunden, aber irgendwann beruhigte sich mein Puls und ich atmete mehrmals durch. Sie streichelte mich immer noch und sagte: „Willst du mir sagen, was passiert ist?", ich überlegte und sagte: „Ich hatte eine große Meinungsverschiedenheit mit meiner besten Freundin. Zumindest dachte ich, "beste Freundin", jetzt weiß ich es nicht mehr". Sie nickte verständnisvoll und sagte nichts mehr. Darüber war ich froh. Ich drehte mich zu ihr und sagte: „Danke", „Danke für was?", „Für alles". Wir sahen uns einen langen Moment tief in die Augen und ich bemerkte, wie wunderschön kastanienbraun sie waren. Sie passen einfach zu dir. Sie lächelte und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor sie aufstand und mir die Hand hinhielt: „Lass uns noch etwas aus unserem Tag machen, es ist schon Nachmittag! Hast du Hunger?", ich bejahte schüchtern.
Wir gingen in die Küche und holten uns einen Nachmittagssnack. Jetzt hatte sie mehr Zeit und sie schaute sich meine Wohnung näher an. Sie schaute sich die Bilder im Flur an, die Bilder in meinem Zimmer. Erstaunt blieb sie stehen und sagte: „Du hast ja ein eigenes Bad?!", ich lachte: "Ja! Aber ich ziehe eh in einer Woche vielleicht aus", "vielleicht?", „Ja, in eine WG. Sie haben mich schon angenommen, aber ich weiß noch nicht, ob ich es will. Mal kucken.", somit war dieses Gespräch zu Ende und wir schwiegen einen Moment. Bis sie anfing zu reden: „Amy...es war ein Fehler. Tut mir leid. Ich werde jetzt gehen und wir vergessen einfach, was passiert ist, ok? Ich bin deine Lehrerin. Ich darf das nicht und es war auch nichts. "Ich war nur verletzt, also habe ich die erste Ablenkung genommen.". Ich starrte sie an und sie ging. Ihre Worte schneiden tiefer als ein Messer. Sie durchtrennten zwar nicht die Haut, aber sie verletzten die Seele. Ich wünschte, du hättest spüren können, wie schmerzhaft deine Wörter waren. Ich saß nur da. Verletzt. Erstaunlich niedergeschlagen, obwohl ich sie nicht lange kannte. Eine Träne. Ein Wegblinzeln. Ein unaufhaltsamer fluss von Tränen, die nicht aufhören wollten. Mein Herz brach und ich fühlte nichts mehr. Ich ging in mein Zimmer und versteckte mich unter meiner Bettdecke. Zum Glück waren meine Eltern nicht da, die würden erst am Mittwoch wiederkommen.
In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen. Aber ich war erschöpft. Meine Energie wurde aus mir rausgezogen. Wie viel Uhr ist es? 2:00 Uhr. Mein Kopf war voll, aber dennoch doch so leer. Wie viel Uhr? 4:00 Uhr. Endlich ein bisschen Schlaf.
Bis mein Wecker klingelte. 2 Stunden Schlaf mit Albtraum. Na super. Ich hatte keine Kraft. Keine Kraft aufzustehen. Keine Kraft sie heute zu sehen. Mit jemandem reden. Keine Kraft, ihr in die Augen schauen zu müssen. Dennoch Kraft, mich krank zu melden und den restlichen Tag zu schlafen, zu weinen und zu essen. Ich war zerstört. Ich kann nie wieder in die Schule. Ich werde die Schule wechseln. Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr.
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„Hör auf zu starren, sie schaut schon!"
RomantizmIch wurde aus meinen Gedanken gerissen, als sie den Raum betrat. Vom ersten Moment an war ich gefesselt von ihr und ich schaute sie neugierig an. Sie trug eine weiße Bluse, schwarze Hose, braune Stiefeletten und einen hellblauen Blazer. Modegeschmac...